Wetterpanorama 2.0: Bergfex aus Graz

Bergfex trifft Mau Shi: Katharina Rejc serviert Markus Kümmel und WOCHE-Redakteur Max Daublebsky (v. l.) einen Mix aus steirischen und asiatischen Köstlichkeiten. | Foto: geopho.com
3Bilder
  • Bergfex trifft Mau Shi: Katharina Rejc serviert Markus Kümmel und WOCHE-Redakteur Max Daublebsky (v. l.) einen Mix aus steirischen und asiatischen Köstlichkeiten.
  • Foto: geopho.com
  • hochgeladen von Max Daublebsky

Markus Kümmel über nachhaltigen Erfolg als Internet-Unternehmer.

„Wo gibt es eigentlich gerade den besten Schnee?“ – Eine Frage, die Markus Kümmel und zwei Schulfreunde 1999 dazu veranlasst hat, „Bergfex“ zu gründen: Ein Bergsportportal mit Besucher-Informationen zu allen Skigebieten und Urlaubsregionen im Alpenraum. Inzwischen ist die Website eine der drei größten in Österreich.
Beim WOCHE-Business Lunch im „Mau Shi“ spricht Markus Kümmel über konservatives Wachstum und die eigene Limitierung.

WOCHE: Sind Sie erfolgreich?
Markus Kümmel: Ich würde mich nie trauen, das zu behaupten. Wir haben nicht als klassisches Start-up mit Investoren begonnen, sondern haben uns immer aus dem eigenen Cashflow finanziert und nur mit Eigenkapital gearbeitet. Die Situation war 1999 schwierig: Genau ein Jahr später ist die „Dotcom- Blase“ geplatzt, wo viele Internet-Unternehmen schnell wieder verschwunden sind.

Bergfex ist aber noch immer da.
Wir sind für ein IT-Unternehmen sehr konservativ, dafür aber stetig gewachsen. Im vergangenen Jänner hatten wir mit mehr als 100 Millionen Seitenaufrufen und 20 Millionen Besuchen den stärksten Monat in unserer Geschichte. Mit 8,7 Millionen Unique Clients (die Anzahl der PCs, die auf die Seite zugreifen, Anm.) sind wir unter den Top 3 in Österreich.

Auch wenn Sie sich nicht gerne als erfolgreich bezeichnen: diese Zahlen klingen verdächtig danach. Wie sind Sie so weit gekommen?
Man braucht ein gewisses Durchhaltevermögen. Unsere Stärke war auch immer die richtige Balance zwischen der stetigen technischen Entwicklung und dem wirtschaftlichen Bereich – gerade in der Web-Sparte ist das wichtig. Ich habe in den letzten 15 Jahren viele kleine IT-Unternehmen mit tollen Ideen gesehen, die mit Investoren ein Portal aufgebaut haben, das dann aber keine Umsätze gebracht hat. Auf jeden Fall muss man deshalb auch hochwertigen Content bieten, um Besucher auf die Seite zu locken. Für unsere Basis-Wetterdaten haben wir etwa mit der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) einen tollen und zuverlässigen Partner.

Wie verdient „Bergfex“ Geld?
Unser Geschäftsmodell ist sehr einfach: Alle Bergbahnen und Tourismusverbände können Inhalte wie Wetter, Schneehöhen, Pistenzustände oder Gebietskarten kostenlos auf unserer Seite zur Verfügung stellen.
Die Finanzierung erfolgt einerseits über Online Marketing, also über Newsletter, Banner oder Startseiten-Präsentationen. Der zweite Bereich ist der Hotelvertrieb, wo im Prinzip jede Unterkunft eine Einschaltung machen kann – so wie in einer Zeitung oder in einem Magazin auch. Das darf aber immer nur in einem gesunden Verhältnis zu den Seiten-Zugriffen stehen.

Das heißt?
Wir sind immer schon eines der wenigen Unternehmen gewesen, die die Zahl der Schaltungen limitiert haben. Wir haben das Online-Marketing immer ans Wachstum der Zugriffe gekoppelt. Wir könnten um vieles mehr an Werbung verkaufen, aber dann bekommen die einzelnen Kunden auch weniger Clicks – diese Kunden brechen dann auch schnell wieder weg. Ich würde also auch behaupten, dass das gesunde und nachhaltige Wachstum ein Alleinstellungsmerkmal von uns ist.

