Gesperrte Nordketten-Abfahrt: Stadt putzt sich ab

200 Quadratmeter entlang dieses Teilstückes der Talabfahrt gehören der AK.
3Bilder
  • 200 Quadratmeter entlang dieses Teilstückes der Talabfahrt gehören der AK.
  • hochgeladen von Stephan Gstraunthaler

Stadtchefin macht Geschäftsführer für Sperre verantwortlich. Zusammenhang mit Rechtsstreit dementiert.

HUNGERBURG. Alles ist wieder gut. Der Schuldige ist gefunden. Dafür, dass die Nordketten-Talabfahrt im kommenden Winter gesperrt werden muss, ist aus Sicht der Stadtführung einzig der Geschäftsführer der Nordkettenbahn, Thomas Schroll, verantwortlich. In Richtung des ehemaligen Olympiasiegers meint Bgm. Christine Oppitz-Plörer: "Die Stadt hat 2005 ein funktionierendes Skigebiet übergeben. Als Bahnbetreiber hat er die Verantwortung, sich um die Verträge zu kümmern und darauf zu achten, dass der Bahn- und Skibetrieb läuft." Wie das STADTBLATT berichtet hatte, wurde ein Pachtvertrag (für ein 200 qm großes Stück der Talabfahrt) zwischen AK und Nordkettenbahn vor dem Hintergrund schwelender Rechtsstreitigkeiten mit der Stadt gekündigt – bereits vor knapp zwei Jahren. Genau diesen Zusammenhang dementiert Oppitz-Plörer aber vehement. Es gäbe "kein Junktim wegen einer einzelnen baurechtlichen Frage".

Enteignung steht bevor

Unterdessen sieht sich der AK-Präsident Erwin Zangerl mit "neuen Enteignungs-Drohungen der Stadt" konfrontiert. Die AK hatte nämlich ein Projekt eingereicht, um auf Kammer-Grund direkt vor dem Bildungszentrum Seehof einen Gehsteig und Parkplätze zu errichten. Dieses Bauansuchen wurde vom Stadtmagistrat abgelehnt mit dem Hinweis, dass es sich bei dem Grundstück um "zukünftiges öffentliches Gut" handelt. Für Zangerl ist dies "der schriftliche Beweis, dass die Stadt vor hat, die Kammer zu enteignen". Diesen Vorwurf will Planungsstadtrat Gerhard Fritz nicht auf sich sitzen lassen. "Die AK will mit dem Kopf durch die Wand", betont Fritz und verweist darauf, dass es verordnete Straßenfluchtlinien gebe, aufgrund derer eine Verbauung, wie von der AK beantragt, nicht möglich sei. "Es gibt einen rechtsgültigen Bebauungsplan. Aber auch der Vorwurf der Enteignung ist haltlos. Es wird mit der AK Einlöseverhandlungen geben", betont Fritz.
Die Stadt setzt also auf Konfrontation. Unterdessen laufen auf Vermittlung des STADTBLATTes zwischen Zangerl (AK) und Schroll (Nordkettenbahn) bereits erste Kompromiss-Gespräche.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.