Spielplanpräsentation
Das steht im Tiroler Landestheater am Programm

Präsentation der Spielzeit 2021/22: Alexander Rainer, Leiter des Orchesterbüros, Michael Nelle, Operndirektor, Johannes Reitmeier, Geschäftsführender Intendant, Beate Palfrader, Landesrätin für Bildung, Kultur, Arbeit und Wohnen, Markus Lutz, Geschäftsführender Kaufmännischer Direktor, Christina Alexandridis, Schauspieldirektorin und Chefdramaturgin, Enrique Gasa Valga, Direktor der Tanzcompany Innsbruck | Foto: Andrea Leichtfried
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  • Präsentation der Spielzeit 2021/22: Alexander Rainer, Leiter des Orchesterbüros, Michael Nelle, Operndirektor, Johannes Reitmeier, Geschäftsführender Intendant, Beate Palfrader, Landesrätin für Bildung, Kultur, Arbeit und Wohnen, Markus Lutz, Geschäftsführender Kaufmännischer Direktor, Christina Alexandridis, Schauspieldirektorin und Chefdramaturgin, Enrique Gasa Valga, Direktor der Tanzcompany Innsbruck
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INNSBRUCK. „Darum lasst uns Menschen sein“ – genau mit diesem Spruch von Wolfgang Amadeus Mozart geht das Tiroler Landestheater in die Spielzeit 2021/22.

Das Zitat ist Ausdruck dessen, was Kulturbegeisterte – egal, ob Produzent oder Konsumenten – für das Leben als unverzichtbar erachten: Theater- und Konzertgenuss in Real-Life also.

„Theater und Konzerthäuser sind Orte der Sehnsucht, der Vergegenwärtigung und der Begegnung. Wir sind vom Optimismus erfüllt, dass die Auswirkungen der Pandemie auf unsere Spielstätten in der Spielzeit 2021.22 hinter uns liegen werden und das Publikum unter normalen Bedingungen zurückkehren kann. Die Antwort auf die Corona-Krise und ihre Folgen kann nur eine zutiefst künstlerische sein: Wir bieten unserem Publikum wieder eine größtmögliche programmatische Vielfalt an Stücken, Besetzungen und Interpretationen und zeigen die Kraft von Kunst in ihrer ganzen inspirierenden Sinnlichkeit und Energie“

, betont Intendant Johannes Reitmeier, der in seine zehnte Spielzeit in Innsbruck startet.

Johannes Reitmeier, Geschäftsführender Intendant | Foto: Emanuel Kaser
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Musiktheater

Operndirektor des Hauses, Michael Nelle, blickt voller Vorfreude in die kommende Spielzeit mit Publikumslieblingen wie "Die Zauberflöte" bzw. "Tosca". Der weit über Tirols Grenzen hinaus bekannte Schauspieler Gregor Bloéb wird mit Mozarts meistgespieltem Werk erstmals eine Oper inszenieren. Als Königin der Nacht kehrt Sophia Theodorides ans Tiroler Landestheater zurück. Ein Wiedersehen gibt es auch mit Thilo Reinhardt: Nachdem er Innsbruck mit Simon Boccanegra und Rusalka bereits in der Vergangenheit spannende Musiktheaterproduktionen geschenkt hat, inszeniert er nun Giacomo Puccinis Tosca mit Aurelia Florian in der Titelrolle.

Wichtigste Oper des 20. Jahrhunderts

"Die Passagierin" von Mieczysław Weinberg ist für Michael Nelle eine der wichtigsten Opern des 20. Jahrhunderts – und eines der wenigen Stücke im Musiktheater, das sich auf so eindringliche und bewegende Weise mit einem der dunkelsten Kapitel der Geschichte, dem Holocaust, auseinandersetzt. Die Oper wird am TLT von Johannes Reitmeier inszeniert und bringt mit Nadja Stefanoff und Dshamilja Kaiser zwei exzellente Sängerinnen nach Innsbruck. Angela Denoke, gefragte Sopranistin und Kammersängerin der Wiener Staatsoper, hat die ebenso darstellerisch wie gesanglich herausfordernde Partie der Salome international bereits mehrfach interpretiert – in Innsbruck führt sie erstmals Regie bei Richard Strauss‘ Musikdrama.

Vielfalt pur

Eine Premiere erlebt auch Jacquelyn Wagner, die derzeit weltweit große Wagner- und Strauss-Partien singt: Sie wird in Innsbruck erstmals die Salome geben. "Der Goldene Drache" wurde als Schauspiel bereits 2017 in Innsbruck gezeigt, nun folgt in den Kammerspielen die Musiktheater-Fassung von Peter Eötvös, die für eine äußerst moderne Farbe im Spielplan sorgt und dabei die aktuelle Thematik Einwanderer sowie die Situation der Illegalität behandelt.

