Kinderklinik Innsbruck
125 Jahre Kinderklinik Innsbruck

Christian Lechner, Daniela Karall, Sabine Scholl-Bürgi und Thomas Müller. | Foto: © Medizinische Universität Innsbruck
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INNSBRUCK. Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Errichtung und Besetzung einer Lehrkanzel für Kinder- und Jugendheilkunde in Innsbruck durch den Ordinarius Johann Loos, wurde heute die Festschrift "Geschichte & Geschichten: 125 Jahre Kinderklinik Innsbruck" vorgestellt. 

Eine Allianz zwischen der Stadt Innsbruck und der Medizinischen Universität schuf 1896 die erste Lehrkanzel. Der Ordinarius Johann Loos richtete zuerst ein funktionierendes pädiatrisches Ambulatorium ein und etablierte im Herbst 1896 eine erste kleine Kinderstation mit 26 Betten in 2 Krankenzimmern, einem Operationszimmer und einem Isolierzimmer. 

erster Ordinarius für Pädiatrie, Johann Loos   | Foto: © Kinderklinik Innsbruck
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Christian Lechner, der nicht nur Kinderarzt sondern gleichzeitig ausgebildeter Historiker ist, erklärt, dass schon seit 1869 sehr stark für eine eigenständige Lehrkanzel lobbyiert wurde um die Innsbrucker Studenten am Standort, der kaum Anziehung bot, zu halten. 

"Im Rahmen der Ausarbeitung der Festschrift haben wir innerklinisch, in der Bibliothek aber auch von pensionierten Kolleginnen und Kollegen viele Informationen, Fotos und schriftliche Unterlagen erhalten. Für uns war es naheliegend die Möglichkeit zu nutzen, ein eigenständiges historisches Archiv zu begründen, das nach einer systematischen Inventarisierung auch Historikern und Historikerinnen zu Verfügung stehen soll", freut sich Lechner.  

Christian Lechner erklärt die historischen Fakten der Pädiatrie Innsbruck | Foto: © Medizinische Universität Innsbruck
  • Christian Lechner erklärt die historischen Fakten der Pädiatrie Innsbruck
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Gleichzeitig verweist er auf Forschungslücken die auch im Rahmen der Festschrift aufgezeigt werden und die Zeit der beiden Weltkriege betreffen. Speziell die sensible Zeit des zweiten Weltkriegs habe man nur oberflächlich beleuchten können. Erfreulicherweise habe man in den zur Verfügung stehenden Unterlagen aber keine Hinweise auf NS-Verbrechen an der Kinderklinik gefunden. 

Wie der Direktor für Kinder- und Jugendheilkunde, Thomas Müller, erklärt, "liegen die drei Schwerpunkte der Kinderklinik Innsbruck heute, in der Akutmedizin - wir sind für die Versorgung von Kindern aus Vorarlberg, Tirol und Südtirol verantwortlich - der Kinderonkologie und dem Zentrum für seltene, meist angeborene genetische Erkrankungen."

Foto: Thomas Müller, Direktor Kinder- und Jugendheilkunde | Foto: © Medizinische Universität Innsbruck
  • Foto: Thomas Müller, Direktor Kinder- und Jugendheilkunde
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Die Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde, Daniela Karall, sieht es als große Errungenschaft, dass die Kinderheilkunde vor 100 bis 150 Jahren aus der Erwachsenenmedizin herausgelöst wurde und alle Organsystem und Fachdisziplinen unter einem Dach vereint. "Etwa die Hälfte der seltenen Erkrankungen manifestieren sich im Kinder- und Jugendalter. Was man im frühen Lebensalter an Gutem bahnt und legt, hat eine große Auswirkung auf das später Lebensalter." erklärt Karall die großen Verantwortungen und Möglichkeiten der Pädiater.  

Mit Unterstützung der Universität Innsbruck und des Landeskrankenhauses habe man auch die Möglichkeit ergriffen einen vom Bund unterstützen Forschungsantrag einzureichen, der dem Standort Innsbruck noch mehr Bedeutung bei der Erforschung seltener Krankheiten geben soll.

Foto: Daniela Karall, Präsidentin der österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde | Foto: © Medizinische Universität Innsbruck
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Angesprochen auf die aktuelle Situation rund um Corona erklärt Müller, dass auf Grund der Lockdowns und der Maskenpficht, die Zahl der Atemwegserkrankungen bei Kindern beinahe auf null gesunken ist. Es gäbe aber Folgeerkrankungen auf Grund von Corona-Infektionen, deren Auftreten besonders mit der aktuellen Omikron-Welle einhergingen.
"Die Kinderimpfung ist in der Pädiatrie die Erfolgsgeschichte der Präventionsmedizin. Mit der Erfahrung die man hat, besonders was die Sicherheit und die Verträglichkeit der Impfungen betrifft, setzt die Impfung gegen SARS-CoV2 diese Erfolgsgeschichte fort."

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