„Bergfex“ deckt bereits den gesamten Alpenbereich ab – was kann die Zukunft noch bringen?
Mehr als zwei Jahre kann man im IT-Bereich nicht vorausplanen, weil sich die Technologien so schnell verändern. Vor fünf Jahren hätte etwa niemand geglaubt, dass man alle Informationen auf einem Telefon haben kann.

Markus Kümmel

Geboren am 18. Dezember 1973 in Graz.
Verheiratet mit Gudrun, Vater von zwei Kindern (15 und 12).
Matura am BRG Keplerstraße.
Lehramt-Studium für Sport und Physik an der Universität Graz.
1999 Gründung von Bergfex mit seinen Schulfreunden Andreas Koßmeier und Oliver Jusinger.
Alle drei sind bis heute Gesellschafter und Geschäftsführer der Bergfex GmbH.
Ist selbst mit Begeisterung Bergsportler.
Wenn es schneit, kann es schon einmal vorkommen, dass das Büro einen Vormittag gegen die Piste getauscht wird.
Legt Wert darauf, dass seine Mitarbeiter sich für Bergsport interessieren.
Versucht als Vorgesetzter die Arbeitsbedingungen möglichst angenehm zu gestalten.

Bergfex

Das Bergsport-Internetportal wurde 1999 gegründet.
Der Unternehmenssitz ist am Neupauerweg 30 A in 8052 Graz.
16 Mitarbeiter arbeiten bei Bergfex in Bereichen wie Programmierung, Redaktion, Online-Marketing und Vertrieb.
1.729 Skigebiete in Ländern wie Österreich, Schweiz, Deutschland und Italien werden auf der Seite präsentiert.
Die Zahl der vorgestellten Sommerregionen beträgt 4.762.
Homepage:www.bergfex.at

Gast und Wirtschaft

Mau Shi
Herrengasse 7, 8010 Graz
Tel.: 0660/69 62 417
www.facebook.com/maushi
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag, 11.30 bis 24 Uhr, sonntags geschlossen.
Beschreibung: Ausgefallene Einrichtung, die Weinkarte als Etikett auf der Flasche und ein interessanter Mix aus asiatischer und steirischer Küche: das Mau Shi im Herzen der Altstadt ist kreativ und trotzdem gemütlich – das spiegelt sich auch im Publikum wider.

Das Essen

Für Markus Kümmel gab es Wan Tan (chinesische Teigtaschen) mit Schweinsbratenfüllung, die WOCHE wählte die chinesischen Nudeln mit Pak Choi Gemüse und Wan Tan.
Die WOCHE meint: Die Karte ist zwar nicht groß, wer es abseits des klassischen Chinarestaurants asiatisch mag, ist hier aber trotzdem richtig: Sowohl die Wan Tan als auch die Nudeln waren ihren Preis wert. Wer mit großem Hunger kommt, sollte aber noch eine Vor- oder Nachspeise bestellen.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Das KosMedicS-Team um Karin Migglautsch (M.) berät zu Schönheitsfragen. | Foto: Konstantinov
3

Wohlfühlen in der eigenen Haut
KosMedicS als Ansprechpartner für ästhetische Medizin

KosMedicC ist ein innovatives Kosmetikstudio und Medical Beauty Clinics mit zehn Jahren Erfahrung zu Beauty-Themen. GRAZ. Wer Angebote rund um Schönheit und Gesundheit für Gesicht und Körper sucht, findet diese bei KosMedicS unter Karin Migglautsch und ihrem KosMedicS-Team. Ob reine Kosmetik, ärztliche Behandlung oder beides gemeinsam: Hier findet sich alles unter einem Dach, von der klassischen Gesichtsbehandlung bis zum minimalinvasiven medizinischen Eingriff. Hier werden mittels neuester...

  • Stmk
  • Graz
  • RegionalMedien Steiermark

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.