Bezirk Hartberg-Fürstenfeld
Unsere Wälder sind im (Klima)Wandel

"Dynamische Waldtypisierung" soll dazu beitragen, dass unsere Wälder auch in Zukunft gesund und ertragreich bleiben. | Foto: KK
4Bilder
  • "Dynamische Waldtypisierung" soll dazu beitragen, dass unsere Wälder auch in Zukunft gesund und ertragreich bleiben.
  • Foto: KK
  • hochgeladen von Alfred Mayer

Forstreferent Harald Ofner zur aktuellen Situation und wie die Wälder im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld "klimafit" werden können.

HARTBERG-FÜRSTENFELD. Der Waldanteil im Bezirk beträgt rund 59.000 Hektar oder knapp 50 Prozent. „Damit liegen wir im österreichweiten Schnitt“, so Harald Ofner, seit 1989 Forstreferent der Landwirtschaftskammer Steiermark für den Bezirk Hartberg-Fürstenfeld.

Der Waldanteil im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld beträgt rund 59.000 Hektar oder knapp 50 Prozent. | Foto: KK
  • Der Waldanteil im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld beträgt rund 59.000 Hektar oder knapp 50 Prozent.
  • Foto: KK
  • hochgeladen von Alfred Mayer

Fichte wird verschwinden

Diese 59.000 Hektar verteilen sich auf rund 5.000 Waldbesitzer, dazu kommen 2.000 weitere Waldbesitzer, deren Fläche weniger als 2 Hektar beträgt und die von der Statistik nicht erfasst werden. Und eines haben alle Waldbesitzer gemeinsam: Die heimischen Wälder sind aufgrund des Klimawandels (steigende Temperaturen und zunehmende Trockenheit) einen großen Wandel unterworfen. „Die Fichte, die derzeit mit Abstand am häufigsten auftretende Baumart, wird in den nächsten 50 Jahren weitgehend verschwinden bzw. sich deutlich in den Norden des Bezirkes verlagern“, so Ofner.

Sind die heimischen Wälder durch den fortschreitenden Klimawandel gefährdet?

Dynamische Waldtypisierung

Das Zauberwort, um diesem Umstand wirkungsvoll zu begegnen, heißt "dynamische Waldtypisierung“. Ziel ist es, die geeigneten Baumarten für die unterschiedlichen Standorte auszuwählen, um die forstliche Arbeit auch in Zukunft abzusichern. Seitens der Landwirtschaftskammer wurden mit modernsten wissenschaftlichen Methoden IT-gestützte Arbeitsunterlagen erstellt, die in Zukunft Anwendung in der forstlichen Bewirtschaftungs- und Beratungspraxis finden. So kann es durchaus sein, dass Baumarten wie die Flaum-Eiche, die Libanon-Zeder oder die Balkan-Eiche in unserem Bezirk Einzug halten werden.

Forstreferent Harald Ofner: "Nachbarschaftshilfe ist beim Borkenkäfer auch der beste Selbstschutz." | Foto: Alfred Mayer
  • Forstreferent Harald Ofner: "Nachbarschaftshilfe ist beim Borkenkäfer auch der beste Selbstschutz."
  • Foto: Alfred Mayer
  • hochgeladen von Alfred Mayer

Eiche als Hoffnungsträger

„Einer unserer Hoffnungsträger ist und bleibt aber die Eiche, die sich als Tiefwurzler sowie durch ihren Blattaufbau mit einer Wachsschicht als besonders klimaresistent erweist und derzeit zum Beispiel auch in Kroatien zu finden ist“, so Ofner, der aber gleichzeitig den Eichen-Wildverbiss durch das Rehwild als Problem sieht.

Der Borkenkäfer bedroht vor allem die heimischen Fichtenwälder. | Foto: Alfred Mayer
  • Der Borkenkäfer bedroht vor allem die heimischen Fichtenwälder.
  • Foto: Alfred Mayer
  • hochgeladen von Alfred Mayer

Gefahr durch Borkenkäfer

Und auch der Borkenkäfer macht dem Experten große Sorgen. „Allein im Jahr 2022 sind im Bezirk rund 25.000 Festmeter Borkenkäfer-Schadholz angefallen“, so Ofner, der den Waldbesitzern dringend empfiehlt, Schadholz in den Wintermonaten aufzuarbeiten, alter Käferlöcher großflächig auszuschneiden und das Holz – zu derzeit durchaus akzeptablen Preisen – zu vermarkten. „Nur eine saubere Waldwirtschaft kann den Vermehrungszyklus des Borkenkäfers unterbrechen“, so das Credo Ofners, der in diesem Zusammenhang auch auf Nachbarschaftshilfe setzt.
„Sinnvoll wäre es, dass sich Waldnachbarn gegenseitig unterstützen und auf Schadholz aufmerksam machen, den Nachbarschaftshilfe ist gleichzeitig auch der beste Selbstschutz“, ist Ofner überzeugt.

Das könnte dich auch interessieren:

Damit der Wald in Zukunft klimafit bleibt
Die "Kirchberger" luden wieder zum Tanz
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Der Badesee Pinggau wird bereits gefüllt; wenn das Wetter passt, wird der Start in die Badesaison Ende Mai erfolgen. | Foto: L. Bartsch
5

Ortsreprortage Pinggau
Projekte vom Badesee bis zur Feldsiedlung

In der Marktgemeinde Pinggau sind zurzeit gleich mehrere wichtige kommunalpolititsche Projekte in Umsetzung. PINGGAU. Vom Badespaß über die Schaffung von Baugründen bis zur Sicherung der Wasserversorgung reichen die aktuellen Projekte, mit denen Bürgermeister Leopold Bartsch und seine Kollegen im Gemeinderat beschäftigt sind. Badespaß ab Ende Mai Nach zweijähriger Pause wird zurzeit der Badesee Pinggau sprichwörtlich aus dem „Dornröschenschlaf wachgeküsst“ und fit für die kommende Badesaison...

  • Stmk
  • Hartberg-Fürstenfeld
  • Alfred Mayer

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.