Finissage in der Galerie Kronburg:
Tiefgründige Lesung beschließt Gemeinschaftsausstellung

Die Lesung von Alexandra Rangger wurde von Harry Triendl mit musikalischen Klangbildern unterlegt.
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  • Die Lesung von Alexandra Rangger wurde von Harry Triendl mit musikalischen Klangbildern unterlegt.
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ZAMS/KRONBURG (alra). Eine eindrückliche Lesung beendete die Ausstellung „ShiftingPositions“ in der Galerie Kronburg in Zams. Alexandra Ranggers Geschichte „Wo ist die Zeit?“ und die dazugehörige Installation von Bernhard Witsch inspirierten zahlreiche BesucherInnen. Harry Triendl schuf dazu sphärisch aufgebaute Klang- und Stimmungsbilder.

Das Künstlertrio Bernhard Witsch, Irene Guggi Wallnöfer und Alexandra Rangger lud nach sechs erfolgreichen Ausstellungswochen zu einer bildende Kunst, Literatur und Musik verbindenden Finissage. Dazu gratulierte auch Sr. Daniela Stolz, stellvertretend für die GastgeberInnen des Ordens der Barmherzigen Schwestern von Zams in ihrer Begrüßung. Das breite Spektrum der Exponate von Malerei bis Skulpturen im Innen- und Außenbereich führte viel und weitgereistes Publikum auf die Kronburg, die ihren unvergleichlichen Charme auch in den großzügigen Galerieräumen versprüht.

Ideen und Potenziale gebündelt

Zum Ausklang präsentierten Rangger und Witsch eines ihrer gemeinsamen Projekte. 2017 erarbeitete der Metallkünstler einen bemannten Vogel im Flug, der die Maßlosigkeit des Menschen darstellt, die Zeit zu beherrschen und sie zu missbrauchen. Alexandra Rangger gab diesem Vogel den Namen „mind-bird“ – er wurde zum Ausgangspunkt für das Projekt „Wo ist die Zeit?“, das aus Installation und einem 2018 fertiggestellten Buch besteht.

Berührende Suche nach der Zeit

Behutsam führte Alexandra Rangger in der Lesung durch die tiefgründige Geschichte, die den Begriff Zeit aus der Abstraktion löst und ihn in greifbare Wahrnehmung für die Abfolgen des Lebens rückt. Sanft und anmutig bewegt sich das Erzählte durch die Metaphern des Seins, das sich scheinbar unentwegt in einem Kreislauf aus Flüchtigkeit und Wertigkeit befindet – als immerwährendes und begrenztes Geheimnis zwischen Moment und Ewigkeit. Der Telfer Musiker, Performance- und Multimediakünstler Harry Triendl fügte den Inhalt der Geschichte mit eindrucksvollen akustischen Stimmungsbildern zusammen.

Stimmiger Rahmen

Eine 2020 angesetzte erste Präsentation des Projektes wurde durch den Ausbruch der Pandemie verhindert. Durch die Entwicklungen der letzten zwei Jahre erhielt die Geschichte eine weitere Facette und vertiefte Botschaft. Alexandra Rangger erklärte: „Es ist stimmig, Buch, Installation und Klangteppich nach all den Jahren hier an diesem besonderen Ort erstmals so zu präsentieren. Die Kronburg verbindet man mit Auszeit, Ruhe, Entschleunigung – der Begriff Zeit ist hier spürbar und gewinnt an Bedeutung. Menschen öffnen sich und sind aufmerksam und bewusst, auch in ihrer Begegnung mit Kunst. Alles hat seine Zeit – jetzt ist die Zeit für diese Lesung und die Frage: Wo ist die Zeit?“

Verschmelzung von Erzählung und Installation

Insgesamt hat Bernhard Witsch 118 unterschiedliche Vögel aus Metall gefertigt. Alexandra Rangger regte im Schreibprozess weitere Objekte an, die der Rostbaron zur Umsetzung brachte. So erhielt die Geschichte zunehmend mehrdimensionale Züge und wurde vertiefend visualisiert. Die Künstlerin übersetzte das Geschriebene vom Inhaltlichen in die Bildsprache und inszenierte und fotografierte die prägnanten Passagen für das Buch. Die lebendig erfahrbaren Bilder, Szenen und Figuren der Erzählung waren als Installation Teil der Ausstellung auf der Kronburg und visueller Rahmen für die Lesung, die beim Publikum großen Anklang fand.

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