Klima-Kleber
Innsbruck startet mit Stau in die kurze Woche

Stau am frühen Morgen am ersten Arbeitstag nach Pfingsten. | Foto: zeitungsfoto.at
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Am ersten Arbeitstag nach Pfingsten sorgt eine Aktion der Klima-Kleber auf Höhe des Kreisverkehrs bei der Olympiastraße für Verspätungen. In beide Richtungen wurden die Fahrstreifen blockiert, es bildete sich im Frühverkehr schnell ein Rückstau. Ab Mitte Juni sollen eine Woche lang jeden Tag an öffentlichen Plätzen und Straßen in Innsbruck Proteste stattfinden. 

INNSBRUCK. Die Aktivistinnen und Aktivisten blockierten bei der Fahrspuren. Das führte zu entsprechenden Rückstau, der bis zur Autobahn reichte.  Staus, die bis zur Autobahn reichten. Während die "Letzte Generation" in ihrer Aussendung von friedlichen Protest spricht, ist bei einigen Betroffenen das Unverständnis groß. "Es geht nicht um ein Aufmerksam machen, sondern um Effekthascherei. Ich versuche laufend meinen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, aber ich bin eben auf ein Auto angewiesen", ärgert sich eine Autofahrerin aus dem Oberland.

Einmal mehr ist die Exekutive vor Ort. | Foto: zeitungsfoto.at
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Polizeimeldung

Mehrere Klimaaktivisten blockierten am 30.05.2023, zwischen 07:00 Uhr und 08:30 Uhr, den Kreisverkehr Innsbruck Mitte. Die Aktivisten standen dabei mit Transparenten im Kreisverkehr und blockieren die Ausfahrt in die Olympiastraße sowie die Ausfahrt in die Anton-Eder-Straße. Um 08:30 Uhr beendeten die Aktivisten die unangemeldete Versammlung selbstständig. Die Versammlungsleiterin wird diesbezüglich an die zuständige Verwaltungsbehörde angezeigt. Ein 55-jähriger Österreicher und ein 67-jährige Österreicher werden wegen „Verhinderung oder Störung einer Versammlung“ an die Staatsanwaltschaft Innsbruck angezeigt.

100 km/h auf Autobahnen 

"Auf der Anton-Eder-Straße und dem naheliegenden Kreisverkehr haben Menschen der Letzten Generation Innsbruck den Verkehr friedlich zum Stillstand gebracht", erklärt die Letzte Generation in ihrer Aussendung. "Sie fordern erste Schutzmaßnahmen wie ein Tempolimit von 100 km/h auf Österreichs Autobahnen und ein Verbot für neue Öl- und Gas Bohrungen." Die Letzte Generation will die Proteste in Tirol ausweiten, damit Entscheidungsträgerinnen und -trägerendlich die wissenschaftlichen Erkenntnisse ernst nehmen. Die Letzte Generation kündigen an, dass Mitte Juni eine Woche lang jeden Tag an öffentlichen Plätzen und Straßen in Innsbruck Proteste stattfinden werden.

Laura, 21, Psychologie Studentin: „Ich habe große Angst vor der Zukunft, die uns erwartet. Denn die Wissenschaft ist sich einig: wenn die Regierung weiter untätig bleibt, erwarten uns extreme Naturkatastrophen, Nahrungsmittelknappheit, Wassermängel und daraus resultierendes Massensterben von Mensch und Tier. Ich will das nicht erleben! Ich will nicht erleben wie meine Liebsten und ich Hunger und Durst leiden müssen. Veränderungen auf individueller Ebene reichen leider nicht aus. Deswegen bin ich bei der Letzten Generation, um gemeinsam für eine bessere Zukunft zu kämpfen und die Regierung sowie die Wirtschaft zum Handeln zu bringen!“

