Prüfantrag ist "keine Trickkiste" – Kalkkögeldebatte auf März 2015 verschoben.

Das Ruhegebiet Kalkkögel stand im Mittelpunkt der Debatte im Landtag.
  • Das Ruhegebiet Kalkkögel stand im Mittelpunkt der Debatte im Landtag.
  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

Der Tiroler Landtag hat vor kurzem mit den Stimmen aller im Landtag vertretenen Gruppierungen die genaue Prüfung eines Zusammenschlusses der Skigebiete von Mutters bis Neustift – bekannt unter dem Schlagwort "Brückenschlag" – durchführen zu lassen. Klubobmann Jakob Wolf sieht hier weder eine Verzögerungstaktik noch eine Trickkiste, um das Projekt durchzudrücken. "Es ist ein vernünftiger Weg, diese Causa auf die sachliche Ebene zu heben. Bis Ende Feber erwarten wir die Antworten. Es tut dem Projekt und den Projektbetreibern gut, diese Fragen extern durch Spezialisten beantworten zu lassen. Die ÖVP steht zum Zusammenschluss, wenn er rechtlich möglich und wirtschaftliche interessant ist", sagt Wolf. Abgeklärt werden Fragen zur Alpenkonvention, naturschutzrechtliche, wirtschaftliche oder EU-rechtliche Fragen.
Der Axamer Bürgermeister Rudolf Nagl zur Causa: "Es hätte vielleicht ohne Prüfung gehen können, trotzdem ich hoffe auf positive Prüfungsergebnisse. Denn es gibt in den betroffenen Gemeinden positive Gemeinderatsbeschlüsse für das Projekt, auch die Touristiker stehen dahinter."

SPÖ weiter gegen Brückenschlag

Die SPÖ spricht sich gegen den Brückenschlag aus, weil viele Fragen offen sind. LA Georg Dornauer sieht aber den Karren an die Wand gefahren. "In diesem Land geht nichts weiter", sagt Dornauer. Er forderte den sofortigen Beginn der Debatte über den Zentralraum in Tirol und keine Verschiebung auf März 2015. "Denn diese zeitliche Verschiebung ist ein enormer Nachteil für den Zentralraum." Für LA Elisabeth Blanik sind die Grünen an der derzeitigen emotionalen Diskussion schuld. "Und im Grunde geht es nicht um eine Liftstütze, sondern um eine Standortdiskussion für das Land Tirol." Dem Prüfantrag stimmte die SPÖ zu, obwohl sich die SPÖ in dieser Sache im Landtag benutzt fühlt", wie Gabi Schießling sagte.

Liste Fritz dafür

Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider von der Liste Fritz übte Kritik an LH Platter, sie forderte die von Platter angekündigte Volksbefragung und meinte: "Aus vielen rechtlichen Gesichtspunkten ist dieses Projekt einfach nicht möglich." Sie kritisierte weiters die hohen Kosten, "die großteils von der öffentlichen Hand getragen würden." Trotzdem stimmte die Liste Fritz dem Prüfantrag zu.

Grüne sehen weiter keine Zukunft

KO Gebi Mair sieht sowohl für den Tiroler Landtag als auch für das Projekt neue Wege. "Hier wird in einem Prüfungskreisverkehr eingefahren, aus dem es meiner Ansicht keine Ausfahrt gibt. Wer die Kalkkögel liebt, muss für die Prüfung des Projektes stimmen." Die Grünen stimmten dem Antrag zu, sind aber weiter vehement gegen die Erschließung, weil es weder wirtschaftlich, noch aus naturschutzrechtlicher Sicht möglich sei. "Das Projekt ist eine Idee aus den 1970-Jahren, unverständlich, dass solange daran festgehalten wird." Ein Abänderungsantrag der Grünen mit weiteren abzuklärenden Fragen wurde mehrheitlich abgelehnt.

Vorwärts Tirol will sachliche Diskussion

KO Hans Lindenberger will dem Prüfantrag zustimmen. "Wir haben uns lange in der Diskussion zurückgehalten, weil wir die Position des Landeshauptmannes nicht gekannt haben. Aber eines ist gefährlich im Land: " In diesen Zeiten, wo politisch nicht entschieden wird, treten Querdenker auf, bei deren Projekte mir die Haare zu Berge stehen. Denn ein Tunnel durch die Kalkkögel ist einfach unbrauchbar." Er fordert nach Prüfung auf, rasch eine Entscheidung herbeizuführen und mit "dem Herumgeeiere aufzuhören."

FPÖ stimmt Antrag zu

KO Rudi Federspiel stellt die Koalition in Frage. "Wenn ich mir die Wortmeldungen anhören, stellt sich mir die Frage: Ist das noch eine Koalition? Und wohin geht die ÖVP mit den Grünen?" Ich sehen den Tourismus realistisch, diese Bahn wäre eine große Attraktion für den Sommer, ein Gewinn für den Tourismus." Die FPÖ habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber: "Wir stehen ganz klar hinter dem Projekt, aber die Prüfung muss rasch erfolgen." Und an die Adresse der ÖVP sagte Federspiel: "Wer sich in dem Land mit den Grünen einlässt, wird verlieren."

Alle Infos zum Brückenschlag auf einen Blick

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.