„Sind mit unserer Geduld am Ende“

Höttinger Au | Foto: Foto: Haun
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Katastrophale Zustände in Innsbrucker Wohnanlage – Kinder wurden massiv bedroht – TIGEWOSI in der Kritik

In einer IIG-Wohnanlage in der Höttinger Au fliegen regelrecht die Fetzen. Das Verhältnis zwischen den MieterInnen ist äußerst angespannt, denn Hausverwaltung und Hausmeister zeigen kein Interesse für ihre Anliegen. Beschimpfungen und sogar Bedrohungen von Kindern stehen an der Tagesordnung. Jetzt geht eine Gruppe von MieterInnen in die Offensive und verlangt Lösungen.

(fh). Der Ausdruck „soziales Pulverfass“ trifft auf die Wohnanlage in der Höttinger Auf mit Sicherheit zu. 83 Mietparteien unterschiedlichster Herkunft wohnen hier und müssen miteinander auskommen doch in letzer Zeit hat sich die Situation immer mehr zugespitzt. „Es ist jetzt schon so weit, dass man unserer Kinder beschimpft und bedroht hat. Ein Herr, der im dritten Stock wohnt, macht den Kindern richtig Angst und hat sogar schon einmal mit einem Messer vom Fenster aus vor den Kindern herumgefuchtelt. Andere Nachbarn haben sogar schon einmal ein Schwein im Innenhof geschlachtet, um es dann zu grillen. Wir wollen doch nur, dass unser Kinder hier in Ruhe spielen können, denn sie wissen genau, dass sie sich an die Ruhezeiten halten müssen“, erklärte eine junge Mutter. Beim Einzug in die Wohanlage hat die TIGEWOSI (zuständig für die Hausverwaltung) jeder Partei mitgeteilt, dass sich im Hof ein Kinderspielplatz befindet. „Wer was dagegen hat, hätte nicht hier einziehen müssen und braucht sich jetzt auch nicht aufzuregen, dass die Kleinen im Hof spielen“, erklärt Helmuth B. ebenfalls Mieter in der Anlage. Er hat hundertfach versucht, mit der Hausverwaltung bzw. dem Hausmeister über die Zustände in der Wohnanlage zu sprechen. „Ich habe unzählige E-Mails geschrieben und darauf hingewiesen, was sich hier bei uns abspielt, aber es interessiert einfach niemanden. Die Anlage verwahrlost zusehends und der Hausmeister ist ein einzige Katastrophe und vernachlässigt sein Pflichten komplett. Es wird doch wohl nicht zuviel verlangt sein, wenn die Anlage in Schuss gehalten wird – schließlich zahlen wir alle dafür. Das ist doch ein schlechter Witz“, ärgert sich Helmuth B.

MieterInnen ergreifen Initiative
Neben den sozialen Spannung–wird die Anlage selbst immer mehr zum Schlachtfeld, denn die Instandhaltung scheint nicht wirklich zu funktionieren. „Die Bäume sterben ab und die Grünflächen werden überhaupt nicht gepflegt. Der Müllraum ist eine Zumutung und man muss Angst haben, dass man sich was holt, wenn man seinen Unrat entsorgt. Wir haben ein Recht darauf, dass die Anlage in Schuss gehalten wird, denn wenn das so weitergeht wohnen wir bald im Ghetto“, zürnt eine Mieterin. Die TIGEWOSI lässt dies nicht auf sich sitzen und kontert:

„Was die Bedrohung der Kinder betrifft haben wir bereits mit dem betreffenden Mieter gesprochen. Nachdem nunmehr erneut Beschwerde gegen diesen Mieter eingelangt ist, glauben wir genug Substrat für das Einbringen einer Räumungsklage zu haben und werden diese Angelegenheit an unseren Anwalt weiterleiten, zumal wir als Vermieter ein solch aggressives Verhalten gegenüber anderen Mitbewohnern nicht tolerieren. Was die Leistung des Hausbesorgers betrifft, so ist diese entgegen unserer bisherigen Erfahrungen in letzter Zeit offenbar abgefallen. Wir werden den Hausmeister diesbezüglich in die Pflicht nehmen. Wir planen in dieser Anlage ebenfalls ein Befragung sowie eine Mieterversammlung“, so Mag. Wieser von der TIGEWOSI.

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