"Die Zeiten werden nicht besser"
Innsbruck rechnet künftig mit mehr Hilfsbedürftigen
Das Innsbrucker Sozialamt sieht schwarz für die künftigen Entwicklungen. Trotzdem glaubt man für alle Fälle gerüstet zu sein.
INNSBRUCK. "Die Zeiten werden nicht besser", prognostiziert der Leiter des Innsbrucker Sozialamtes, Markus Warger. Er ist Chef von vierzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in drei verschiedenen Referaten (Mindestsicherung, Rehabilitation und Behindertenbeihilfe, Stationäre Pflege und Sozialsubventionen) in Not geratenen Innsbrucker BürgerInnen zur Seite stehen. Er rechnet damit, dass die Lage in der Stadt schlechter wird und mehr Menschen sich an das Sozialamt wenden müssen. Beruhigend fügt er hinzu: "Wenn es soweit kommt, können wir rasch mit einer Personalaufstockung reagieren. Nur keine Scheu. Wir können jedem helfen, der es braucht", ist Warger überzeugt.
Geld gäbe es genug, meint auch der für "Soziales" zuständige Vizebürgermeister, Hannes Anzengruber (ÖVP). Es müsse nur von den Leuten beantragt werden, die es wirklich benötigen.
Im Behindertenwesen mehr Anträge auf psychische Unterstützung
Neben der Ausschüttung der Gelder für Mindestsicherung, ist das Sozialamt auch für die Betreuung für Menschen mit Behinderung zuständig. Die Leiterin, Michaela Lanzanasto, beobachtet einen Zustieg von Anträgen für psychische, mobile Unterstützung.
"Die genauen Statistiken kommen zwar erst immer im Folgejahr, aber in der täglichen Arbeit ist es jetzt schon klar, dass diese Zahlen vakant steigen." Auf die Frage, warum das so ist, sagt sie: "Ich habe nur eine Vermutung, aber es ist eine Mischung von Corona, Arbeitsverlust und existentiellen Ängsten."
Anzengruber: "Das steigt in allen Bereichen, besonders bei Kindern und Jugendlichen. Alle brauchen Unterstützung. Die echte Herausforderung für die Zukunft ist nicht der finanzielle Aspekt, sondern, dass es ausreichend Institutionen und Personal gibt."
Die Bürokratie als Hürde
Wer tatsächlich soziale Hilfe braucht, findet sich oft in einem Dickicht aus Anträgen und zuständigen Institutionen. Bis die Hilfe irgendwo ankommt, können Monate vergehen. Nichtsdestotrotz ermutigt das Sozialamt, sich rasch Hilfe zu holen. Es gäbe verschiedene Ebenen, die bei einer persönlichen Beratung gleich weiterhelfen können. Vom Erstgespräch beim Infopoint bis hin zur nachhaltigen und dauerhaften Hilfe.
Daten und Fakten zum Leistungsbericht des Innsbrucker Sozialamtes
Der Leistungsbericht des Sozialamtes aus dem Jahr 2021 liest sich beeindruckend. Insgesamt standen dem Amt aus verschiedenen Quellen – Land Tirol, Bund, Eigenmittel – 115 Mio. zur Verfügung. Abgedeckt wurden aus diesem Geld unter anderem die Mindestsicherung (26 Mio. Euro), die 6.572 Personen in Anspruch nahmen.
Im Bereich Stationäre Pflege und Sozialsubventionen wurden 49,1 Mio. Euro für 2.932 bedürftige Personen ausgeschüttet. Für die stationäre Pflege (1.444 Personen) 36,6 Mio. Euro und für Sozialsubventionen 3,3 Mio. Euro.
Öffnungszeiten und Kontaktdaten des Sozialamtes
Das Referat für Mindestsicherung befindet sich in der Nähe der Bögen, in der Ing.-Etzel-Straße 5 im 1. Stock
Tel.: +43 512 5360 9128
Webseite
- Öffnungszeiten für das Service-Center: Mo-Do 7.30-12.30 Uhr, Fr 7.30-12.00 Uhr
- Öffnungszeiten für das Back-Office: Mo-Fr 8.00-12.00 Uhr und nach Terminvereinbarung
Das Referat für Stationäre Pflege und Sozialsubventionen ist ebenfalls in der Nähe der Bögen in der Ing.-Etzel-Straße 5 im 1. Stock untergebracht.
Tel.: +43 512 5360 9128
Webseite
- Öffnungszeiten: Mo-Fr 8.00-12.00 Uhr und nach Terminvereinbarung
- Stationäre Pflege: Regina Reich (Buchstaben A-O)DW 9124; Karoline Posch (Buchstaben P-Z)DW 9138; Kurt Zauchner DW 9122
- Sozialsubventionen: Alexander Hauser, DW 9126; Regina Reich DW 9124
Das Referat für Rehabilitiation und Behindertenhilfe befindet sich im Rathaus, in der Maria-Theresien-Straße 18 im 1. Stock
Tel.: +43 512 5360 1122
Webseite
- Öffnungszeiten: Mo-Fr 08.00-12.00 Uhr und nach Terminvereinbarung
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