Fürstenfeld: Sturmbruch
Statt der Erholung droht die Gefahr
Aufräumen und dann aufforsten: Der Windwurf in Wäldern bereitet in Fürstenfeld große Sorge.
Das verheerende Unwetter Anfang August zog nicht nur eine Spur der Verwüstung durch Stadt- und Ortsteile sondern auch durch Fürstenfelds Wälder und Forste. Im Ledergasslerwald und im Speltenbacher Wald wurden durch Orkanböen mit Spitzen bis zu 160 km/h ganze Waldstriche vernichtet. Ebenso waren bis dato gesunde Bäume im innerstädtischen Bereich, wie die 120 Jahre alte Linde beim Rathaus, betroffen. Rund 30 Hektar Waldfläche wurden völlig zerstört, rund 15.000 Festmeter Holz gingen in wenigen Minuten zu Bruch.
Sperrgebiet bis 31. August
Umgestürzte, verkeilte Bäume stehen unter Eigenspannung, ein Betreten des Walds ist untersagt und kann lebensgefährlich sein. "Wir mussten, vorläufig bis 31. August, die Wälder aus Sicherheitsgründen zum Sperrgebiet ausrufen und das Erholungsrecht im Wald vorübergehend einschränken. An den Waldrändern wurden Warntafeln aufgestellt", appelliert Stadtförsterin Christine Schmidl, in der aktuellen Situation besondere Vorsicht walten zu lassen.
Professionelle Aufarbeitung
Der Baumbestand im Stadtgebiet musste nach dem heftigen Gewitter ebenfalls kontrolliert werden, um sicherzustellen, dass Passanten nicht durch herabfallende Äste verletzt werden können. Von betroffenen Eigentümern in Speltenbach wird gemeinschaftlich die Aufarbeitung und Holzvermarktung organisiert, im Ledergasslerwald übernimmt diese Aufgabe die Stadtförsterin. "Aus Eigenschutz sollte die erschwerte Aufarbeitung des Schadholzes unbedingt einem Professionisten übertragen werden", berichtet Schmidl, dass der Harvester zum Einsatz kommen wird. Der Holzmarkt sei aufnahmefähig.
Gemeinsam mit Christine Schmidl und Waldeigentümern begutachtete Bürgermeister Franz Jost die verwüsteten Parzellen: "Der Orkansturm hat eine Katastrophe mit dramatischem Schadensausmaß angerichtet. Wir haben Kontakt mit dem Land Steiermark aufgenommen, um in dieser Extremlage Unterstützung zu erhalten. Wichtig ist, das Schadholz rasch aufzuarbeiten, um die Gefahr durch verklaustes Gehölz zu bannen und Folgeschäden für den verbliebenen Baumbestand zu verhindern."
Förderungen
Ab einer Windbruchfläche von 0,3 Hektar können Waldbesitzer bei der Stadtgemeinde Fürstenfeld einen Privatschadensausweis beantragen. Nach Aufarbeitung des Schadholzes und vor der Wiederaufforstung besteht die Möglichkeit, bei der Bezirksforstinspektion um eine Förderung für die Wiederaufforstung nach Katastrophen anzusuchen.
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