ARTEMIS Innsbruck
Schauspielausbildung ohne Altersgrenze startet im Herbst

- Schauspieler, Regisseur und Dozent Hannes Pendl (und Teil des Bühnenbild für die Aufführung Die verlorene Ehre der Katharina Blum von Heinrich Böll)
- Foto: Martina Obertimpfler
- hochgeladen von Martina Obertimpfler
Für alle in denen Schauspielerisches Talent schlummert und die nur darauf warten es zu entfalten, gibt es gute Neuigkeiten: Ab Herbst startet eine neue Schuaspielschule in Innsbruck: ARTEMIS – eine berufsbegleitende Schauspielschule für Film und Theater. Die Redaktion hat Schauspieler, Regisseur und Dozent Hannes Pendl gesprochen.
INNSBRUCK. Lange galt der Westen Österreichs in Sachen Schauspielausbildung als weißer Fleck auf der Landkarte. Wien, Berlin oder München – wer professionell Theater oder Film machen wollte, musste wegziehen. Das soll sich jetzt ändern. Ab Herbst startet in Innsbruck die Schauspielschule neu – und zwar mit einem Konzept, das bewusst anders denkt. „Es gibt viele Talente in Tirol, aber auch in Südtirol“, sagt Hannes Pendl, künstlerischer Leiter der Schule. „Viele wollen ihre Heimat nicht verlassen. Und es ist wichtig, dass sie trotzdem die Chance bekommen, sich auszubilden – professionell, hochwertig, aber ohne Altersgrenze.“
Keine Altersgrenze – eine bewusste Entscheidung
Besonders hervorzuheben ist, dass die Schauspielschule keine Altersgrenze hat. Während renommierte Institute wie das Max Reinhardt Seminar oder die Ernst Busch Hochschule in Berlin meist eine Obergrenze von 26 Jahren setzen, ist man in Innsbruck überzeugt: „Jeder Mensch, der ein Talent spürt, soll die Möglichkeit bekommen, es zu verfolgen – egal ob er 18 oder 48 ist.“ Gerade das Lebenserfahrung älterer Menschen könne eine große Bereicherung für die Bühne sein. „Wer über eine längere Lebenserfahrung verfügt, kann sich in manche Situationen mitunter leichter und schneller hineinversetzen“, so Hannes Pendl. Er sieht die Entscheidung gegen eine Altersgrenze nicht nur als gerecht, sondern auch künstlerisch sinnvoll. Ein weiterer Pluspunkt des Ausbildungskonzepts ist die Altersmischung. Anders als in klassischen Schauspielschulen, in denen alle Darsteller etwa gleich alt sind, kann in Innsbruck altersgerecht besetzt werden – von der Großmutter bis zum Teenager. „Das bringt eine neue Qualität in die Produktionen“, erklärt Pendl. „Und es entspricht auch der Realität auf der Bühne.“
Hochkarätige Dozenten
Ab Herbst wird das Lehrpersonal mit Größen aus dem Max Reinhardt Seminar und der Ernst Busch Hochschule verstärkt. Diese bringen nicht nur fundiertes Wissen, sondern auch wichtige Kontakte in die Film- und Theaterwelt mit. Besonders spannend: Auch bereits ausgebildete Schauspieler bewerben sich inzwischen in Innsbruck – weil das Ausbildungsumfeld als besonders attraktiv gilt.
Von der Schule direkt auf die Bühne – oder ins Ausland
Die Schule legt Wert auf Sichtbarkeit. Aufführungen wie „Die verlorene Ehre" der Katharina Blum im Treibhaus in Innsbruck (Februar 2026) werden nicht nur professionell inszeniert, sondern auch stark beworben. „Wir wollen keine studentischen Studioproduktionen, sondern echte Theatererlebnisse schaffen“, so das Credo. Bereits im letzten Jahr sorgte eine Erstaufführung von „Triangle of Sadness" für mediale Aufmerksamkeit. Darüber hinaus werden Absolventinnen und Absolventen aktiv an Filmproduktionen vermittelt – auch international. „Zwei unserer Studierenden drehen gerade in Paris“, so Hannes Pendl.
Ausbildung mit Karrierechancen
„Unsere Ausbildung ist zweigleisig – Theater und Film“, so Pendl. Neben Schauspieltechniken stehen auch Casting-Training und Kameraerfahrung am Lehrplan. Eine enge Kooperation mit Casting-Agenturen sowie Filmproduktionen in Tirol, aber auch international, soll den Einstieg ins Berufsleben erleichtern.
Geschichten erzählen statt Katzenvideos
Die Schauspielschule Innsbruck versteht sich als Gegenpol zur „Verdummung durch belanglose Social-Media-Inhalte“. Ihr Ziel: Geschichten mit Substanz erzählen. Geplant sind Inszenierungen großer Literaturwerke – von Heinrich Böll bis Orhan Pamuk und Ingeborg Bachmann. Letztere wird 2026, dem Bachmann-Jubiläumsjahr, mit einer Uraufführung gewürdigt.
Bewerbung über Workshops
Wer sich für die Ausbildung interessiert, kann sich über zwei Wege bewerben: Entweder über ein individuelles Vorsprechen – jederzeit buchbar – oder über einen zweitägigen Bewerberworkshop, der am 7. und 8. Juni stattfindet. „Das ist für viele eine entspanntere Möglichkeit, sich auszuprobieren und gleichzeitig schon etwas zu lernen“, betont Pendl.
Mehr Informationen zur Schauspielschule gibts hier.
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