Was hat Schwedens König Gustav II. Adolf mit den Tiroler Mormonen zu tun?

Zwei Freunde, Pfarrer Lars Müller-Marienburg (rechts) und Gerhard Egger
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Zu Fronleichnam feierte die Evangelische Auferstehungskirche in Innsbruck zusammen mit sechs weiteren Religionsgemeinschaften, darunter auch die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen), nicht nur ihr 50 jähriges Bestehen, sondern auch das Gustav Adolf Fest. Dieses Fest wird einmal im Jahr zu Ehren des schwedischen Königs Gustav II. Adolf (1594 – 1632) gefeiert, da dieser im 30 jährigen Krieg (1618 – 1648) auf Seiten der damals noch jungen protestantischen Bewegung gegen die katholischen und kaiserlichen Truppen gekämpft und gewichtige Teilerfolge erzielt hat. Er selbst verlor in einer der Schlachten sein Leben, gilt jedoch seitdem als Bewahrer des Protestantismus und schaffte indirekt die Grundlage für weitere religiöse Erneuerungen. Im Westfälischen Frieden (1648) wurde der Augsburger Religionsfriede von 1555 ergänzt und bestätigt, der besagt, dass nicht mehr der Kaiser oder Rom, sondern der Fürst eines Landes die Religion bestimmen darf, welcher er und die Untertanen angehören sollten.

Von diesen Erfolgen ermuntert haben sich immer mehr religiöse Freidenker von den traditionellen Überlieferungen gelöst und auf Basis der durch die Buchdruckkunst in der jeweiligen Muttersprache immer weiter verbreiteten Bibel weitere christliche Richtungen gegründet. Bestimmten einzelnen Gruppen wurde im Laufe der Jahrhunderte erlaubt, ihre Religion frei auszuüben, andere wurden genötigt auszuwandern. Dennoch war diese Zeit die Geburtsstunde der heute in weiten Teilen der Welt praktizierten Religionsfreiheit.

Als Joseph Smith als erster Prophet der Kirche Jesu Christi HLT im Jahre 1820 seine Erste Vision über Gott Vater und Jesus Christus erhielt, war in den USA die Religionsfreiheit bereits in der Verfassung verankert. Auch wenn die Mormonen wegen ihres Glaubensbekenntnisses damals noch verfolgt und bis in den Wilden Westen vertrieben wurden, so zeigt sich im heutigen 21. Jahrhundert ein ganz anderes Bild. Die verschiedenen Religionen suchen den Dialog in interreligiösen Begegnungen, so geschehen beim Gustav Adolf Fest in Innsbruck.

Als Geburtstagsgeschenk für das 50-jährige Bestehen der Evangelischen Auferstehungskirche und als Dank für den interreligiösen Dialog überbrachte Gerhard Egger als Vertreter der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) Pfarrer Lars Müller-Marienburg im Rahmen des Festaktes zum Gustav Adolf Festes den auferstandenen Christus in Form einer Keramikstatue.

Mitwirkende Religionsgemeinschaften:
Römisch katholische Kirche, Evangelische Kirche (A.B. und H.B.), Israelitische Kultusgemeinde Innsbruck, Islamische Glaubensgemeinschaft Österreich, Buddhistische Religionsgesellschaft Österreich, Neuapostolische Kirche, Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage (Mormonen)

Wo: Auferstehungskirche, Gutshofweg 8, 6020 Innsbruck auf Karte anzeigen
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