Für Unterhaltung ist gesorgt

Stephen Sondheims "Sweeney Todd", ein opernhaftes, opulentes Musical, wird fast komplett aus dem eigenen Ensemble besetzt und garantiert schaurig-schräge Unterhaltung, mit Johannes Maria Wimmer als Sweeney und Susanna von der Burg als Mrs. Lovett. Johannes Reitmeier inszeniert Wolfgang Sréters Musical "Das Cabinet des Doktor Caligari", die eine anspruchsvolle, düstere Geschichte in die Kammerspiele bringt. In der österreichischen Erstaufführung übernimmt Dale Albright die Titelrolle. Jules Massenets Lyrisches Drama "Werther" wird im Großen Haus in der Inszenierung von Thaddeus Strassberger zu erleben sein, der die ursprüngliche Handlung – Wetzlar um 1780 – in die USA der 1970er Jahre verlegt. Jon Jurgens singt Werther, Camilla Lehmeier gibt Charlotte. Anette Leistenschneiders fantasievolle, moderne Inszenierung von Gioachino Rossinis Komischer Oper "L’italiana in Algeri" wurde in dieser Saison schon vorgeprobt, konnte aber pandemiebedingt nicht gezeigt werden. Sie zieht kurz vor Weihnachten ins Große Haus ein, mit Camilla Lehmeier und Lamia Beuque alternierend in der Titelrolle. María de Buenos Aires kommt zur Wiederaufnahme: Astor Piazzollas Tango-Operita, inszeniert und choreografiert von Enrique Gasa Valga, sorgte im Mai 2021 bereits viermal für ein ausverkauftes Großes Haus. Julietta Anahi Frias, Tangosängerin und Tänzerin aus Buenos Aires, übernimmt wieder die Titelrolle.

Theater auf höchstem Niveau

Schauspieldirektorin Christina Alexandridis ist erfreut, dass fast alle Produktionen aus der vergangenen, pandemiebestimmten Spielzeit „gerettet“ werden konnten. Sie selbst hat aber dennoch die Chance, spannende und überraschende Puzzleteile in den Spielplan einzusetzen. Eröffnet wird die neue Spielzeit im Großen Haus mit "Blues Brothers". Im Auftrag des Herrn, einem Gute- Laune-Stück nach dem Kultfilm aus den achtziger Jahren mit Ohrwurmgarantie. Max Simonischek, in den Kammerspielen bereits mit und in Der Bau zu erleben, widmet sich mit Kafka umírá – Kafka stirbt den verschiedensten Tierwesen in Kafkas Werk und wählt die Kammerspiele des Tiroler Landestheaters für seine allererste Regiearbeit. In "Vögel" verknüpft Wajdi Mouawad, frankokanadischer Autor mit libanesischen Wurzeln, eine komplexe Familiengeschichte voller Schuld und Lüge mit dem Nahost-Konflikt, in The Who and the What stellt Ayad Akhtar, dessen Geächtet in der Spielzeit 2017/18 äußerst erfolgreich in den Kammerspielen lief, Fragen, die nicht nur die muslimische Community etwas angehen: Was bedeutet Familie? Was bedeutet Glaube? Außerdem erwartet das schauspielinteressierte Publikum im Großen Haus Edward Albees kultiges Psychodrama "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" und in den Kammerspielen Max Frischs Welterfolg Homo faber sowie Stefan Vögels entlarvende Komödie "Die Niere", in der eine Frau die Liebe ihres Mannes auf die Probe stellt. 2021/22 stellt das TLT das Theater für junges Publikum neu auf und plant ein umfangreiches Programm für den Nachwuchs. Gastspieler sollen beispielsweise zweimal pro Jahr für neue ästhetische Erfahrungen und Sichtweisen am Haus sorgen, außerdem wird ein eigenes Stück für ein junges Publikum ab vier Jahren entwickelt.