Der Kreisverkehr bei der Olympiaworld war das Ziel der Klima-Aktion. | Foto: zeitungsfoto.at
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Linus H. 18, Maturant, sitzt wieder auf der Straße: „Ich verstehe nicht wie gewählte Volksvertreterinnen und Vertreter so leichtsinnig mit der Sicherheit und Stabilität unseres Landes umgehen können! Die Fakten sind klar, ich und alle in meinem Alter werden am meisten an der Klimakatastrophe leiden. Ich kann einfach nicht verstehen, wie eine Jugendstaatssekretärin, deren Job es wäre, die Interessen der Jugend zu vertreten, einfach den Kopf in den Sand stecken kann und sich von technologischen Scheinlösungen wie E-Fuels blenden lässt. Es ist jetzt Zeit, zu handeln! Besonders euren Kindern und Enkeln zuliebe!“ 

VP-Appler fordert härtere Strafen für Klimakleber

Landes- und Stadtpolitik

Sowohl im Tiroler Landtag als auch im Innsbrucker Gemeinderat hat sich die Politik mit den Klima-Klebern befasst. Bei der letzten Aktion der Klima-Kleber auf der Kranebitter Allee wurde eine Person kurzzeitig festgenommen. Drei Autofahrer, darunter ein Fahrer, der einer Demonstrantin ein Joghurt über den Kopf geschüttet hat, erhalten Anzeigen wegen Ordnungsstörung bzw. Anstandsverletzung.

5-Punkte-Plan der FPÖ

Seit Monaten haben die wiederkehrenden Blockaden der „Letzten Generation“ sowie weiterer extremistischer Klimagruppierungen die Landeshauptstadt fest im Griff, erklärt die FPÖ in einer Aussendung. LA Markus Abwerzger und Vizebgm. Markus Lassenberger, fordern deshalb eine härtere Gangart. „Es braucht klare und harte Maßnahmen gegen diese Fanatiker anstatt zunehmender Gesprächsbereitschaft. Bei den Klimafanatikern handelt es sich um eine radikale Bewegung, die meint, im alleinigen Besitz der Wahrheit zu sein, und deshalb der Zweck ihre Mittel heiligt. Nicht umsonst stehen sie in der BRD schon unter Terrorismusverdacht“, so Abwerzger, der die Umsetzung des freiheitlichen Aktionsplans fordert. Lassenberger schließt sich an und meint: „Leider ist vom grünen Bürgermeister Willi diesbezüglich nichts zu erhoffen, da er insgeheim mit diesen Chaoten und deren ‚Aktionen‘ sympathisiert. Die Landeshauptstadt wurde nun lange genug terrorisiert.“
Die Freiheitlichen erinnern an ihren 5-Punkte-Aktionsplan:
1. Umfassende behördliche Vorbereitungen der Polizei sowie des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung für die angekündigten Aktionen nach den Osterfeierlichkeiten
2. Klare Handlungsanweisungen an die Tiroler Gemeinden durch die Landesregierung, die vor einer Zusammenarbeit mit den Klima-Chaoten warnen
3. Herantreten an die Bundesregierung mit der Aufforderung, die Strafen für Klebe-Chaoten drastisch und unmittelbar zu erhöhen
4. Verankerung von Aufklärungsveranstaltungen über den Klima-Fanatismus in Tiroler Schulen
5. Forderung der Landesregierung an das Innenministerium: Aufnahme der „Letzten Generation“ sowie weiterer ähnlicher Gruppierungen in den Verfassungsschutz-Bericht
Die Freiheitlichen erhoffen eine vollumfängliche Umsetzung des 5-Punkte-Plans im Sinne der Tiroler. „Die Landesregierung, aber auch die Bundesregierung hatten lange
genug zugesehen, wie die überzogenen Blockaden linker Klima-Fanatiker die Gesellschaft in Geiselhaft gehalten haben – nun ist es an der Zeit zu handeln.
Wir fordern ÖVP-Landeshauptmann Anton Mattle auf, die vorliegenden Punkte ernst zu nehmen und sofort zur Umsetzung zu bringen“, so Abwerzger und Lassenberger, die auch Sicherheitslandesrätin Astrid Mair in die Pflicht nehmen. „Die Klimafanatiker dürfen nicht länger die Leistungsgesellschaft terrorisieren und sich zusehends radikalisieren“, so die beiden abschließend.

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