Ludwig Ems lebt Wirtschaftserfolg in „best practice“

- hochgeladen von Waltraud Wachmann
Der Fürstenfelder Unternehmensberater Ludwig Ems zeigte mit dem Gründer- und Servicezentrum Fürstenfeld auf, wie leistungsfähig die regionalen Betriebe sind.
Der Wirtschaftsexperte Ludwig Ems sprach im Exklusiv-Interview mit der WOCHE über den Hidden Champion Contest und sein Ziel, die Wertschöpfung in der Region zu erhöhen.
Sie haben ein Technikstudium abgeschlossen. Wie wird man vom Techniker zum Wirtschaftsprofi?
Ich stamme aus einer Unternehmerfamilie ab. Zusätzlich zu meiner kaufmännischen Ader habe ich ein Technik-Studium absolviert. Beim Studium habe ich auf Wirtschaft Wert gelegt und neben meiner Hauptausbildung Erdölwesen Energie und Betriebswirtschaft absolviert. Ab Mitte der 80er-Jahre habe ich kontinuierlich Führungsaufgaben – sowohl in österreichischen als auch in internationalen Geschäftsleitungen – wahrgenommen. 1994 habe ich mein erstes Unternehmen in Fürstenfeld gegründet.
Was ist Ihre persönliche Motivation, sich für die Region stark zu machen?
Als Kind dieser Region liegt mir unsere Heimat sehr am Herzen. Während meiner Ausbildung und in den ersten Berufsjahren an der Montanuniversität Leoben wurde ich so sehr von der Heimat unterstützt, dass es für mich oberstes Ziel ist, im Rahmen meiner Kompetenz die wirtschaftliche Entwicklung der Region zu forcieren. Dabei denke ich vor allem an junge Menschen. Damit diese nicht nur in Zentren oder im Ausland gute Jobs finden, ist es für uns Leistungsträger wichtig, vor Ort qualifizierte Arbeit durch qualifizierte Firmen zu initiieren.
Wie kam es dazu, dass Sie mit dem Gründer- und Servicezentrum Fürstenfeld österreichweit mit der Umsetzung des Hidden Champion Award 2010, dem größten in Österreich jemals durchgeführten Benchmark, betraut wurden?
Das Gründer- und Servicezentrum Fürstenfeld genießt international einen sehr guten Ruf. Dies zeigt sich auch in der Akzeptanz der EU-Behörden und in einem Besuch von der für regionale EU-Entwicklung zuständigen EU-Kommissarin Danuta Hübner. Ermutigt durch das Internationalisierungs-Center Steiermark entstand 2007 gemeinsam mit Institutionen aus Polen, Ungarn, Slowenien, Deutschland und Italien das Projekt Hidden Champion. Nach einer zweijährigen Projektentwicklungsphase wurde 2010 der Hidden Champion Contest umgesetzt. Die Gründe, dass das Gründer- und Servicezentrum in dieser EU-Bundesliga mitspielt, ist die starke Verankerung mit den 14 Gemeinden in der Region zwei. Weiters waren hervorragende Leistungsbeweise bei der Unterstützung der Unternehmen in der Region sowie die Kompetenz des Teams des Gründer- und Servicezentrums bei der Umsetzung entscheidend.
Inwiefern hatte das Gründer- und Servicezentrum Fürstenfeld Einfluss darauf, dass besonders viele Unternehmen aus der Südoststeiermark unter den Nominierten zu finden waren?
Für das Gründer- und Servicezentrum war es ein Heimspiel, im Rahmen der zahlreichen Kontakte in der Region die Unternehmen anzusprechen und zur Teilnahme einzuladen. 40 Prozent aller teilnehmenden Unternehmen in Österreich stammen aus unserer Region. Somit haben sich die Anstrengungen des Gründer- und Servicezentrums bezahlt gemacht. Hunderte Veranstaltungen in den letzten zehn Jahren haben bei den Unternehmen die Bereitschaft hervorgerufen, Neues zu lernen, Verbesserungen umzusetzen und in einen Erfahrungsaustausch zu treten. Der Mut kleiner Unternehmen, sich dem Vergleich zu stellen, deutet schon auf Qualität hin.
Wohin führt der Weg des Gründer- und Servicezentrums in Zukunft bzw. welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Das Gründer- und Servicezentrum wird konsequent die Ausrichtung des Landes Steiermark und der Gesellschaftergemeinden verfolgen. Die Leitthemen der Leistungen für die Unternehmen werden Verbesserungen im Gründungsablauf sein und, neben Innovationen als Basis des künftigen Erfolgs, die Internationalisierung sowie die Erarbeitung effizienter Managementmethoden. Ziel ist es, die Wertschöpfung insgesamt in der Region zu erhöhen.
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