Martin-Luther-Platz und Claudiaplatz
Geschichtsträchtige Plätze in Saggen

Martin-Luther-Platz in Innsbruck | Foto: Ricarda Stengg
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INNSBRUCK. Plätze in Innsbruck gibt es wie Sandkörner am Meer. Doch wie schön bzw. wie sinnvoll sind sie und was könnte eventuell noch verbessert werden? Wir haben uns den Martin-Luther-Platz sowie den Claudiaplatz in Saggen etwas genauer angesehen und festgestellt: Beide sind durchaus gut gelungen.

Wie zufrieden sind Sie mit der Gestaltung der beiden Plätze?

Wer am Martin-Luther-Platz in Saggen vorbeigeht erkennt schnell, dass eine ausreichende Begrünung vorhanden ist und, dass der Platz seinem Namen (Namensgebung im Jahr 1983) gerecht wird. Außerdem muss man hier auch mitbedenken, dass der Martin-Luther-Platz auch als öffentlicher Raum für Gespräche nach dem Gottesdienst gilt und Treffpunkt für kirchliche Feiern ist. Brunnen gibt es hier zwar keinen, jedoch befindet sich im Innenhof der evangelischen Kirche ein kleiner Spielplatz für Kinder.

Martin-Luther-Platz | Foto: Ricarda Stengg

Geschichtlicher Rückblick

Die unter Denkmalschutz stehende Christuskirche ist eine evangelische Kirche und befindet sich im Stadtteil Saggen. Sie wurde 1905-1906 errichtet und ist die Hauptkirche der Evangelischen Superintendentur Salzburg und Tirol. Mit dem 1861 erlassenen Protestantenpatent erhielt die evangelische Kirche im Kaisertum Österreich weitgehend die gleichen Rechte wie die katholische. 1953 wurde die Kirche neu ausgemalt und mit Fresken von Toni Kirchmayr versehen. 1975 sollten Altar, Kanzel und Bänke abgebaut und Sessel halbkreisförmig um den vorgezogenen Altarraum angeordnet werden, nach Widerständen in der Gemeinde wurde die Kirche aber lediglich innen und außen renoviert und die Gemälde und Bibelsprüche übertüncht. 2006 wurde die Christuskirche schließlich in ein „offenes evangelisches Zentrum“ umgewandelt. Dafür wurde der Kirchenraum saniert und tiefgreifend verändert.

Grüner Claudiaplatz

Auch der Claudiaplatz befindet sich im Innsbrucker Stadtteil Saggen. Der im Jahr 1898 angelegte runde Platz befindet sich im Zentrum des Stadtteils an der Grenze zwischen dem locker bebauten Villenviertel („Villensaggen“) im Westen und der dichteren Blockrandbebauung („Blocksaggen“) im Osten. Fünf Straßen münden asymmetrisch in den Platz ein. Diese sind im Uhrzeigersinn von Süden Claudiastraße, Elisabethstraße, Conradstraße, Kaiser-Franz-Joseph-Straße und Schillerstraße. In der Mitte des Platzes befindet sich eine runde Grünfläche und der Fahrzeugverkehr und die Straßenbahn werden im Kreisverkehr herumgeführt.

Claudiaplatz | Foto: Ricarda Stengg

Geschichte

Wie die gleichnamige einmündende Straße ist er nach Claudia de’ Medici benannt, die von 1632 bis 1646 Landesfürstin von Tirol war. Von 1930 bis 1945 hieß der Platz noch Hindenburgplatz (benannt nach dem deutschen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg). Die fünf an den Platz angrenzenden Zwickelgrundstücke wurden zwischen 1898 und 1902 mit repräsentativen Wohnhäusern über trapezförmigen bzw. polygonalen Grundrissen erbaut. Der aus dem Rheinland stammende Immobilienspekulant Heinrich Boos ließ die drei Häuser Claudiaplatz 1, Claudiaplatz 2 und Elisabethstraße 11 von den Innsbrucker Baumeistern A. Kohnle bzw. Johann Huter erbauen. Das in der Sichtachse der aus Richtung Innenstadt kommenden Claudiastraße befindliche Haus Kaiser-Franz-Joseph-Straße 1 wurde vom Münchner Architekten Ludwig Lutz besonders aufwändig gestaltet. Charakteristisch für die vier Gebäude sind die mit Türmchen, Gauben, Giebeln und Erkern betonten Gebäudekanten und Mittelachsen. Anders als diese vier historistischen Bauten weist das im Jahr 1901 errichtete Haus Claudiaplatz 3 Elemente des Heimatstils auf.

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