Andreas-Hofer Denkmal
Gesprengt, beschmiert und RAF-Fahnenträger

Andreas Hofer Denkmal 2009: Künstlergruppe platziert RAF Symbole | Foto: qujOchÖ
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INNSBRUCK. Das Andreas-Hofer Denkmal steht nicht zum ersten mal wegen Vandalenakten im Mittelpunkt des Interesses. Die Aktionen reichen von der Sprengung über Schmierereien bis zur RAF-Bildern und Fahnen.

Andreas Hofer Denkmal 2021 | Foto: zeitungsfoto.at
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Schmieraktion

Die Schmieraktion am Andreas-Hofer Denkmal erregt immer noch die Gemüter. "Euer Volksheld war Sexist" wurde in weiser Farbe vor das Denkmal geschrieben, das Denkmal selbst teilweise mit Farbe beschüttet. Der Schmieraktion wird auf breiter Eben verurteilt. Für Stadtrat Rudi Federspiel sind derartige Vorkommnisse nicht tragbar. „Schon in den vergangenen Wochen und Monaten haben Schmieraktionen auf Häuserfassaden und Denkmäler in Innsbruck wieder signifikant zugenommen, so kann es nicht länger sein“. Federspiel kündigt darum an, dass die Freiheitliche Partei Innsbruck Stadt 1.000 Euro zur Ergreifung der Täterinnen oder Täter auslobt, die vom 8. auf den 9. März 2021 das Denkmal am Bergisel mit Sprüchen und Farbbeuteln beschädigt haben. Rechtsdienliche Hinweise nehmen alle Polizeiinspektionen in Innsbruck entgegen. Gemeinderat Gerald Depaoli fordert eine Videoüberwachung. „Um weitere Farbanschläge auf das Andreas-Hofer-Denkmal zu verhindern, fordert das Gerechte Innsbruck daher die sofortige Installierung einer Videoüberwachung am Bergisel! Außerdem fordert das Gerechte Innsbruck Bürgermeister Georg Willi auf sich unmissverständlich von diesem feigen Farbanschlag zu distanzieren. Es kann nicht sein, dass ein Bürgermeister der Tiroler Landeshauptstadt zu diesem kriminellen Akt schweigt,“ teilt GR Gerald Depaoli mit.

Foto: qujOchÖ

Sprenganschlag

Am 1. Oktober 1961 wurde das Denkmal von Unbekannten gesprengt. Die Statue brach dabei über den Knöcheln ab und stürzte auf den Rücken. Der Anschlag war vermutlich eine Reaktion auf die vom Befreiungsausschuss Südtirol verübten Anschläge auf italienische Einrichtungen in Südtirol, insbesondere die Sprengung des Mussolini-Standbildes in Waidbruck im Jänner 1961. "Als das Andreas Hofer-Denkmal am Sonntag, 1. Oktober 1961, gegen 4.00 Uhr von seinem Sockel gesprengt wurde, war der Knall in ganz Innsbruck zu hören. Dass der Held der Tiroler, Andreas Hofer, mit zerfetzten Füßen am Boden lag, versetzte vielen Tirolern in Nord-, Ost- und Südtirol einen Stich." Die Täter wurden nie gefunden. Die zerstörte Andreas Hofer Statue wurde am selben Tag in die Gießerei Grassmayer gebracht und dort repariert. Am 20. Dezember 1961 wurde die sanierte Andreas Hofer-Staue wieder aufgestellt. 1893 hatte Kaiser Franz Josef I. das Hofer-Denkmal eingeweiht.

Düsentrieb und Nazi

Das Denkmal wurde auch immer wieder das Ziel von Schmieraktionen. So fand sich am 27. Februar 1984 die aufgesprayte Inschrift „Daniel Düsentrieb – Hofer was a Nazi“. Aber auch in der Nacht vom 10. auf 11. November 1984 gab es einen Anschlag. Nach einer Party wurde die Intersportspringertournee-Tafel beschmiert und der Farbtopf über den Kopf des Andreas-Hofer Denkmals gestülpt. Der Staatsanwalt sah im damaligen Prozess keine politischen Motive. Die Verhandlung dauert über zwei Jahre, die Tatverdächtigen wurde freigesprochen.

Foto: qujOchÖ

Rote RAF Fahne

In der Nacht auf den 28. Oktober 2009 wurde das Denkmal mit einer roten Fahne, Plastikgewehren und Bildern mit RAF-Bezug behängt. Zu dieser Aktion bekannte sich eine oberösterreichische Gruppe, die damit im Gedenkjahr 2009 gegen „mythologische Verklärungen, ritualisierte Heldenverehrungen und politisch motivierte Geschichtsschreibungen“ protestieren wollte. Es war dies die erste Störaktion im Zusammenhang mit Andreas Hofer im Gedenkjahr 2009. Die Innsbrucker Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen die Oberösterreichische "Künstlergruppe", die sich zu der Störaktion beim Andreas Hofer-Denkmal auf dem Innsbrucker Bergisel bekannt hatte, eingestellt.

Flashmob bei Eröffnung

Eine andere Art des Protestes gab es bei der Eröffnung des Tirol Panoramas im März 2011.  Mehr als 100 Aktivisten hatten sich über Internet und Handy zu einem Flashmob verabredet. Sie warfen sich bei der Gewehrsalve der Schützen wie tot zu Boden.

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