Gastrozukunft
„Die Stimmung unter den Wirten ist nicht gut."

Die Altstadtgastronomen Germann Zimmermann (li.) und Patrick Liebhart im Gespräch mit Bürgermeister Georg Willi. | Foto: Privat
  • Die Altstadtgastronomen Germann Zimmermann (li.) und Patrick Liebhart im Gespräch mit Bürgermeister Georg Willi.
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INNSBRUCK. Lokalaugenschein, Alltagsprobleme, Rahmenbedingungen sowie politische Handlungsmöglichkeiten. Bürgermeister Georg Willi wurde im Gespräch mit den Gastronomen Patrick Liebhart (Da Vincenzo, Innkeller) und German Zimmermann (Café Galerie) mit einigen Fragen der heimischen Gastronomie konfrontiert.

Sperrstunde

„Die Stimmung unter den Wirten ist nicht gut. Wichtiges Geschäft nach 22 Uhr geht verloren. Ich habe mir die Sorgen in der Altstadt angehört. Es wird nicht verstanden, wieso die Infektionsgefahr um 22 Uhr steigen soll, obwohl die Leute Speisen und Getränke ja nur im Sitzen und mit entsprechendem Abstand konsumieren können. Die Kontrollen der Sperrstunde stoßen auch nicht gerade auf Gegenliebe“, berichtet BM Georg Willi stellt aber auch klar: „Die Sperrstunde ist natürlich einzuhalten, und ich bitte beide Seiten, Lokalbetreiber und Polizei, weiterhin um eine konstruktive Zusammenarbeit.“

Kontrollen

Nach Rücksprache mit der Wirtschaftskammer und den Fachleuten der Stadt hält Willi fest: „Gäste müssen die Gaststätte laut Verordnung bis 22 Uhr verlassen, das Personal darf sich aber nach der Sperrstunde noch dort aufhalten - muss es ja auch, um alles wegzuräumen und zu putzen.“ Die Nachfrage bei der Polizei Innsbruck hat ergeben, dass am vergangenen Wochenende in Innsbruck 94 Mal die Sperrstunde kontrolliert wurde und dabei lediglich drei Anzeigen gemacht wurden.

Zukunft

„Offen ist derzeit, ob die vorverlegte Sperrstunde mit aktuell 15. Oktober einfach ausläuft und damit wieder länger offengehalten werden darf. Dazu laufen intensive Beratungen. Die Kunst ist, eine Regelung zu finden, die angemessen ist, die aber die Wirtschaftlichkeit der Gastbetriebe nicht dauerhaft schwächt. Denn in Coronazeiten ist das Geschäft schwierig genug.“ so Willi. "Ich habe mit Landeshauptmann Günther Platter über dieses Thema Sperrstunde gesprochen. Er bemüht sich um eine Lösung in Abstimmung mit Salzburg und Vorarlberg – diese drei Bundesländer haben die vorgezogene Sperrstunde ja verordnet."

Lokal & Regional

„Ich ersuche alle Innsbruckerinnen und Innsbrucker, ihre Einkäufe möglichst lokal bzw. regional zu tätigen. Wenn wir uns die (noch) vielen Geschäfte und Lokale in ihrer Vielfalt erhalten wollen, müssen wir sie unterstützen und unser Geld vor Ort ausgeben. Das leise Zusperren einiger Geschäfte sollte uns schon Mahnung genug sein“, appelliert Willi an die Innsbrucker Bevölkerung.

Wintergastgärten

Die Gastronomen wünschen seine eine langfristige Auslegung der Genehmigungen der Wintergastgärten und der Heizstrahler. Die Investition sind für die Gastronomie-Unternehmer für eine einmalige Aktion zu hoch, bei Genehmigungen von 2 bis 3 Jahren würde sich eine Wirtschaftlichkeit ergeben. Bürgermeister Willi meint dazu: "Ich kann diesen Wunsch nachvollziehen. Die Investition in elektrische Heizstrahler in nur einem Winter zu verdienen – noch dazu unter den Rahmenbedingungen von Corona – ist schwierig. Ich werde in der Koalition diese Frage besprechen."

Problemvielfalt

Bei manchen Fragen und Problemstellungen sind die bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen ausschlaggebend, wie beim Thema Sitzplätze. Bei der Frage der Anpassung der Sperrstunde auf die gewohnten 23 Uhr in der Altstadt, als auch am Domplatz, hält Willi fest: "Die Stadt hat die Verlängerung auf 23 Uhr schon angeboten. Es braucht aber die Bereitschaft der Anrainerinnen und Anrainer am Domplatz."

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