Klinikdiebin trat Moral mit Füßen!

Abführen | Foto: Foto: Haun
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33-jährige Telferin bestahl wehrlose Menschen in der Klinik – hunderte Diebstahlsdelikte gehen auf ihr Konto

Vergangene Woche fand am Landesgericht Innsbruck eine Verhandlung mit besonderer Brisanz statt. Vor dem Kadi stand eine junge Frau aus Telfs, die angeklagt war, mehr als 200 Diebstähle begangen zu haben. Pikantes Detail: Die bestohlenen Personen konnten sich aufgrund ihres Gesundheitszustandes nicht zur Wehr setzen.

(fh). Dass Diebe keine hohen Moralvorstellungen haben, ist nichts Neues mehr, aber es gibt durchaus Delikte, die mit dem Prädikat „besonders verwerflich“ versehen werden sollten. Die Telferin Beate P. (Name der Redaktion bekannt) hat sich solcher Vergehen schuldig gemacht, denn sie hat schwerkranke und wehrlose Klinikpatient­Innen bestohlen. „Diese Frau ist auf Stationen gegangen, wo hilflose Menschen liegen und hat einfach alles ausgeräumt (Handys, Bargeld, Schmuck, etc.), ohne dass die Bestohlenen es gemerkt haben oder sich hätten wehren können und das ist besonders schlimm. „Ich kann überhaupt nicht verstehen, wie man es übers Herz bringt, kranke Menschen zu bestehlen und die Strafe für diese Personen ist absolut gerechtfertigt“, erklärt ein Zeuge im Prozess, Dietmar M. (Name bekannt), der maßgeblich daran beteiligt war, dass die Täterin überführt werden konnte.

Hervorragendes Gedächtnis
Dietmar M. konnte im Zuge seiner polizeilichen Einvernehmung sehr genaue Angaben zur Täterin machen, woraufhin diese identifiziert und mit Diebstählen im Zeitraum von über einem Jahr in Verbindung gebracht werden konnte. „Auch vor alten, gebrechlichen Personen hat die Täterin nicht Halt gemacht und die Älteste, die bestohlen wurde, war Jahrgang 1923. So etwas ist dermaßen verwerflich, dass ich meine Abscheu kaum zum Ausdruck bringen kann“, ärgert sich Dietmar M.

Stehlen im Drogenrausch
Wie im Zuge des Gerichtsprozesses bekannt wurde, hat die Frau massive Probleme mit Drogen und begab sich regelmäßig im Rausch auf Diebstahlstour. Die Frau ist seit Jahren drogensüchtig und hat bereits mit 12 Jahren die Schule abgebrochen. Laut eigener Aussage könne sie sich an nicht mehr viel erinnern und zeigte sich vor Richter Günther Böhler geständig. Auch im Gefängnis war vor der 33-Jährigen nichts sicher sie stahl weiterhin schamlos. Auch der ehemalige Lebensgefährte der Frau sagte vor Gericht aus, dass die Drogensucht der Telferin für das Ende der Beziehung ausschlaggebend war. Gutachterin Karin Kramer-Reinstadler schilderte die Geschichte der Frau: Die Schulabbrecherin wurde von ihrer Mutter zum „Stehlen und Lügen“ erzogen.

Haftstrafe und Heilung
Nach langer Beratung wurde Beate P. zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt. Die Frau wird in eine Anstalt für entwöhnungsbedürftige Rechtsbrecher eingewiesen und ihr werden gute Chancen auf Heilung eingeräumt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Zur Sache: Krankenhausdiebin in Tirol gefasst
Vergangenes Jahr wurde eine 72-jährige Südtirolerin in Tirol gefasst, die, zusammen mit ihrem Mann, seit dem Jahr 2002 einen Schaden von 50.000 Euro in Österreich angerichtet hat. Das Ehepaar hat über Jahre hinweg in Deutschland, Österreich und der Schweiz Diebstähle begangen und wurde in Schönberg gefasst.

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Landesgericht | Foto: Foto: Haun
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