Sicherheitsgipfel
Die Entwicklung der Gewalt in Innsbruck im Fokus

Neben Gewalttaten steht auch die Sachbeschädigung im Mittelpunkt der Sicherheitsdiskussion. Hier wurde ein Sitz in einem IVB-Bus angezündet. | Foto: zeitungsfoto.at
  • Neben Gewalttaten steht auch die Sachbeschädigung im Mittelpunkt der Sicherheitsdiskussion. Hier wurde ein Sitz in einem IVB-Bus angezündet.
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INNSBRUCK. Mit einer Chronik an Straftaten in den vergangenen Tagen in Innsbruck unterstreicht Stadtrat Rudi Federspiel seine Forderung nach einem "Sicherheitsgipfel". Der Antrag wird am 15. Juli im Gemeinderat behandelt.

Fühlen Sie sich in Innsbruck sicher?

Die Chronik

"Nach einer vorangegangenen verbalen Auseinandersetzung kam es am 25. Juni 2021, gegen 19:30 Uhr vor einem Lokal im Stadtteil Reichenau in Innsbruck zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen einem 29-jährigen Deutschen und zwei Österreichern im Alter von 23 und 47 Jahren. Dabei wurden alle drei Personen verletzt. Der Deutsche wurde mit der Rettung in die Klinik Innsbruck eingeliefert."

Meldung vom 25.6.: "Am 20.6.2021 kam es bei einem Elektrogeschäft in Innsbruck zu einem Einbruch in einen Container, in welchem defekte Geräte gelagert werden. Aus dem Container wurden zwei Waschmaschinen entwendet. Durch umfangreiche Ermittlungen und Erkenntnissen aus Videoüberwachungen konnte nun ein 24-jähriger Ungar als Tatverdächtiger ausgemittelt werden. Bei einer Hausdurchsuchung stellten die Beamten das Diebesgut sowie Einbruchswerkzeug und weitere Beweismittel sicher. Der Verdächtige zeigt sich nicht zur Tat nicht geständig. Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Innsbruck erfolgt die Anzeige auf freiem Fuß. Der Schaden beläuft sich auf einen unteren vierstelligen Eurobetrag."

„Am 21.06.2021 um 21:40 Uhr kam es zu einer Körperverletzung im Bereich des Marktplatzes in 6020 Innsbruck. Zwei unbekannte Männer attackierten einen 60-jährigen deutschen Staatsangehörigen nach vorangegangener verbaler Auseinandersetzung mit Faustschlägen, sodass dieser zu Boden ging und kurzzeitig das Bewusstsein verlor. Danach flüchteten die Männer südwärts Richtung Innufer. Die Fahndung nach den Verdächtigen verlief bisher negativ. Der Verletzte wurde von der Rettung in die Klinik Innsbruck gebracht, wo Verletzungen unbestimmten Grades im Gesichtsbereich festgestellt wurden.“

Sachbeschädigungen in Innsbruck durch Graffitis - Zeugenaufruf
Bislang unbekannte Täter besprühten am 19.06.2021 im Zeitraum von 00:00 bis 06:10 Uhr die östliche Fassade des Landesgerichtes Innsbruck mit einem Schriftzug. Exakt derselbe Schriftzug konnte auch an einer Friedhofsmauer des Innsbrucker Westfriedhofes festgestellt werden, wobei hier der Tatzeitraum derzeit noch nicht bekannt ist. In beiden Fällen wurde augenscheinlich eine Spraydose mit schwarzer Farbe verwendet. Die Maße der beiden Schriftzüge betragen jeweils ca. 230 x 50 cm.“

„Am 19.06.2021 gegen 01:50 Uhr gingen mehrere unbekannte Täter in Innsbruck in Altstadtnähe ohne ersichtlichen Grund auf einen 30-jährigen Österreicher los und verletzten diesen durch Faustschläge im Gesicht und an der Hand schwer. Die Ermittlungen zur Ausforschung der derzeit unbekannten Personen sind im Gange. Zweckdienliche Hinweise sind an die Polizeiinspektion Saggen erbeten.“ 

Antrag

Für Stadtrat Rudi Federspiel Beispiele eine erschreckenden Entwicklung: "Hier handelt es sich um die öffentlich gemachten Fälle, wir wissen aber auch, dass nicht alle Fälle an Gewaltverbrechern veröffentlicht werden." Die Bedrohungsszenarien in Innsbruck werden, vor allem in den Nachtstunden bzw. bei Dunkelheit, nicht geringer, führen die Freiheitlichen in der Antragsbegründung weiter aus: "Dabei geht es längst nicht mehr nur um interne Konfliktregelungen innerhalb bestimmter Milieus oder innerhalb bzw. zwischen geschlossenen Gruppen. Jede und jeder kann das Opfer einer Straftat werden und dabei sogar das Leben verlieren. Vor allem Personen, die aufgrund körperlicher Unterlegenheit oder offenkundiger Gebrechen als „leichte Beute“ für Angreifer erscheinen, brauchen jeden Schutz. Dies betrifft vor allem Frauen, aber auch Minderjährige, Menschen mit Behinderung, gebrechliche Menschen und Menschen mit sonstigen Eigenschaften, die sie bevorzugt als potenzielle Opfer von Straf- und insbesondere Gewalttaten erscheinen lassen."

Sicherheitsgipfel

Ein Sicherheitsgipfel unter Einbindung der MA II, Amt für Allgemeine Sicherheit und Veranstaltungen, mit Vertretern des Stadtpolizeikommandos Innsbruck und sonstigen geeigneten Organisationen soll die Situation analysieren und Gegenstrategien entwickeln. "Innsbruck darf in dieser Frage die bedrohliche Entwicklung nicht verschlafen", fordert Federspiel das Handeln des Gemeinderates und erinnert u. a. an die Aussage  von LKA-Chefin Katja Tersch (Was wir allerdings aktuell feststellen, ist, dass mehr Betretungs- und Annäherungsverbote zum Schutz von Personen vor häuslicher Gewalt ausgesprochen wurden.) "Wir haben bei den Gewalttaten mit einer Dunkelziffer zu kämpfen und die Opfer leiden unter diesen Taten, auch wenn sie nicht in der Öffentlichkeit stehen", führt Federspiel weiter aus. Im Antrag wird weiter begründet: "Die Zusammensetzung des in Innsbruck wohnhaften bzw. sich aufhaltenden Personenkonglomerats hat sich in den vergangenen Jahren nämlich leider dergestalt entwickelt, dass das Leben für die rechtstreue Bevölkerung immer unberechenbarer und belastender wird. Nunmehr, mit zunehmenden „Öffnungsschritten“ der Bundesregierung und einhergehend mit den Rahmenbedingungen der Sommermonate, blüht der kriminelle Sektor erneut auf."

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