"Griaß di, Herr Bürgermeister"
Wordrap mit Manfred Schaffer aus Bad Blumau

Den Menschen hinter der Rolle, der Funktion, dem Amt kennenlernen - das ist das Anliegen unseres "Griaß di"-Interviews: Manfred Schaffer ist seit August 2023 Bürgermeister der der Gemeinde Bad Blumau im steirischen Bezirk Hartberg-Fürstenfeld.

BAD BLUMAU. In einem Interview samt Wordrap mit MeinBezirk.at spricht er über seinen Job, seine persönliche Philosophie, Herausforderungen im Bürgermeister-Alltag und seine persönlichen Kraft-Tankstellen.

Warum engagierst du dich in deiner Gemeinde?

Es gab ja in den vergangenen Jahren einige Turbulenzen in unserer Gemeinde. Und als dann meine Vorgängerin ihr Amt zurücklegte, war da plötzlich keiner mehr, der die Verantwortung übernehmen wollte. Dadurch habe ich mich eben entschlossen, das für die Gemeinde zu tun.

Hat dich etwas überrascht am Bürgermeister-Dasein?

Nachdem ich übernommen habe und wir alle Bilanzen durchgesehen haben, waren da schon einige Dinge, die mich überrascht haben: hohe Außenstände, die wir nicht decken konnten, viele Themen, die nicht ausreichend behandelt wurden. Und da muss ich sagen: da hat uns das Land Steiermark schon sehr geholfen. Wir arbeiten daran, alles in den Griff zu bekommen.

Und vom Aufgabengebiet her?

Naja, Aufgaben haben wir mehr als genug. Ich bin jeden Tag mindestens bis 14 Uhr im Amt und am Nachmittag gibt es dort eine Sitzung, und da ein Treffen, auch samstags und sonntags ist immer irgendwo etwas zu tun oder zu besuchen. Es ist schon sehr intensiv, man trägt einfach viel Verantwortung.

Wo tankst du dann auf, was sind deine Kraftquellen?

Das ist als erstes die Familie und unsere Landwirtschaft – da schalte ich richtig ab. Ich gehe auch gerne in den Wald und ich liebe es einfach, daheim zu arbeiten, zum Beispiel Obstbäume zu schneiden. Da ist man einfach weg von allem und die Gedanken kommen mal zur Ruhe. Aber wir haben auch einen großen Freundeskreis und fahren gern auf Urlaub.

In der Gemeinde selbst bin ich immer froh, wenn ich jemandem helfen kann. Auch das gibt einem dann wieder Kraft.

Ist das der Antrieb für dich als Bürgermeister, also: anderen zu helfen?

Ja, natürlich. Ich sage mal so: wenn du hier nicht mit Freude reingehen kannst, dann solltest du dieses Amt wirklich nicht machen. Ich hätte mir ehrlich nicht gedacht, dass das alles so intensiv ist. Aber du bist ja als Bürgermeister überall vorne dabei. Ich bin zum Beispiel auch Vorsitzender der Kurkommission, der Stellvertreter beim Abwasserverband und so weiter. Man ist einfach überall involviert und so tut sich ständig irgendetwas und es gibt immer genug zu tun.

Welches Erbe möchtest du hinterlassen?

Ich möchte auf jeden Fall das „Haus der Gesundheit“ verwirklichen. Den Nachfolger für den praktischen Arzt haben wir ja gefunden, es sind aber noch Räume für einen Wahlarzt oder Therapeuten frei. Camping und Clamping sind auch Zukunftsthemen. Das Weiterbestehen des Nahversorgers sowie die Erhaltung der Gastronomie konnten erreicht werden. Wir sind ständig am Investieren, schauen auf die Objekte, die Wegesanierung und die Ortsraumgestaltung. Es passt jetzt einfach das Drumherum und ich denke, bei der Bevölkerung wird das auch gut angenommen werden.

Wenn die gute Fee käme und Zeit, Geld und Aufwand keine Rolle spielen würden, was würdest du dir für deine Gemeinde wünschen?

Wir sind durch unser Rogner Bad Blumau und auch die Gemüsewelten in Bierbaum in der glücklichen Lage, ein großes Kommunalsteueraufkommen zu haben. Dies hat uns auch während Corona sehr geholfen.
Die Tourismusbranche ist stabil. Die Gemeinde mit 60 MitarbeiterInnen gehört schon zu einer der größten Betriebe der Gemeinde. Eine stetige Weiterentwicklung und die Erhaltung unserer lebenswerten Gemeinde für die Bevölkerung ist das oberste Ziel.

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