Hilfe für Opfer häuslicher Gewalt
Fake-Online-Shops

Fake-Online-Shops wäre ein niederschwelliges Hilfsangebot für Opfer von häuslicher Gewalt. | Foto: Symbolbild
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INNSBRUCK. Hilfe für Gewaltopfer per Klick. Das ist das Konzept hinter Fake-Online-Shops. Die Idee dazu lieferte eine 17-jährige polnische Schülerin. Auch in Tirol soll es künftig ein ähnliches Hilfsangebot für Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, geben. 

Niederschwelliges Hilfsangebot

Hinter dem Internet-Auftritt eines vermeintlichen Shops für beispielsweise Kosmetik oder Mode, verbirgt sich ein Hilfsangebot für Opfer häuslicher Gewalt. Bittet jemand im Chat um Beratung für das passende Make-Up, meldet sich statt einer Verkäuferin eine Psychologin oder Juristin und fragt, wie lange die vermeintliche „Allergie" schon bestehe. Wird dann im Anschluss eine Bestellung mit Adresse aufgegeben, ist dies ein Code für eine Intervention. Ein Hilfsangebot in dieser Form soll es künftig auch in Tirol geben. Den Anstoß dazu lieferte Irene Heisz, Gemeinderätin der Stadt Innsbruck, darauf aufmerksam wurde sie durch einen Medienartikel. 

„Es ist ein cleveres Konzept, um schnell Hilfe leisten zu können. Ich bestelle zum Beispiel einen Lippenstift in kirschrot und am anderen Ende sitzt jemand, der in der Gewaltschutzprävention arbeitet, wie etwa Personal des Frauenhauses in Innsbruck, die ohnehin 24 Stunden täglich im Dienst sind."

Auf die Frage, wie man verhindere, dass auch Täter auf diese Shops aufmerksam werden, entgegnet Heisz: „Das war auch mein erster Gedanke. Allerdings glaube ich, dass kaum ein Mann weiß, wo seine Frau ihre Kosmetik einkauft." Das Risiko schätze sie daher für eher gering ein. Außerdem sei die technische Umsetzung ein geringer Aufwand und auch die Kosten dafür hielten sich in Grenzen, so Heisz. Das sei ein weiterer Vorteil. Auch Gabriele Plattner, vom Frauenhaus befürwortet die Idee und könne sich eine Zusammenarbeit vorstellen.

„Je breiter das Spektrum für niederschwellige Hilfe ist, desto besser"

, so Plattner. Man solle aber bedenken, dass dieses Angebot nur für eine bestimmte Gruppe von Frauen in Frage kommt, dafür brauche es die technischen Voraussetzungen, wie PC und Internet.  Zusätzlich müsse man der deutschen Sprache mächtig sein, erklärt Plattner. Eine weitere Hilfestellung für Gewaltopfer sei aber jedenfalls begrüßenswert.

Ähnliches Konzept wie „Luise ist hier"

Auch „Luisa“ ist ein Hilfsangebot für Frauen, die sich aus einer unangenehmen Situation befreien wollen oder sexuell belästigt werden. Das Angebot, das im Jahr 2016 ins Leben gerufen wurde, richtet sich besonders an Frauen beim Ausgehen. Mit der Frage „Ist Luisa hier?“ können sich Betroffene ans Personal wenden und bekommen unmittelbar und diskret Hilfe. Die Frau entscheidet im Anschluss selbst, ob und welche Hilfemöglichkeit sie in Anspruch nehmen will.

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