Von Eggenberg bis nach Fernost

Im November des vergangenen Jahres ist mit dem „Aula X Space“ ein neuer Wind in die denkmalgeschützten Hallen der ehemaligen „Kirchlichen Pädagogischen Akademie“ in Eggenberg eingezogen. Beim WOCHE-Business-Lunch erzählen dessen Geschäftsführer Jörg Kahlbacher und Rene Gradwohl, warum Sie mit ihrem „Shared-Office-Space“ (Info rechts) mehr bieten als einfach nur Arbeitsplätze.

WOCHE: Was ist der „Aula X Space“?
Jörg Kahlbacher: Den „Aula X Space“ gibt es, weil wir mit der „Aula“ außerdem eine Dienstleistungsagentur haben, die Produktentwicklungen macht. Das heißt, wir designen selbst oder mit Mietern des „X Space“ Produkte und bringen diese vom Design über das Prototyping bis in den Handel.
Rene Gradwohl: Der „Aula X Space“ soll ein kreativer, innovativer Netzwerkknotenpunkt in Graz sein, an dem wir versuchen, eine Community aufzubauen.

Sie verstehen sich also nicht als herkömmlicher „Coworking-Space“?
R.G.: Wir versuchen, über den Tellerrand zu schauen und mit unseren Coworkern – wenn es gewünscht ist – Synergien zu entwickeln und gemeinsam Cross-Selling Potenziale aufzubauen. Da wir eben auch im Dienstleistungsbereich tätig sind, können wir aktiv Unterstützung anbieten: Wenn wir zum Beispiel einen Coworker mit einem interessanten Produkt haben, der aber nicht weiß, wie er es auf den Markt bringt, können wir dabei helfen.
J. K.: Und all das mit internationalem Fokus. Speziell auf die Märkte in China, Deutschland, Schweiz, Italien, Ungarn und Großbritannien, wo wir überall unsere Distributionspartner haben.

Wen wollen Sie mit dem Angebot des „Aula X Space“ konkret ansprechen?
J. K.: Kreative, innovative EPU (Ein-Personen-Unternehmen) und auch größere Unternehmen mit einem Fokus auf Kreativwirtschaft, Produktdesign, App-Entwicklung, ...
R. G.: Wir verschließen uns zwar niemandem. Wir haben jetzt aber etwa zwei Fotografen und einen weiteren dazu zu nehmen, würde vielleicht nicht so viel Sinn machen. Es sollte ein ausgewogenes Verhältnis geben, um sich gegenseitig unterstützen zu können.

Hat Graz aber genügend kreatives Potenzial, um ihre 36 Arbeitsplätze auch qualitativ hochwertig zu befüllen?
J. K: Graz hat unserer Meinung nach mit Berlin und vielleicht München das größte Potenzial an kreativen Menschen im deutschen Sprachraum. Da fallen neben Designern aber durchaus auch Künstler mit hinein. Graz ist nicht umsonst „UNESCO-City of Design“ – nicht zuletzt wegen der innovativen Unternehmen.