Tanzcompany Innsbruck

Das Große Haus – Enrique Gasa Valgas Hommage an die zur Kultfigur avancierten Sissi-Darstellerin und Grande Dame des französischen Films – wird nach einer umfassenden Sanierung und Modernisierung am 3. Oktober 2021 mit Romy Schneider eröffnet. Gasa Valga und sein Ensemble starten aber bereits am 17. September 2021 mit dem Tanzstück Terra Baixa in den Kammerspielen in die neue Saison. Das bekannteste Werk seines katalanischen Landsmanns Ángel Guimerà ist voller Leidenschaft und es war immer Gasa Valgas Wunsch, es in Tanz umzusetzen. Er teilt in dieser Spielzeit seine spanische Heimat in einer weiteren Produktion mit dem Publikum – Lorca. Der Lyriker und Dramatiker Federico García Lorca zählt zu Spaniens vielfältigsten und faszinierendsten Künstlerpersönlichkeiten. In seinem Tanzstück spürt Enrique Gasa Valga gemeinsam mit der Tanzcompany dieser Künstlerpersönlichkeit, der Atmosphäre seiner Gedichte und dem Flair seiner Gedanken nach. Dem Direktor der Tanzcompany Innsbruck ist es in den vergangenen Jahren immer wieder gelungen, Spitzenchoreografen nach Innsbruck zu holen. Nacho Duato und Jiří Kylián, bedeutende Protagonisten zeitgenössischer Choreografie, liefern mit Dancing Angels eine eindrucksvolle Demonstration ihrer einzigartigen Handschrift. Für Gasa Valga ist es eine Ehre, mit einer eigenen Choreografie einen kleinen Teil zu diesem Tanzabend beitragen zu dürfen. Zum Saisonabschluss feiert Filip Veverka, Assistent der Ballettdirektion, mit der Liebesgeschichte Cyrano de Bergerac seine Premiere als Choreograf in Innsbruck.

Tiroler Symphonieorchester Innsbruck

Insgesamt stehen acht Symphoniekonzerte auf dem Programm. Dabei nehmen jene Werke, die pandemiebedingten Absagen zum Opfer fielen, einen neuen Anlauf: Gemeinsam mit ihrem Chefdirigenten Kerem Hasan widmen sich die Musiker des Tiroler Symphonieorchester Gustav Mahlers beeindruckend monumentaler 5. Sinfonie, kombiniert mit der österreichischen Erstaufführung von Eternal Rhythm des israelisch-amerikanischen Komponisten Avner Dorman. In seinem fünfsätzigen Werk, das er Simone Rubino – einem der vielversprechendsten Schlagzeuger der jungen Generation – auf den Leib geschrieben hat, verwendet Dorman eine große Bandbreite an Perkussionsinstrumenten.

Das dürfen Sie nicht verpassen!

Lukas Beikircher, Chefdirigent des Tiroler Landestheaters, wird das TSOI durch eines seiner absoluten Wunschstücke, Anton Bruckners fünfte Symphonie, leiten. Der Solohornist des TSOI, Joan Bautista Bernat Sanchis, interpretiert das 1. Hornkonzert von Richard Strauss, und mit dem spanischen Ensemble Fetén Fetén wird traditionelle spanische Musik erlebbar – Pfeifen, Flöten und Fiedeln inklusive. Die Geigerin Arabella Steinbacher spielt zum ersten Mal mit dem TSOI, auf dem Programm steht Beethovens einziges Violinkonzert, das – trotz seines eher holprigen Starts nach der Uraufführung – heute aus dem Geigen-Repertoire und den Konzertsälen der Welt nicht mehr wegzudenken ist. Ein Wiedersehen gibt es mit dem gebürtigen Letten Ainārs Rubiķis, der in der Saison 2017/18 schon einmal am Pult des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck stand – er bringt ein seltenes Soloinstrument im symphonischen Bereich mit: das Akkordeon.

Gastspiele

Zwei Gastspiele führen das TSOI nach Salzburg bzw. Villach: Unter Oksana Lyniv, Dirigentin des ersten Symphoniekonzerts gastiert das Orchester im Festspielhaus in Salzburg. Erweitert wird in der neuen Saison die Musikvermittlung „Zugabe“, die Kindern einen aktiven und kreativen Zugang zur Musik ermöglicht. Zwei neue Konzertformate für 1,5- bis Dreijährige bzw. Vier- bis Sechsjährige sowie ein Mitmach-Heft für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren bringen dem Nachwuchs die Welt der Musik und das Orchester auf spielerische Weise näher. Ein mit Amnesty International entwickelter Workshop rund um Diversität und Menschenrechte erweitert das Angebot für Schulen. Mit dem Feinripp-Ensemble (Thomas Gassner, Markus Oberrauch und Bernhard Wolf) wird das Konzerthighlight „Herr Zettel ist verwirrt oder ein Sommernachtstraum“ auf die Bühne gebracht.

Wichtige Termine

Ab sofort:
Vorverkauf für alle Abos – erhältlich im Kassa & Aboservice und im Webshop.
Ab 31.08.2021:
exklusiver Vorverkauf für Abonnenten und LEOPOLD-Mitglieder. Karten erhältlich im Kassa & Aboservice und im Webshop.
Ab 14.09.2021:
Vorverkauf für alle Vorstellungen der Spielzeit 2021.22
Ab 16.10.2021:
Vorverkauf für das Neujahrskonzert 2022 und die dazugehörige Generalprobe

Mehr Informationen finden Sie hier!

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