Arbeitsmedizin
Gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Mittelpunkt

Die Arbeitsmedizin stellt für das Gesundheitssystem eine wichtige Säule dar. | Foto: Birlmair
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  • Die Arbeitsmedizin stellt für das Gesundheitssystem eine wichtige Säule dar.
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Ob Tipps zum richtigen Trinken in der Sommerzeit, auf die eisgekühlte Limo oder den Eiskaffee mit hohem Zuckergehalt sollte besser verzichtet werden oder die zunehmende gesundheitliche Belastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein Blick der BezirksBlätter auf das Thema Arbeitsmedizin.

INNSBRUCK. "Arbeitsmedizin ist ein Fachgebiet der Medizin, welches präventivmedizinische Wechselbeziehungen zwischen Arbeit und Beruf sowie Gesundheit und Krankheit beschreibt. Somit stellt sie das wissenschaftliche Fundament für menschengerechte Ausgestaltung einer Tätigkeit dar." Sol lautet die trockene Beschreibung eines wichtigen gesundheitlichen Aufgabengebiets. Bei einem Lokalaugenschein mit Arbeitsmedizinerin Dominique Knoll von Fabermed in Zirl geht es um Tipps für den Sommer und die unterschiedlichen Aufgabenstellungen. 

Sommertipps - Ausreichend trinken

"Auch wenn es noch so verlockend erscheint – auf die eisgekühlte Limo oder den Eiskaffee mit hohem Zuckergehalt sollten Sie im Sommer besser verzichten. Erstens löschen sie nicht wirklich den Durst und zweitens erhöht dauerhafter Verzehr von zuckerhaltigen Getränken die Gefahr einer Diabetes-Erkrankung. Perfekte Durstlöscher für heiße Tage sind Mineralwasser, ungesüßter kalter Tee oder auch stark verdünnte Säfte", erklärt Arbeitsmedizinerin Dominique Knoll. Wenn man die Sommertage im Büro verbringt, ist es besonders wichtig, ausreichend zu trinken, damit die Konzentration nicht leidet oder keine lästigen Kopfschmerzen entstehen. "Die Wasserkaraffe auf dem Schreibtisch ist hier eine gute Idee, um auf das regelmäßige Trinken nicht zu vergessen. 1, 5 – 2 l sollten es über den Tag verteilt schon sein. Bei körperlicher Tätigkeit kann die Menge auch deutlich mehr sein", präsentiert Knoll einen Sommertipp.

Arbeitsmedizinerin Dr. med. univ. Dominique Knoll gibt Tipps für den Sommer. | Foto: Birlmair
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Schutzmaßnahmen für die Arbeit im Freien

Wer seinen Arbeitsplatz hauptsächlich im Freien hat, muss im Sommer auf einen wirksamen Sonnenschutz achten. Und zwar für Haut und Augen. Die Sonnencreme sollte so gewählt sein, dass sie gut zum individuellen Hauttyp passt und an die Dauer der Arbeit angepasst ist. Achtung: auch wenn der Himmel bewölkt ist, kommen Sonnenstrahlen durch, die gefährlich werden können. Die Sonnenbrille muss einen geeigneten UV-Schutz besitzen. "Ein schmerzhafter und gesundheitsschädlicher Sonnenbrand kann ohne Schutz schon nach 20 Minuten auftreten. Zusätzlich sollten auch mechanische Schutzmaßnahmen eingesetzt werden. Kopfbedeckung, geeignete Kleidung und wenn möglich eine Überdachung beim Arbeiten, sind empfehlenswert", informiert die Arbeitsmedizinerin.

BEZIRKSBLÄTTER: Was sind die Aufgabenstellungen der Arbeitsmedizin?
DOMINIQUE KNOLL: 
Arbeitsmedizinerinnen und -mediziner sind ein wichtiges Bindeglied zwischen ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen. Sie beraten und agieren auf beiden Seiten im Rahmen des Arbeitnehmerschutzes. Es geht um die Erhaltung der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit. Beruf und Arbeit, im Speziellen die Rahmenbedingungen des Arbeitsplatzes, nehmen großen Einfluss auf die Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Neun von 10 Erwerbstätigen sind von einem Gesundheitsrisiko am Arbeitsplatz betroffen. Umso wichtiger ist es daher, dass sich top ausgebildete Arbeitsmedizinerinnen und -mediziner um das gesundheitliche Wohlbefinden und Wohlergehen der Beschäftigten kümmern.

