Hochwasserschutz für Pinggau
Der erste Bauabschnitt für das Projekt Tauchenbach wurde fertig gestellt.
Wer den Tauchenbach in Lafnitzdorf bei Pinggau am Vormittag des 3. Mai gesehen hat, kann sich kaum vorstellen, dass sich dieses sanft dahinfließende Gerinne in einen reißenden Strom verwandeln konnte, der verheerende Schäden angerichtet hat. So geschehen am Montag, 14. Juni 2010, als ein Unwetter über den Raum Pinggau-Schäffern hinwegbrauste, das nicht nur Sachschaden in Millionenhöhe verursachte, sondern auch ein Menschenleben kostete.
Langjährige Forderung
Das tragische Ereignis war für die Politik Grund genug, endlich aktiv zu werden und der langjährigen Forderung der Pinggauer Gemeindeverantwortlichen rund um Bürgermeister Leopold Bartsch nach geeigneten Hochwasserschutzmaßnahmen nachzukommen.
Mit einem Kostenaufwand von knapp 800.000 Euro wurde nun der erste Bauabschnitt fertig gestellt, der einen Wildholzrechen mit Geschiebefang und eine naturnahe, doppelprofilige Aufweitung des Tauchenbachs auf mehreren hundert Metern umfasst. „Damit ist bereits ein wesentlicher Schutz gegeben, der knapp an ein HQ 100 (ein statistisch gesehen alle 100 Jahre auftretendes Hochwasserereignis) heranreicht“, so Gebietsbauleiter DI Reinhard Ribitsch von der Wildbach- und Lawinenverbauung.
Weitere Maßnahmen
Zentrales Element der Verbauung bildet die Errichtung eines Hochwasserrückhaltebeckens mit einer Stauhöhe von 12 m und einem Beckenvolumen von 220.000 m³ am Oberlauf des Tauchenbachs. Damit wird einerseits der Schutz am Unterlauf noch wesentlich verbessert. Durch die Größe des zurückgehaltenen Volumens kann aber auch die Abflussspitze in der Pinka unterhalb der Einmündung des Tauchenbachs deutlich gedämpft werden. Damit ist eine Verbesserung der Hochwassersituation zumindest bis an die Landesgrenze zu erwarten. Dieser zweite Bauabschnitt könnte laut DI Ribitsch frühestens Ende 2014 erfolgen, zu rechnen ist mit einer Bauzeit von rund eineinhalb Jahren.
Die Gesamtkosten in der Höhe von 3,7 Millionen Euro werden vom Bund (58%), den Ländern Steiermark und Burgenland (21%), der Marktgemeinde Pinggau (14%) und der Landesstraßenverwaltung (7%) aufgebracht. „Wesentlich ist die Tatsache, dass die Finanzierung gesichert ist“, so Ribitsch.
Bgm. Bartsch betonte anlässlich einer Besichtigung des ersten Bauabschnitts, dass seitens der Gemeinde alle Hausaufgaben bereits erledigt sind. „Die Vorbereitungen für das Rückhaltebecken inklusive der Verhandlungen mit den Grundbesitzern sind abgeschlossen.“ Der Dank von Bartsch und Ribitsch gilt allen Anrainern, die sich durch große Kooperationsbereitschaft ausgezeichnet haben.
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