Lehre des Instrumentenbauers
Alfred Knoglinger über seinen einzigartigen Lehrberuf
Alfred Knoglinger ist Instrumentenbauer und führt in Geboltskirchen ein Geschäft für Gebrauchtklavierhandel, Restaurierungen und Stimmungen. Der 60-Jährige betont, auf was es dabei ankommt.
GEBOLTSKIRCHEN. Auf die Frage wie er zu diesem außergewöhnlichen Lehrberuf des Instrumentenbauers gekommen ist, meint Alfred Knoglinger: „Da ich selbst aus einer Musikerfamilie stamme und bei uns die unterschiedlichsten Musikinstrumente da waren, wurde bei mir allmählich das Interesse am Musikinstrumentenbau geweckt. Insbesondere am Klavierbau, da wir selbst einen alten und schon reparaturbedürftigen Flügel im Haus hatten. Ich wollte unbedingt herausfinden, wie man dieses Instrument wieder reparieren kann."
Wie lange dauert die Lehre?
Knoglinger: Die Lehre dauert 3,5 Jahre und die Berufsschule ist in Wien. Die Tätigkeitsfelder sind das Auswählen und Zuschneiden des Holzes, das Anfertigen des Rastens und Resonanzbodens (Klangkörpers), Zusammenbau der einzelnen Teile, Aufziehen der Saiten, Einbau der technischer Teile wie Mechanik, Klaviatur, Dämpfung und die Oberflächenbearbeitung sowie die Ausarbeitung beziehungsweise Endfertigung des Instruments.
Wieviel verdient man als Klavierbauer?
Die Monatsgehälter liegen zwischen 1.360 bis 3.000 Euro – je nach Betrieb.
Handelt es sich um einen aussterbenden Beruf?
Ich denke, dass dies kein aussterbender Beruf ist, da die Nachfrage nach Klavieren und Flügeln immer da sein wird. Außerdem werden hochwertige Klaviere und Flügel immer Ihren Platz in Musikschulen und Konzerthäusern haben- sie lassen sich nicht durch digitale Instrumente völlig ersetzen. Das Herstellen von Klavieren ist auch nicht die einzige Aufgabe eines Klavierbauers. Klaviere müssen auch serviciert, das heißt repariert, restauriert und gestimmt werden- deshalb wird dieser Beruf auch in nächster Zeit weiterbestehen.
Was ist das Besondere als Instrumentenbauer?
Zum einen, den Kunden von der hohen Qualität eines handgefertigten Klaviers zu überzeugen, da der Markt immer mehr von "Billiginstrumenten" überschwemmt wird...
Besondere Herausforderung mag aber auch oft der Transport eines Klaviers in ein Stockwerk sein.
„Ich selbst habe lange Zeit als Saxophonist in einer Musikkapelle mitgespielt und spiele natürlich auch Klavier. Ein Klavierbauer sollte meiner Meinung nach unbedingt Klavier spielen können, um die Spieleigenschaft eines reparierten Klaviers beurteilen zu können",
betont Knoglinger.
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