Hommage an die Inspiration

Ließen beim jüngsten InnStrumenti-Konzert Erinnerungen auferstehen: Eva Müller und Paolo Baccarani von OFFTANZ Tirol. | Foto: INNfocus Photography
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INNSBRUCK. Sechs Stücke, darunter immerhin vier Uraufführungen und zwei sogar tänzerisch interpretiert: Die 17. Ausgabe der InnStrumenti-Reihe „KomponistInnen unserer Zeit“ bot nicht nur ein breites Spektrum an kompositorischen Zugängen und musikalischen Klangfarben, sondern zeigte auch eindrucksvoll, wie bereichernd grenz- und genreüberschreitende Kooperationen letztlich sind. Neben dem 2002 bereits verstorbenen Bertold Hummel waren mit Joachim F.W. Schneider, Katrin Klose und Christoph Wünsch beispielsweise noch drei weitere KomponistInnen aus dem Umfeld des legendären Studios für Neue Musik Würzburg zu hören. Zudem verstand es Moderator Klex Wolf ganz wunderbar, nicht nur ihnen, sondern auch unseren zwei heimischen KomponistInnen von diesseits und jenseits des Brenners, Florian Bramböck und Manuela Kerer auf ganz unprätentiöse Art und Weise die zentralen Leitgedanken zu ihren Kompositionen zu entlocken, welche im Übrigen allesamt um das Thema Hommage kreisten.

"The Flow"

Während die Würzburger sich in ihren Kompositionen tendenziell eher an musikalische Vorbilder bzw. an musikalische und spielerische Konstellationen orientierten, widmeten sich Bramböck und Kerer real erlebten bzw. empathisch evozierten Gefühlswelten und ließen vor dem inneren Auge des Publikums regelrechte Filme erstehen, die freilich unterschiedlicher nicht hätten sein können. Denn Bramböck gab sich in „The Flow“ sowohl als Komponist wie als Solist ganz dem Bergglück hin. Kerer wiederum übersetzte das Gehetztsein und die Schreckstarre von Flüchtenden und Menschen, die sich verstecken müssen, in beklemmende Klangbilder. Und Eva Müller und Paolo Baccarani von OFFTANZ Tirol ließen in ihrer Choroegrafie zu Hummels und Kerers Werk Untotes und Verdrängtes in unser aller Leben wieder auferstehen. Mitreißend auch das emphatische und hoch konzentrierte Spiel Gerold Hubers als Pianist in Christoph Wünschs finaler „Hommage á trois“ für George Gershwin, Béla Bartók und Chick Corea. Gerhard Sammer und das Tiroler Kammerorchester InnStrumenti haben mit diesem Abokonzert jedenfalls eindrücklich bewiesen, mit welch selbstverständlicher Leichtigkeit man seinem Publikum zeitgenössische Musik in Herz und Ohren pflanzen kann.

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