Frei im Theater 01
Gib dem alten Macho Nudeln

Die Kolume "Frei im Theater" von Christine Frei. | Foto: Frei
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  • Die Kolume "Frei im Theater" von Christine Frei.
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Pasta e basta! Man verleihe dem alten Macho Mustafa den Gnadentitel Pappataci (Iss und schweig), koche ihn mit weiblicher Raffinesse ein, lehre ihn das Nudelwickeln, schon ist er willens, wieder zur angestammten Gemahlin zurückzukehren. Inhaltlich war das Dramma giocoso „L’italiana in Algeri“, das der Anfang zwanzigjährige Rossini in weniger als einem Monat rausklopfte, für seine Zeitgenoss:innen garantiert ein Schenkelklopfer. Und besagte Italienerin in Algier eine bemerkenswert couragierte Frauenfigur.

Buhlen beide um die schöne Italienerin: Mustafà Johannes Maria Wimmer  und Lindoro Theodore Browne, hier mit dem bezaubernden Geist Dschinni Andrea De Majo. | Foto: Gufler
  • Buhlen beide um die schöne Italienerin: Mustafà Johannes Maria Wimmer und Lindoro Theodore Browne, hier mit dem bezaubernden Geist Dschinni Andrea De Majo.
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Doch Koketterie ist schon längst kein akzeptiertes Mittel mehr, um Patriarchen das Handwerk zu legen. Insofern muss man diese Oper primär als musikalisches Amüsement betrachten. Bereits die Ouvertüre lässt einen lebhaften inneren Bilderreigen vor dem geistigen Auge erstehen. Daher hätte man die Ausstattung ruhig etwas zurückfahren können, denn die von Kerem Hasan akzentuiert dirigierten berühmten Rossini-Crescendos bieten gemeinsam mit den fantastischen Stimmen, die sich ja in vielen Passagen immer wieder auf wahnwitzig virtuose Weise mischen, schon hinreichend Stoff. Selbst Anette Leistenschneiders ironisch-erfindungsreiche und phasenweise auch choreografisch angelegte Regie franst im zweiten Akt etwas aus.

Isabella Camilla Lehmeier hat sehr schnell einen Plan, um sich und ihren Liebsten Lindoro aus den Fängen des Mustafà zu befreien.

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  • Isabella Camilla Lehmeier hat sehr schnell einen Plan, um sich und ihren Liebsten Lindoro aus den Fängen des Mustafà zu befreien.

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Also erfreut man sich um so mehr an Wolfgang Stefan Schwaigers Darbietung von Isabellas ungeschicktem Verehrer Taddeo Der junge Tiroler überzeugt mit seiner kraftvoll weichen Baritonstimme wie mit schauspielerischem Talent. Johannes Maria Wimmer macht in seinen Pate-Anzügen (Kostüme: Michael D. Zimmermann) stimmlich rundum bella figura. Ebenso die Isabellas von Camilla Lehmeier respektive Lamia Beuque in ihren schwingenden Fünfzigerjahrkleidchen.

Versteht es, den Mustafà Johannes Maria Wimmer mit Raffinesse zu becircen: Lamia Beuque in der Titelpartie der Isabella.

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  • Versteht es, den Mustafà Johannes Maria Wimmer mit Raffinesse zu becircen: Lamia Beuque in der Titelpartie der Isabella.

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