Minus für Gemeinden im Bezirk - mit Umfrage
Bezirk: Steuerkraft ging deutlich zurück
Die Kopfquote ist im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld von 2019 auf 2020 um 9,0 Prozent zurückgegangen.
HARTBERG-FÜRSTENFELD. Der aktuelle Bericht der Landesstatistik Steiermark zeigt auf, wie sich die Corona-Pandemie auf die Steuerkraft-Kopfquote der steirischen Bezirke im Jahr 2020 ausgewirkt hat. Diese ist innerhalb eines Jahres landesweit um 8,3 Prozent von 1.514 Euro auf 1.389 Euro gefallen. Verantwortlich dafür ist ein konjunkturell bedingter markanter Rückgang der Steuereinnahmen. Im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld beträgt der Rückgang 9,0 Prozent (von 1.264 auf 1.150 Euro).
Ein wichtiger Indikator
Die Steuerkraft-Kopfquoten, also die Einnahmen aus Steuern und Abgaben pro Einwohner, sind ein wichtiger Indikator für die Finanzkraft und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Gemeinde. Die Rückgänge sind auf den konjunkturellen Einbruch durch die Corona-Krise und die damit verbundenen verminderten Steuereinnahmen zurückzuführen. Im Schnitt gingen in den steirischen Gemeinden die Steuereinnahmen um -8,0 Prozent zurück, speziell aufgrund der Abnahme um -9,9 Prozent bei den Ertragsanteilen.
Kommunalsteuer gesunken
Martin Mayer, Leiter des Referats Statistik und Geoinformation betont: „Ebenfalls negativ entwickelt hat sich die Kommunalsteuer, die aufgrund des coronabedingten Wirtschaftseinbruchs um durchschnittlich -3,9 Prozent gesunken ist, während die sonstigen Abgaben (Anteil etwa 5%) noch deutlicher um 15,1% gefallen sind. Nur die Grundsteuer (Anteil 6,1%) ist leicht gestiegen; und zwar um um 2,9%.
Hartberg auf Platz eins
Im eher agrarisch geprägten Bezirk Hartberg-Fürstenfeld ist die Bezirkshauptstadt Hartberg als regionales Dienstleistungs- und Arbeitszentrum 2020, im Gegensatz zu 2019, wieder auf Platz 1 zu finden (1.519 Euro), knapp vor dem Industriestandort Ilz (1.509) und Lafnitz (1.462). Dahinter kommen unter anderem auf den Plätzen 5, 7 und 8 die Thermenstandorte Bad Loipersdorf, Bad Blumau und Bad Waltersdorf, auf Platz 6 die ehemalige Bezirkshauptstadt Fürstenfeld (1.311 Euro).
Weiter vorne sind u.a. der Industriestandort Großwilfersdorf sowie lokale Zentren wie Stubenberg, Pinggau, Rohrbach oder Pöllau. Am Ende der Wertung befinden sich St. Lorenzen am Wechsel (886), Buch-St. Magdalena (912), Ottendorf an der Rittschein (913), Dechantskirchen (917) und Neudau (921).
Steiermarkweit in liegt auch 2020 die Gemeinde Raaba-Grambach im Bezirk Graz Umgebung mit 2.886 Euro, Schlusslicht ist die Gemeinde Gutenberg-Stenzengreith im Bezirk Weiz mit 750 Euro.
„Vorsichtige“ Freude
Für den Hartberger Bürgermeister Marcus Martschitsch bietet das Ergebnis vorsichtigen Grund zur Freude. „Natürlich freuen wir uns, dass wir bezirksweit die Nr. 1 sind, eine Tatsache, die sicher auch den jahrelangen Bemühungen der Wirtschaftsregion geschuldet ist. Den Rückgang von von rund 7 Prozent führe ich auf die Kurzarbeit in der Pandemie zurück, die zum einen weniger Einkommen bedeutet hat, zum anderen aber arbeitsplatzsichernd gewirkt hat. Ich gehe davon aus, dass sich das nach Corona wieder normalisieren wird.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.