Gastrozukunft
Drei Traditionsbetriebe vor dem Konkurs

Das Löwenhaus, die Geisterburg und das Restaurant Cammerlander inklusive Tapabar am Marktplatz in Innsbruck sind vom Konkursantrag betroffen. | Foto: Foto: Herrmann
  • Das Löwenhaus, die Geisterburg und das Restaurant Cammerlander inklusive Tapabar am Marktplatz in Innsbruck sind vom Konkursantrag betroffen.
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Wie der KSV 1870 in einer Aussendung mitteilt, bringt die Cammerlander s GmbH einen Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens beim Landesgericht Innsbruck ein. Betroffen davon sind das Restaurant Löwenhaus (Innsbruck, Rennweg), Restaurant Cammerlander inklusive Tapabar (Innsbruck, Marktplatz) und Restaurant Geisterburg (Hall in Tirol).

INNSBRUCK (hege) Von dem anstehenden Insolvenzverfahren sind rund 70 Dienstnehmer betroffen. In Bezug auf die Anzahl der Mitarbeiter handelt es sich bei dieser Pleite um das größte Verfahren im Jahr 2019 in Tirol. Die Schuldnerin hat bereits eine entsprechende Meldung beim Arbeitsmarktservice veranlasst. Die Gesellschafter der Schuldnerin sind Herr Anton Manfred Freisinger und Frau Mag. Andrea Cammerlander. Als Alleingeschäftsführer fungiert Herr Anton Manfred Freisinger.

Insolvenzursache

Zu den Insolvenzursachen erklärte der Geschäftsführer der insolventen Gesellschaft, dass sich die Umsätze nicht wie geplant entwickelt hätten. Weites sei der Wettbewerb im Gastronomiebereich in Innsbruck und Hall sehr hart. Letztlich würden auch beträchtliche Investitionen an den Standorten in naher Zukunft zwingend notwendig werden. Es fehle der Schuldnerin für diese Maßnahmen aber jedenfalls die notwendige Liquidität.

Der KSV1870 wird diese Angaben zusammen mit dem vom Gericht einzusetzenden Insolvenzverwalter auf seine Richtigkeit hin im Detail überprüfen.

In den letzten Monaten hat die Schuldnerin ein Kosteneinsparungsprogramm gestartet. Die Auswirkungen dieses Konzepts konnten das Vorliegen der Insolvenzvoraussetzungen letztlich nicht verhindern. Klar ist, dass in Relation zu den erzielten Erträgen die Aufwendungen über lange Zeit bei der Schuldnerin zu hoch waren. Klaus Schaller, KSV1870-Standortleiter Tirol, berichtet: „Die Sanierung der Schuldnerin ist nicht angedacht. Die Schließung der Betriebe ist wahrscheinlich. Leider ist befürchten, dass die Dienstnehmer der Schuldnerin kurzfristig ihre Anstellung verlieren werden.“

Die Schuldnerin geht davon aus, dass rund 500.000,00 Euro an Verbindlichkeiten offen aushaften. Diese Summe ist mit gewissen Unsicherheiten behaftet und wird sich der tatsächlich Stand an Verbindlichkeiten erst im Laufe des Verfahrens herausstellen. Auf Basis der aktuell vorliegenden Informationen ist zu erwarten, dass den aufgelaufenen Passiva nur sehr eingeschränkt werthaltige Vermögensteile gegenüberstehen. Der Geschäftsführer der Schuldnerin geht von eigenen Kundenforderungen in der Größenordnung von 100.000,00 Euro aus. Ob diese Forderungen zur Gänze einbringlich sind, wird sich im Zuge des Verfahrens zeigen.

Alles zum Thema Gastrozukunft in Innsbruck gibt es hier.

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