Rasende Radler
Freilaufende Gäste beim Bretterkeller

Der Bretterkeller bei der Autobahn hat nicht nur mit Lärm zu kämpfen. Auch RadfahrerInnen sind oft rücksichtslos.
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  • Der Bretterkeller bei der Autobahn hat nicht nur mit Lärm zu kämpfen. Auch RadfahrerInnen sind oft rücksichtslos.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

Laut war es am Bretterkeller – dank der Autobahn – immer schon, jetzt kommen neue Probleme hinzu.

INNSBRUCK. Man hat es mit einem "Schwingpoller" versucht, man hat es mit einem Fahrverbot versucht, man hat es mit Schmäh versucht – die Versuche sind allerdings alle gescheitert, wie Gitti Pfennich, Pächterin des Bretterkellers, erklärt. Der Bretterkeller ist in einer außergewöhnlichen Situation: Das traditionelle Gasthaus, das sich direkt an der Autobahn befindet, hat keine Toiletten und keinen Lagerraum im Gebäude. Dafür muss einen zirka ein Meter schmalen Weg überqueren, der zum öffentlichen Grund gehört. Das wäre ja noch kein Problem, allerdings preschen durch diesen schmalen Weg die RadfahrerInnen mit einer extremen Geschwindigkeit. Sie anzureden und darauf aufmerksam zu machen, dass hier ein Radfahrverbot besteht, nutzt bei dem Großteil der Leute nichts. "Egal ob jung oder alt, Mann oder Frau, es wird einfach zurückgegoscht", erklärt die Pächterin. Seit vier Jahren leitet sie nun den Bretterkeller und versucht gemeinsam mit ihrem Team mit Höflichkeit und Schmäh die RadlerInnen auf die Situation aufmerksam zu machen. Schließlich ist es auch sehr gefährlich: Die Kellner kommen mit schweren Kisten aus dem Lager, vom Gastgarten können Kinder rauslaufen. "Zum Glück ist bisher nichts passiert", meint die Steirerin.

MÜG: Keine Handhabe

Elmar Rizzoli, Chef der Mobilen Überwachungsgruppe (MÜG), kennt das Problem, kann aber nichts tun: "Höchstens die Polizei kann die RadfahrerInnen zur Verantwortung ziehen. In der Praxis ist das aber unmöglich." In einer anderen Angelegenheit kommt die MÜG allerdings regelmäßig vorbei. Pfennich telefoniert 4 bis 5-mal am Tag mit der MÜG, weil auf der steilen Straße zum Bretterkeller AutofahrerInnen falsch parken. Das gibt es auch erst seit ein paar Jahren, seitdem die Kurzparkzone hinter dem Tivoli eingeführt wurde. "Nicht überall ist das Parken auf der Straße zum Bretterkeller verboten", klärt Rizzoli auf, "dort, wo die Straße zumindest fünf Meter breit ist, kann man ganz normal parken. Alle anderen bekommen einen Strafzettel." Tatsächlich wird derzeit auf dieser steilen Straße mehr gestraft wie noch in den letzten Monaten. Schließlich ist auch der Parkplatz auf der Igler Straße weggekommen. "Wir merken, es gibt eine Lernphase, bis die Leute sich an die neue Situation gewöhnen und etwas anderes suchen."

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