Kardiologie an der Kinderklinik Graz soll eingespart werden
Der Verein "Hilfe für das herzkranke Kind" verwehrt sich gegen Schließung der Abteilung an der Kinderklinik Graz.
Durch einen neuen Kooperationsvertrag zwischen MedUni und LKH Graz soll die Klinische Abteilung für pädiatrische Kardiologie an der Universitätsklinik für Kinder und Jugendheilkunde in Graz in die Abteilung für allgemeine Pädiatrie der Kinderklinik integriert werden. Eine kardiologische Abteilung soll es nur mehr an den Kinderkliniken in Wien, Linz und Innsbruck geben. Auf Gegenwehr stößt dieses Vorhaben beim Verein "Hilfe für das herzkranke KInd", in dem sich unter Obmann Hans Winter Eltern von Kindern mit angeborenen Herzfehlern zusammen geschlossen haben.
"Dieser Plan bedeutet für alle Herzkinder – diese erhalten die Betreuung an der Kinderkardiologie in Graz auch noch im Erwachsenenalter – dass sie in Südostösterreich nicht mehr in einer Spezialabteilung betreut werden", befürchtet Winter nicht nur weite Anreisezeiten sondern auch eine Überforderung aufgrund steigender Patientenzahlen der verbleibenden Spezialabteilungen. Jährlich gibt es an der Kardiologie der Kinderklinik rund 6.500 ambulante und stationäre Patienten. Zudem müsse man damit rechnen, dass Fachärzte und das speziell ausgebildete Pflegepersonal abwandern.
Mit einer Unterschriftenaktion will der Verein erreichen, im Herbst im Landtag angehört zu werden. Im Raum Fürstenfeld liegen die Unterschriften bei Ärzten und Apotheken auf. Eine der kleinen Patientinnen der Grazer Kinderkardiologie ist die knapp achtjährige Maria Kohl aus Großwilfersdorf. Wie ihre Mutter Cornelia erzählt, hat ihre Tochter einen schweren, komplexen Herzfehler und musste im Baby- und Kleinkindalter im Monat zwei Mal zur Kontrolle. Derzeit muss sie – wenn keine Komplikationen auftreten – alle zwei Monate in die rund 50 Kilometer entfernte Ambulanz nach Graz. "Mindestens 50 Mal außerhalb der regelmäßigen Kontrollen mussten wir Maria in die Kinderkardiologie bringen. Würde es diese Abteilung in Graz nicht geben, wäre unser Kind nicht mehr am Leben", ist Cornelia Kohl aufgrund des geplanten Strukturpakets besorgt.
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