Aus den 30ern
Eine „Grenzfigur“ am Straßenbauhof
Auf dem Gelände der IIG steht eine herrenlose Statue aus den 30ern, deren Zukunft ungewiss ist.
Eigentlich stand die Statue beim Soldatenfriedhof in Amras. Doch dann fing sie an zu bröckeln und wurde von dort entfernt. Jetzt verwittert sie langsam auf dem Gelände des Straßenbauhofes. „Gemacht wurde sie von einem Münchner Künstler, der bei uns nicht bekannt ist“, erklärt Lukas Morscher vom Stadtarchiv in Innsbruck. „Wenn Vereine oder Gremien etwas in Auftrag geben, wie beispielsweise eine Statue, haben auch sie die Besitzansprüche darauf. Wenn sich diese Vereine/Gremien wieder auflösen, werden diese Auftragsarbeiten herrenlos. So auch dieses Denkmal.“
Nazi-naher Stil
Die Statue ist zu alt, um von der NSDAP in Auftrag gegeben worden zu sein, doch die Formensprache der 1930er ist bereits sehr eindeutig: „Bei so einer ‚Grenzfigur' ist es schwierig, sie einfach zu restaurieren und wieder zurückzustellen. Da muss man den Kontext miteinbeziehen. Man kann die Statue auch nicht in ein Museum stellen, weil sie zu groß ist. Die muss man aus ein paar Metern Entfernung betrachten und auf sich wirken lassen." Für Gerald Depaoli vom Team „Gerechtes Innsbruck“ ist alles, was von früher ist, eine „Herzensangelegenheit. "Die, die es gemacht haben, haben sich was dabei gedacht. Jedes Kunstwerk hat es verdient, gehegt und gepflegt zu werden, egal aus welcher Epoche. Wenn man sich anschaut, für welche Kunstwerke die Stadt Innsbruck Geld ausgibt, könnte sie auch diese Statue renovieren.“ Das Sagen hat hier in erster Linie aber das Bundesdenkmalamt.
Denkmal wird restauriert
Gabriele Neumann, stellvertretende Leiterin der Abteilung für Tirol, erklärt: "Die Statue heißt 'Denkmal des unbenannt Beerdigten' und wurde von einem akademischen Bildhauer und Restaurator namens Eduard Föderl geschaffen. In Zusammenarbeit mit der Stadt Innsbruck wird sie restauriert und mit einem Kommentar wieder zurück in den Soldatenfriedhof gestellt werden."
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