Ullwald in Igls
Große Ängste um die Zukunft einer Waldidylle

Igler Bevölkerung hat Angst um die Zukunft des Ullwaldes. | Foto: BezirksBlätter
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  • Igler Bevölkerung hat Angst um die Zukunft des Ullwaldes.
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Der Ullwald gilt als beliebtes Wandgebiet. Innsbruck Tourismus preist den Wald als: "Die perfekte Afterwork Trainingsrunde! Eine Runde über weichen Waldboden und wunderschöne Trails quer durch den Ullwald." Nach Bauarbeiten und Sturmschäden sehen Anwohner den Wald in großer Gefahr.

INNSBRUCK. Igls steht in vielerlei Hinsicht im Fokus. Ob als möglicher Austragungsort der Eiskanalbewerbe der Olympischen Winterspiele 2024 oder die Forderung nach einer verkehrssicheren Radweglösung. Auch das Thema alte Talstation wird immer wieder angesprochen. Jetzt kommt der "Ullwald" hinzu, Anrainerinnen und Anrainer fürchten um die Zukunft des beliebten Ausflugsziels. 

Wohnprojekt

Nach der Einigung zwischen der Agrargemeinschaft Igls und der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) im Jahr 2019, will die IIG hinter den bestehenden Siedlungen Bichl 1 und 2 auf 7000 Quadratmetern 50 Wohnungen – 65 Prozent davon Stadtwohnungen, 35 Prozent als leistbare Eigentumswohnungen für Igler, errichten. "Die neuen Gebäude spannen einen neuen Siedlungsraum in die Landschaft und erzeugen – einem Weiler gleich – einen Raum mit eigenständiger Identität, der sich an die bestehenden Siedlungsräume am Bichl I & II mit großer Selbstverständlichkeit anschließt. Die Höhenentwicklung der einzelnen Gebäude passt sich den bestehenden Geländeformen an und erzeugt eine „weiche“ bauplastische Textur. Der zentralere Bereich in der Mitte lädt zum Durchqueren, zum Spielen und zum Verweilen ein. Das Abtauchen der Tiefgarage gleich bei der Einmündung in das Baufeld trägt zusätzlich wesentlich dazu bei, dass ein qualitätsvoller Außenraum entsteht. Eine Feinjustierung und Positionierung der Baukörper wird für die weitere Bearbeitung des Projektes empfohlen. Insbesondere eine behutsame Ausformulierung des Geländes hin zu einer stimmigen, als gewachsen wahrnehmbare Platz- und Landschaftssituation, als Kommunikations- und Begegnungsraum genauso wie als Freizeitgelände erscheint notwendig. Die Übergänge zum bestehenden Wald sind mit der gleichen Behutsamkeit zu behandeln", lautet die Bewertung der Jury zum Projekt. 

Rodungen für das Bauprojekt und die Stürme hinterlassen starke Spuren im Ullwald. | Foto: BezirksBlätter
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Zukunftsängste um den Wald

Das Bauvorhaben hat inb Igls nicht nur Zustimmung bekommen. "Wie ja bekannt ist, wurde trotz großem Widerstand der Bürger sowie dem Unterausschuss Igls, der Ullwald für eine Wohnanlage gerodet", hält eine betroffenen Anrainerin gegenüber der BezirksBlätter-Redaktion-Innsbruck fest. 

"Jetzt wurde durch diese grobe Rodung der restliche Wald so geschwächt, dass sie dem starken Wind vom Kofel nicht mehr Stand halten. Ständig fallen neue Bäume um. Da jetzt so viele Bäume fehlen, welche von der anliegenden Quelle genährt wurden, gibt es jetzt zusätzlich ständig Überschwemmung am Spazierweg. Wir wurden also nicht nur um unsere Bäume bestohlen, sondern auch um unseren schönen Spazierweg."

Modellbild 1, Wohnbebauung am Bichl III, Igls | Foto: Architekten he und du
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