Dazu stehen Arbeitsmedizinerinnen und -mediziner in regelmäßigem Kontakt und Austausch mit Arbeitgerberinnen und Arbeitgeber sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, besichtigen Arbeitsplätze und arbeiten mit Sicherheitsfachkräften und Betriebsverantwortlichen eng zusammen. Dies hat zur Folge, dass beide Seiten gleichermaßen von den arbeitsmedizinischen Maßnahmen profitieren.

Gibt es eine zunehmende Belastung in der Gesellschaft und in der Arbeitswelt?

Der demografische Wandel unserer Gesellschaft sorgt unter anderem für immer älter werdende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – hier muss das Ziel sein, entsprechende Strategien für Alter und Gesundheit zu entwickeln, um die Arbeitsfähigkeit von wertvollen und erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhalten. Dazu kommen Faktoren wie Stress und außerordentliche Belastungen, nicht nur Arbeitsplatz, sondern auch im Privatleben. Ohne gezielte Maßnahmen und Unterstützung können gesundheitliche Themen wie Burnout hier leicht zum Thema werden. Auch Corona hat deutlich gezeigt, wie stark sich unerwartete Situationen, "wie Dauereinsatz im Homeoffice, auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auswirken können – körperlich und seelisch. 2019 wurden in Österreich durchschnittlich 13,3 Krankenstandstage pro erwerbstätige Personen verzeichnet. Für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann auch die derzeit herrschende Hitze zum großen Gesundheitsrisiko werden.

Hier müssen unbedingt geeignete Arbeitsschutzmaßnahmen ergriffen werden. Welche und wie das umgesetzt werden kann, wird in individuellen Gesprächen erörtert.

Welche Vorteile bietet die Arbeitsmedizin?


Arbeitsmedizin dient in erster Linie der Prävention am Arbeitsplatz. Arbeitsmedizinerinnen und -mediziner stehen den Arbeitnehmerinnen und -nehmern zur Seite und unterstützen mit konkreten und nachhaltigen Maßnahmen wie Arbeitssicherheit, Arbeits- und Organisationspsychologie oder auch Betriebs-Wellness.

Dadurch steigert sich die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter sowie die Motivation für das Unternehmen zu arbeiten.In Zeiten, in denen eine funktionierende Work-Life-Balance maßgeblich für die Arbeitsplatzwahl verantwortlich ist, sind diese Leistungen sicherlich ein wichtiger Faktor und ein gutes Instrument zur Mitarbeiterbindung.

Die Gesundheit hat auch eine wirtschaftliche Bedeutung?
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich wohl fühlen sind die Basis für ein gesundes Betriebsklima und daraus ergibt sich in aller Regel eine erhöhte Leistungsfähigkeit. Davon profitiert nicht nur die Belegschaft, sondern auch die Außenwirkung eines Unternehmens. Eine verbesserte Position am Arbeitsmarkt ist eine der vielen positiven Effekte.

Weniger Ausfälle und Fehlzeiten sowie eine geringere Mitarbeiter-Fluktuation sind ebenfalls erfreuliche Nebeneffekte, die durch die Betreuung entstehen und die Kosten für den Betrieb senken. Diese Kostenersparnis fließt in modernen Unternehmen nicht nur dem Arbeitgeber zu, sondern kommt in unterschiedlichen Formen der Belegschaft zugute - eine klassische Win-win-Situation.

Prävention hat also auch in volkswirtschaftlicher Hinsicht eine enorm große Bedeutung für alle Beteiligten.

Arbeitsmedizinische Betreuung aus Zirl

„Unser Hauptanliegen ist zu allererst Kundenbedürfnisse zu erkennen und zu verstehen“, erklärt der wirtschaftliche Leiter und Initiator von Fabermed, Alex Brunner. „Auf dieser Basis bieten wir anschließend individuelle Lösungen an, die zu jeder Betriebsgröße und zu jedem Anspruch passt. Allen Konzepten gemeinsam ist eine vertrauensvolle und langfriste Betreuung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um hier maximale Zufriedenheit zu erzeugen.“ Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Fabermed sind flexibel einsetzbar und standortunabhängig.

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