Mehrsprachigkeit
Die Gegenwart ist mehrsprachig – die Zukunft auch

Julia Festman, Professorin für Mehrsprachigkeit an der PHT, in ihrer Key-Note mit Titel: „Sprachliche Bildung - sprachbewusst, sprachintensiv und diversitätssensibel“ | Foto: PHT
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  • Julia Festman, Professorin für Mehrsprachigkeit an der PHT, in ihrer Key-Note mit Titel: „Sprachliche Bildung - sprachbewusst, sprachintensiv und diversitätssensibel“
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INNSBRUCK. Vergangenen Samstag, den 2. Oktober 2021, brachte ein Studientag an der Pädagogischen Hochschule Tirol (PHT) unter dem Motto „Die Gegenwart ist mehrsprachig, die Zukunft auch“ mehr als zehn Experten aus Wissenschaft und Praxis mit rund 50 Lehrern und Schulleitern an Volksschulen zusammen, um das Thema Mehrsprachigkeit differenziert und praxisnah zu diskutieren und Möglichkeiten eines konstruktiven und förderlichen Umgangs damit aufzuzeigen.

„An unserer Schule ist es Kindern verboten, am Schulhof Türkisch zu sprechen“, berichtet ein Teilnehmer beim Studientag an der Pädagogischen Hochschule Tirol. (…) Die Vielfalt der Sprachen, die mehrsprachig aufwachsende Kinder mit ins Klassenzimmer bringen, wird vielfach als Herausforderung wahrgenommen, auf die sich viele Pädagogen nur unzureichend vorbereitet fühlen. Doch wie können Kinder, die mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen in die Schule kommen, in ihrer sprachlichen Entwicklung bestmöglich unterstützt werden? Wie kann es gelingen, auch die Mehrsprachigkeit von Kindern konstruktiv für das gemeinsame Lernen zu nutzen?

Großes Interesse an den Inhalten des Studientags

Mehr als 50 Lehrer und Schulleiter aus Tiroler Volksschulen waren zum Studientag an der PHT unter dem Motto „Die Gegenwart ist mehrsprachig, die Zukunft auch“ gekommen, um mit Experten über solche Fragen, Herausforderung und Chancen sprachlicher Diversität in Lerngruppen zu diskutieren. Außerdem wurden im Rahmen des Studientags bewährte Zugänge und Modelle sprachlicher Förderung im Kontext von Mehrsprachigkeit an die interessierten Teilnehmer:innen vermittelt.

Professorin Julia Festman (PHT), Gabriele Rathgeb (PHT), Professorin Inci Dirim (Universität Wien), Sabine Kroneder (PHT) | Foto: PHT
  • Professorin Julia Festman (PHT), Gabriele Rathgeb (PHT), Professorin Inci Dirim (Universität Wien), Sabine Kroneder (PHT)
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Kreative Sprachanwendung

Im Rahmen des Studientags zeigte etwa Inci Dirim, Professorin für Deutsch als Zweitsprache an der Universität Wien, in der ersten Key-Note des Tages anhand von Schülertexten einer bilingual türkisch-deutsch ausgerichteten Schule in Hamburg, wie kreativ Kinder sprachliche Mittel aus beiden Sprachen nutzen, um ihre Geschichten zu erzählen.

„Die Sorge, die Kinder könnten zu wenig Deutsch lernen, wenn sie je nach Situation verschiedene Sprachen im Unterricht verwenden dürfen, erweist sich als unbegründet“

, so die Sprachwissenschaftlerin. Julia Festman, Professorin für Mehrsprachigkeit an der Pädagogischen Hochschule Tirol, kritisiert, dass der Redeanteil von Kindern im Unterricht nach wie vor sehr gering sei. In ihrer Key-Note, die zweite des Studientages, weist sie darauf hin:

„Guter Sprachunterricht soll sprachbewusst, sprachintensiv und sprachsensibel, aber auch diversitätssensibel sein und Kindern z.B. möglichst viele Redeanlässe bieten“.

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