In 97 Stunden rund um Österreich
Die Handbiker Manfred Putz und Thomas Frühwirth absolvierten das "Race Around Austria".
Es ist mit Worten kaum zu beschreiben, welch großartige Leistung die Handbiker Thomas Frühwirth und Manfred Putz beim Race Around Austria erbracht haben. Nach 97 Stunden und 36 Minuten erreichte das Ultrahandbikeduo den Start- und Zielort St. Georgen im Attergau. Damit blieben sie deutlich unter der magischen Grenze von 100 Stunden. “Geplant haben wir, unter 110 Stunden zu bleiben. Dass wir nun sogar die 100 Stunden unterbieten konnten, ist natürlich ein absoluter Traum”, freut sich Frühwirth. Für den Strahlemann gab es nicht viele Momente, in denen ihm auf dieser ganz speziellen Österreich-Reise das Lachen verging. Er genoss jede einzelne Einheit (meist für die Dauer von 2:30 Stunden), selbst die schwierigsten Bergauffahrten wie Großglockner, Kühtai oder Bielerhöhe konnten seine Freude, bei diesem Ultraradrennen dabei zu sein, nicht trüben. “Ich fühle mich derzeit im Handbike so gut in Form wie noch nie. Natürlich schmerzt nun am Ende jeder beanspruchte Muskel. Aber letztendlich hätte ich vermutlich noch zwei, drei Tage auch so weiterfahren können”, so der 32-Jährige.
Manfred Putz genoss die Teilnahme am Race Around Austria ebenso in vollen Zügen, obwohl er mitunter bei gewissen Teilabschnitten richtiggehend kämpfen musste. “So schön etwa das Paznaun- oder das Lesachtal sind, so hart sind sie auch mit ihren unterschiedlichen Anstiegen. Es war sicherlich das härteste Rennen in meiner Karriere. Aufgeben war aber nie ein Thema, dieser Bewerb wird vor allem im Kopf entschieden”, so der 44-Jährige.
Schlaf gab es wie erwartet in diesen Tagen nicht viel – weder für die Athleten noch für das zehnköpfige Begleitteam. Das Teamwork war sensationell, die Zusammenarbeit funktionierte einwandfrei. So konnten kleine Pannen und Defekte (Frühwirth brach unter anderem der Handgriff an der Kurbel) schnell behoben werden. Und auch kleine “Umwege” auf der Route wurden schnell kompensiert.
Der Respekt vor den Leistungen vom Ultrahandbikeduo beim “Race Around Austria” war ebenso riesig wie die Ausdauer der beiden Athleten. Egal wo sie auftauchten, in ganz Österreich war ihnen der Applaus und die Jubelschreie der Fans sicher. Und auch innerhalb der heimischen Sportszene hat das Duo aufhorchen lassen. So sprach etwa Olympiasieger Walter Ablinger vom “sportlich Größten, das je ein Behindertensportler am Handbike geleistet hat”. Auch Snowboard-Weltmeister Benjamin Karl, Extremsportler Axel Naglich und Paragleiter Paul Guschlbauer zogen ihren Hut. Sie begleiteten die beiden Steirer mit dem Rad auf den Großglockner. “Wir haben es vorher ausprobiert, mit dem Handbike zu fahren und sind bergauf keine hundert Meter gekommen. Wahnsinn, was die Burschen geleistet haben”, so Guschlbauer.
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