Helden des Alltags
„Für mich ist der Laden wie eine zweite Heimat“
In der Serie „Helden des Alltags“ stellt MeinBezirk.at wichtige Berufsgruppen in der Gesellschaft vor oder bittet Menschen, die eine wichtige Tätigkeit ausüben in den Vordergrund. Aber auch bereits „vergessene“ Berufe sowie unersetzliche ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer werden vor den Vorhang geholt. Dazu zählt mit Sicherheit Renate Lechner, langjährige Leiterin des Vinziladens in Hartberg.
HARTBERG. Geschäftiges Treiben herrscht jeden Montag von 9 bis 11 Uhr und jeden Freitag von 15 bis 17 Uhr in der ehemaligen Garage des alten Rotkreuz-Gebäudes in der Hartberger Grazer Straße. Grund dafür: Der Vinziladen der Vinzenzgemeinschaft Hartberg, in dem neben Kleidung auch zahlreiche notwendige und praktische Dinge für den täglichen Bedarf zum Kauf angeboten werden.
Eröffnung im Jahr 2001
Und eine der treibenden Kräfte hinter diesem Projekt ist Renate Lechner aus Wolfgrub, die den Laden seit der Eröffnung im Jahr 2001 leitet. „Ich war schon lange Mitglied bei der Katholischen Frauenbewegung, nach meiner Pensionierung im Jahr 1998 wollte ich mich ehrenamtlich und karitativ engagierten und bin der Hartberger Vinzenzgemeinschaft beigetreten“, so die gelernte Fotografin, die auch mehrere Jahre im Verkauf tätig war.
Kleidung wurde von der Pfarre Hartberg schon immer verschenkt, ein Umstand der für Renate Lechner nicht zielführend war. „Was nichts kostet, ist auch nichts wert“, so ihre Einstellung, die dazu führte, dass im Jahr 2001 der Vinziladen eröffnet wurde, in dem die Artikel zu günstigsten Preisen angeboten werden.
Karitative Projekte
Das damit erwirtschaftete Geld dient einerseits für die Deckung der laufenden Kosten (u.a. Miete und Betriebskosten), der erwirtschaftete Überschuss wird unter anderem für Lebensmittelgutscheine oder für karitative Projekte, z.B. Zuschüsse für Therapien oder den Ankauf von dringend notwendigen Hilfsmitteln, verwendet.
„Was mit dem Geld geschieht, wird ausschließlich gemeinschaftlich entschieden“, so Renate Lechner, für die die Vinzenzgemeinschaft und der Vinziladen längst „zur zweiten Heimat“ geworden ist. „Wir teilen Freud und Leid gemeinsam, machen jedes Jahr eine Wanderung und eine Weihnachtsfeier, schrecklich war, dass wir uns während der Coronapandemie kaum gesehen haben.“
Öffentliche Anerkennung
Und das Wirken von Renate Lechner hat auch öffentliche Anerkennung gefunden. Vom früheren Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer wurde sie mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Landes Steiermark ausgezeichnet, von Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl mit der Urkunde „Dank und Anerkennung“.
„Auszeichnungen, die mich sehr stolz machen, aber die ich gerne mit meinen mehr als 20 fleißigen Damen teile“, so Renate Lechner, die auch mit ihren knapp 81 Jahren nach wie vor mit vollem Einsatz bei der Sache.ist. „So lange es meine Gesundheit erlaubt, werde ich sicher weiter für die Vinzenzgemeinschaft und den Vinziladen aktiv sein. Ich freue mich aber, wenn jüngere Damen, so wie die jetzige Obfrau der Vinzenzgemeinschaft Ingrid Rodler, nachkommen und unser Laden so in eine erfolgreiche Zukunft geführt wird.“
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