Von Innsbruck bis Arco
Euregio-Transplant-Tour setzt starkes Zeichen

Über 90 Sportlerinnen und Sportler beteiligten sich bei der 22. Euregio-Transplant-Tour. Innerhalb von drei Tagen bewältigten die Teilnehmenden rund 300 km und über 4.000 Höhenmeter. | Foto: tirol kliniken/Eschertzhuber
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  • Über 90 Sportlerinnen und Sportler beteiligten sich bei der 22. Euregio-Transplant-Tour. Innerhalb von drei Tagen bewältigten die Teilnehmenden rund 300 km und über 4.000 Höhenmeter.
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Dass man nach einer Transplantation nicht nur überlebt, sondern auch ein erfülltes Leben führen kann, bewiesen die Teilnehmenden bei der Euregio-Transplant-Tour. Mit dem Fahrrad starteten die über 90 Sportlerinnen und Sportler – unter ihnen rund 30 Menschen mit transplantierten Organen – am Freitagmorgen in Innsbruck.

INNSBRUCK. Der Startschuss zur 22. Euregio-Transplant-Tour fiel Freitagmorgen. Über 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer starteten von Innsbruck, dem führenden Transplantationszentrum Österreichs, in Richtung Süden. Sie fuhren über Brixen, den Niger- und den Karerpass, Trient und Rovereto bis nach Arco, wo am Sonntag, dem 6. Juli, die letzte Etappe endete. Rund 320 km und über 4.000 Höhenmeter bewältigten sie dabei.

Am Innsbrucker Landhausplatz starteten die Teilnehmenden trotz Regenwetter.  | Foto: tirol kliniken/Vettori
  • Am Innsbrucker Landhausplatz starteten die Teilnehmenden trotz Regenwetter.
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Transplantierte und Ärzte im selben Team

"Heute sind alle einfach Sportler", heißt es zum Start der Tour, bei der Ärzte- und Pflegepersonal, mit Transplantierten und Angehörigen gemeinsam radeln. Das Event fand bereits zum 22. Mal statt und ist mittlerweile schon zur Tradition geworden, wie Stephan Eschertzhuber, Vorsitzender des österreichischen Transplantbeirats, betont.

Er selbst ist seit 2009 dabei. Nach seiner dritten Teilnahme hat sich Eschertzhuber damals sogar extra ein Rennrad gekauft. Ein Großteil der Beteiligten bei der Tour ist Personal aus dem medizinischen Sektor. Aber auch transplantierte Personen selbst und Angehörige sind jedes Jahr mit dabei. Das Sportevent ist bereits international bekannt. Viele nehmen dafür sogar weite Anreisen auf sich. Dieses Jahr waren Personen aus Österreich, Italien, Deutschland, der Schweiz, Schweden und Großbritannien beteiligt.

Die Teilnehmenden nach der Königsetappe in Trient. | Foto: tirol kliniken/Eschertzhuber
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Ein Grund dafür ist sicherlich, dass Innsbruck – neben seiner Bekanntheit als Sporthauptstadt – auch als führendes Transplantationszentrum in Österreich gilt. Seit 1974 wurden in Innsbruck rund 8.500 Organtransplantationen vorgenommen, allein im letzten Jahr waren es 202.

Organspenden retteten Leben

Die Euregio-Transplant-Tour soll Aufmerksamkeit auf die Thematik lenken. "Jede Person kann von heute auf morgen in eine Situation geraten, in der sie ein neues Organ benötigt", betont Stephan Eschertzhuber. "Die Wahrscheinlichkeit, dass man in Österreich ein Organ braucht, ist viermal höher als die Wahrscheinlichkeit, dass man ein Organ spendet", fügt er außerdem hinzu.

Das Verhältnis von Organspendern und Transplantationsempfängern in Österreich ist 1:4. Letztes Jahr verstarben in Österreich 62 Menschen, da sie nicht rechtzeitig mit einer Transplantation versorgt werden konnten.

Emotionaler Zieleinlauf

Umso größer sind jedes Jahr die Emotionen derjenigen, die es bei der dreitägigen Tour ins Ziel schaffen. Eine Leistung, die vor ihrer Transplantation für viele undenkbar gewesen wäre. Stephan Eschertzhuber berichtete, dass alle 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Ziel auch dieses Jahr gut erreichten. Außer kleinen Schürfwunden sei alles nach Plan verlaufen, heißt es. Obwohl er schon seit so vielen Jahren mitfährt, ist der Zieleinlauf für Eschertzhuber jedes Jahr aufs Neue ein besonders berührender Moment. Während Transplantationen für ihn häufig schon Routine sind und im Alltag oft wenig Zeit für Austausch mit den Patienten bleibt, wird ihm bei der Tour jedes Jahr aufs Neue bewusst, was eine Transplantation eigentlich für den Patienten bedeutet.

V.l.n.r.: Harald Baumann (Ehrenpräsident des Landesradsportverbandes Tirol), Bernhard Hochreiter (Moderator), Stadträtin Mariella Lutz, Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele, Stephan Eschertzhuber (Vorsitzender des österreichischen Transplantbeirats), Stefan Schneeberger (Direktor der Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Toraxchirurgie), Christian Haring (Medizinischer Geschäftsführer der tirol kliniken) und Eugen Vikoler (Vizepräsident des Transplant Sportclub Südtirol) beim Start in Innsbruck. | Foto: tirol kliniken/Vettori
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