Edith Ettlmayr
Der Frühling füllt die Terrassen und die Markthalle

Edith Ettlmayr ist seit 2019 Markthallenleiterin. Im BezirksBlätter Interview erzählt sie von den Besonderheiten und Herausforderungen der Markthalle. | Foto: Andreas Friedle
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  • Edith Ettlmayr ist seit 2019 Markthallenleiterin. Im BezirksBlätter Interview erzählt sie von den Besonderheiten und Herausforderungen der Markthalle.
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Seit September 2019 ist Edith Ettlmayr Marktleiterin der Innsbrucker Markthalle. Im BezirksBlätter Interview erzählt sie von ihren Aufgaben, den Schwierigkeiten der Markthalle während der Covid-Pandemie und der Zukunft der Markthalle. 

Die Aldranserin Edith Ettlmayr leitet die Markthalle mit ihren 40 Anbietern und Anbieterinnen und den sieben Gastronomiebetrieben. Die ausgebildetete Gastrosophin ist immer auf der Suche nach neuen Anbietern, die vergangenen beiden Jahre waren aber geprägt von den schwierigen Bedingungen der Pandemie. 

BEZIRKSBLÄTTER: Können Sie unseren Leserinnen und Lesern kurz die Arbeit als Markthallenleiterin erklären? Was sind ihre Aufgaben?  

Edith Ettlmayr:
Als Markthallenleiterin bin ich unmittelbar für ein Team von fünf Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verantwortlich. Im beruflichen Alltag habe ich viele unterschiedliche Aufgaben. Zum einen gilt es, darauf zu schauen, dass der Betrieb läuft. Da die Markthalle bereits eine alte Dame ist, bedeutet das manchmal eine große Herausforderung. Für das tägliche Geschäft ist jede Händlerin und jeder Händler natürlich selbst zuständig. Es gilt jedoch im Rahmen der Möglichkeiten Voraussetzungen zu schaffen, damit die Atmosphäre für Kunden und Kundinnen in der Halle angenehm ist. Bei Fragen und Anliegen versuche ich unsere Händler so gut wie möglich zu unterstützen. Die Markthalle ist eine Institution der Stadt Innsbruck. Sie ist Treffpunkt im Herzen der Stadt. Hier werden nicht nur Waren, sondern auch Informationen ausgetauscht. Somit bin ich auch Gastgeberin und das Gesicht nach außen.

Wie geht es der Markthalle ganz allgemein im Moment?
Wie viele andere Unternehmen sind auch wir gebeutelt von der COVID-19 Krise. Unser Vorteil während der letzten zwei Jahre war, dass die Lebensmittelhändler in der Markthalle auch während der Lockdowns geöffnet hatten. Hier konnten wir mit unseren hochqualitativen, frischen Produkten punkten. Gerade in diesen schwierigen Zeiten wollten die Menschen weiterhin gute Lebensmittel konsumieren. Die geschlossene Gastronomie hat natürlich schmerzlich gefehlt. Dies führte manchmal zu Verwirrung bei den Kundinnen und Kunden, die dachten, dass alle Betriebe in der Markthalle offen haben. Ich glaube wir haben die Zeit im Großen und Ganzen gut gemeistert. Dafür möchte ich mich bei allen Händlern und unseren treuen Kundinnen herzlich bedanken.

Gerade unter der Woche ist die Markthalle weniger gut frequentiert.  | Foto: Michael Steger
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Und abseits von COVID? 
Wie beinahe in jeder Branche gibt es auch in der Markthalle im Laufe eines Jahres quasi eine Hochsaison und eine Zwischensaison. Unser Bauernmarkt ist das Herzstück der Markthalle und natürlich abhängig von den Erntezeiten. Im Jänner und Feber ist saisonbedingt eine ruhigere Zeit. Im vorderen Bereich der Markthalle haben wir einen ausgewogenen Mix an Produkten. Hier gibt es in einigen Bereichen noch einige Produktgruppen, die unser vielfältiges Angebot bereichern könnten. Ich bekomme gerade wieder zahlreiche Anfragen von neuen, innovativen Anbietern. Mal sehen, was sich in diesem Jahr Neues entwickelt. Jetzt im Frühling ist wieder die Zeit der Markthalle. Der Laden brummt besonders an den Wochenenden wie immer. Aber auch unter der Woche sind vor allem die Gastro gut und gerne besucht und wir profitieren von unseren treuen Stammgästen.

Was zeichnet die Markthalle aus? 
Das ist neben der hohen Qualität und Frische sicher unsere enorme Vielfalt. Wenn ich mich auf die Suche nach neuem Angebot mache, achte ich vor allem auf ergänzende Sortimente und Produkte. Etwas, das bereits angeboten wird, muss nicht weiter aufgestockt werden. Damit würden wir auch keine zusätzlichen Kundensegmente ansprechen. Da wir bewusst auf saisonales Angebot setzen, gibt es bei den Bauern und Produzenten immer wieder freie Plätze. Früher gab es sogenannte Waldläufer, die ihre Produkte nur für wenige Wochen in der Markthalle angeboten haben. Es wäre schön, wenn wir mehr von diesem Angebot in die Markthalle bekämen. Es gibt aber auch schon jetzt kaum etwas, das es nicht gibt. Man muss sich nur die Zeit nehmen, in dieser Schatzkiste zu stöbern. Und sollte es etwas wirklich nicht geben, kann es meistens besorgt werden, da bei uns ja ausschließlich Fachhändler sind.

Was muss verbessert werden?
Die Außenwirkung der Markthalle hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Und alles Neue sorgt in Innsbruck anfangs meist für einen Aufschrei. So war es auch bei der Errichtung unserer Terrasse. Mittlerweile ist sie aufgrund der vielfältigen Gastronomie sowie dem sensationellen Blick auf die Häuserzeile von Mariahilf und der Nordkette im Hintergrund zu einem Hotspot der Stadt geworden. Die Idee ist es, durch einen interaktiven Austausch auf die Markthalle aufmerksam zu machen. Hier sehe ich noch jede Menge Potenzial für uns. Mein großer Wunsch ist es, dass die Anbieter noch mehr hinausgehen – wir haben direkt vor der Halle den großen Marktplatz mit der wunderbaren Kulisse, da lässt es sich entspannt einkaufen. Es wäre schön, wenn dort mehr Veranstaltungen stattfinden würden, die zu einer Verschmelzung mit dem Angebot in der Markthalle führen.

Die Neugestaltung des Marktplatzes ist ja immer wieder Teil des politischen Diskurses, was würden sie sich diesbezüglich wünschen?
Da bin ich die falsche Ansprechpartnerin. Ich bemühe mich als Marktleiterin darum, dass Händler und Kundschaft in der Markthalle zum Einkaufen, Flanieren, Gustieren und Kommunizieren zusammentreffen und alle mit einem positiven Gefühl aus der Halle herausgehen. Wenn man sich die großen Städte in Europa anschaut, dann merkt man, dass Markthallen und Marktplätze stark im Trend sind und gerade auch von jungen Menschen regelmäßig aufgesucht werden.

Eine Liste der Händlerinnen und Händler sowie der Gastronomiebetriebe finden sie auf der Website der Markthalle.

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Edith Ettlmayr ist seit 2019 Markthallenleiterin. Im BezirksBlätter Interview erzählt sie von den Besonderheiten und Herausforderungen der Markthalle. | Foto: Andreas Friedle
Gerade unter der Woche ist die Markthalle weniger gut frequentiert.  | Foto: Michael Steger
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