Helden des Alltags
„Für mich ist der Laden wie eine zweite Heimat“

In der Serie „Helden des Alltags“ stellt MeinBezirk.at wichtige Berufsgruppen in der Gesellschaft vor oder bittet Menschen, die eine wichtige Tätigkeit ausüben in den Vordergrund. Aber auch bereits „vergessene“ Berufe sowie unersetzliche ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer werden vor den Vorhang geholt. Dazu zählt mit Sicherheit Renate Lechner, langjährige Leiterin des Vinziladens in Hartberg.

Renate Lechner leitet den Vinziladen seit 2001. | Foto: Alfred Mayer
  • Renate Lechner leitet den Vinziladen seit 2001.
  • Foto: Alfred Mayer
  • hochgeladen von Alfred Mayer

HARTBERG. Geschäftiges Treiben herrscht jeden Montag von 9 bis 11 Uhr und jeden Freitag von 15 bis 17 Uhr in der ehemaligen Garage des alten Rotkreuz-Gebäudes in der Hartberger Grazer Straße. Grund dafür: Der Vinziladen der Vinzenzgemeinschaft Hartberg, in dem neben Kleidung auch zahlreiche notwendige und praktische Dinge für den täglichen Bedarf zum Kauf angeboten werden.

Eröffnung im Jahr 2001

Und eine der treibenden Kräfte hinter diesem Projekt ist Renate Lechner aus Wolfgrub, die den Laden seit der Eröffnung im Jahr 2001 leitet. „Ich war schon lange Mitglied bei der Katholischen Frauenbewegung, nach meiner Pensionierung im Jahr 1998 wollte ich mich ehrenamtlich und karitativ engagierten und bin der Hartberger Vinzenzgemeinschaft beigetreten“, so die gelernte Fotografin, die auch mehrere Jahre im Verkauf tätig war.

Vinziladen-Leiterin Renate Lechner (l.) mit einer ihrer Mitstreiterinnen. | Foto: Alfred Mayer
  • Vinziladen-Leiterin Renate Lechner (l.) mit einer ihrer Mitstreiterinnen.
  • Foto: Alfred Mayer
  • hochgeladen von Alfred Mayer

Kleidung wurde von der Pfarre Hartberg schon immer verschenkt, ein Umstand der für Renate Lechner nicht zielführend war. „Was nichts kostet, ist auch nichts wert“, so ihre Einstellung, die dazu führte, dass im Jahr 2001 der Vinziladen eröffnet wurde, in dem die Artikel zu günstigsten Preisen angeboten werden.

Karitative Projekte

Das damit erwirtschaftete Geld dient einerseits für die Deckung der laufenden Kosten (u.a. Miete und Betriebskosten), der erwirtschaftete Überschuss wird unter anderem für Lebensmittelgutscheine oder für karitative Projekte, z.B. Zuschüsse für Therapien oder den Ankauf von dringend notwendigen Hilfsmitteln, verwendet.

Im Vinziladen werden Kleidung für Damen, Herren und Kinder sowie zahlreiche nützliche Dinge für den täglichen Bedarf angeboten. | Foto: Alfred Mayer
  • Im Vinziladen werden Kleidung für Damen, Herren und Kinder sowie zahlreiche nützliche Dinge für den täglichen Bedarf angeboten.
  • Foto: Alfred Mayer
  • hochgeladen von Alfred Mayer

„Was mit dem Geld geschieht, wird ausschließlich gemeinschaftlich entschieden“, so Renate Lechner, für die die Vinzenzgemeinschaft und der Vinziladen längst „zur zweiten Heimat“ geworden ist. „Wir teilen Freud und Leid gemeinsam, machen jedes Jahr eine Wanderung und eine Weihnachtsfeier, schrecklich war, dass wir uns während der Coronapandemie kaum gesehen haben.“

Öffentliche Anerkennung

Und das Wirken von Renate Lechner hat auch öffentliche Anerkennung gefunden. Vom früheren Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer wurde sie mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Landes Steiermark ausgezeichnet, von Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl mit der Urkunde „Dank und Anerkennung“.

LH a.D. Hermann Schützenhöfer überreichte das Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark. | Foto: Land Steiermark/Frankl
  • LH a.D. Hermann Schützenhöfer überreichte das Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark.
  • Foto: Land Steiermark/Frankl
  • hochgeladen von Alfred Mayer

„Auszeichnungen, die mich sehr stolz machen, aber die ich gerne mit meinen mehr als 20 fleißigen Damen teile“, so Renate Lechner, die auch mit ihren knapp 81 Jahren nach wie vor mit vollem Einsatz bei der Sache.ist. „So lange es meine Gesundheit erlaubt, werde ich sicher weiter für die Vinzenzgemeinschaft und den Vinziladen aktiv sein. Ich freue mich aber, wenn jüngere Damen, so wie die jetzige Obfrau der Vinzenzgemeinschaft Ingrid Rodler, nachkommen und unser Laden so in eine erfolgreiche Zukunft geführt wird.“

Auch interessant:

Mehr als 18.000 Stunden für das Ehrenamt
„Gleich wie alle anderen behandelt werden“
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Christoph und Martina Höller von der Firma Abdichtungstechnik Höller GmbH laden am 25. Mai ab 10 Uhr zur feierlichen Eröffnung des neuen Firmenstandortes in Schildbach ein. | Foto: Jeitler
22

Schildbach
Höller eröffnet Österreichs erstes Zentrum für Abdichtungstechnik

Die Leidenschaft für Kois und die Suche nach einem langlebigem Abdichtungsmaterial anstatt herkömmlicher Teichfolien führten Christoph Höller zu seiner unternehmerischen Berufung. Als gelernter Zimmerer und Bauwerksabdichter sowie geprüfter Aquakulturist vereint er in seinem Unternehmen, der Abdichtungstechnik Höller GmbH innovative Abdichtungstechniken und ein tiefes Verständnis für Wasser und sein Verhalten. Nun errichtete die Firma Abdichtungstechnik GmbH Höller einen neuen Firmensitz in...

  • Stmk
  • Hartberg-Fürstenfeld
  • Margot Jeitler

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.