Bürgler ruft zum Gebet für neuen Bischof auf

Diözesanadministrator Jakob Bürgler | Foto: Diözese Innsbruck/Weingartner
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(dibk). Beim Gedenkgottesdienst für Reinhold Stecher im Innsbrucker Dom reflektierte Diözesanadministrator Jakob Bürgler über das Vermächtnis des 2013 verstorbenen Altbischofs. Im Besonderen rief der die Gläubigen zum Gebet für einen guten neuen Bischof auf. Mit der langen Sedisvakanz schwäche sich die Kirche selbst.

Hoffnung auf baldige Bischofsernennung

Auf eine baldige Ernennung eines Bischofs für die Diözese Innsbruck hofft Diözesanadministrator Jakob Bürgler. Die lange Zeit des Wartens wie auch "die vielen Gerüchte, die versuchten Interventionen und der Mangel an Kommunikation" machten unsicher, erklärte Bürgler am Samstag im Innsbrucker Dom. Rahmen seiner Äußerung bildete die Gedenkmesse für den 2013 verstorbenen Bischof Reinhold Stecher, der der Diözese von 1981 bis 1997 vorgestanden war.

Er nehme den "Unmut der Gläubigen" über die schon mehr als ein Jahr andauernde Sedisvakanz wahr und befürchte einen damit verbundenen Schaden, sagte Bürgler in seiner Predigt. "Nicht, weil die Arbeit nicht getan wird, sondern weil sich die Kirche damit selber schwächt."

Gott werde es gut "richten", wenn auch der Diözese viel Geduld abgefordert werde, so die Überzeugung des Diözesanadministrators, der einen Mitbruder zitierte. Die Gläubigen rief er zum Gebet für einen guten Bischof auf, der "mit Weisheit ausgestattet" sein und "Christus und mit ihm den konkreten Menschen in die Mitte" stellen solle.

Bürgler über das Vermächtnis Stechers

Den vor vier Jahren am 29. Jänner verstorbenen Altbischof Stecher (1921-2013) würdigte Bürgler - eingehend auf die Lesung aus dem Buch der Weisheit - als Menschen, der zeitlebens um Weisheit gerungen habe. Er sei stets bemüht gewesen, die frohe Botschaft in die Sprache der Menschen zu übersetzen, habe aus seinen bitteren Lebenserfahrungen Lehren gezogen und Warnungen ausgesprochen und habe im Blick auf Populismus und Abwertung keinen Zweifel an der Menschenwürde zugelassen.

Als besonderes Vermächtnis hob der Diözesanadministrator Stechers Gedanken über Leben und Tod sowie auch seine "Güte und Priorität des Dienstes" hervor. "Es gäbe - gemessen an unserer tüchtigen Art, Weltprobleme zu meistern - für einen Welterlöser zwanzig Stunden vor seinem gewaltsamen Tod sicher bedeutendere Dinge zu tun, als schmutzige Füße zu waschen", zitierte Bürgler aus Meditationen des verstorbenen Altbischofs über das letzte Abendmahl Jesu.

In dunklen Zeiten gelte nur mehr die "schlichte Tat der Güte" und der Liebe dürfe "nicht leicht eine Sache zu klein und zu unbedeutend vorkommen", kam Stecher darin zum Schluss. Bürglers Schlussfolgerung: "Selbsternannte 'Erlöser', Egomanen, Narzissten, Leute, die ständig nur krankreden und klagen, Menschen, die alles wissen und verstehen, retten keinen Millimeter dieser Erde. Zur Rettung der Welt trägt nur derjenige bei, der demütig sein und sich klein machen kann, der sich bücken kann und liebt."

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