Ein bewährtes Konzept
Junge Uni wird 20 Jahre alt

Von links nach rechts: Stadträtin Elisabeth Mayr, Junge Uni-Leiterin Silvia Prock und Vizerektor Bernhard Fügenschuh bei der Pressekonferenz zu 20 Jahren Junge Uni.   | Foto: Ricarda Stengg
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  • Von links nach rechts: Stadträtin Elisabeth Mayr, Junge Uni-Leiterin Silvia Prock und Vizerektor Bernhard Fügenschuh bei der Pressekonferenz zu 20 Jahren Junge Uni.
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INNSBRUCK. Damals wie heute: Die Junge Uni ist mit über 150.000 jungen Menschen und 2.150 durchgeführten Veranstaltungen seit 20 Jahren erfolgreich.

Das Konzept der Jungen Uni lautete von Anfang an „Kinder und Jugendliche von 5 bis 19 Jahren für Wissenschaft und Forschung begeistern“. Dabei ist eines klar: Vor allem die gute und enge Zusammenarbeit mit den Schulen und der Bildungsdirektion hat zum Erfolg beigetragen. Die Gründung der Jungen Uni im Jahr 2001 geht zurück auf das 10-jährige Jubiläum der Ötzi-Auffindung. Altrektor Hans Moser und der ehemalige Bildungsstadtrat von Innsbruck, Lothar Müller, riefen zu diesem Anlass eine Veranstaltung ins Leben, zu der erstmals auch Kinder an die Universität eingeladen wurden. Die Idee der Kinder-Uni wurde seither von mehr als 300 Hochschulen weltweit übernommen. Österreich spielt auch durch die Gründung des „European Children´s University Networks“ (Eucu.Net) eine zentrale Rolle in der Verbreitung der Kinderuni-Idee.

„Damals zu Beginn der Jungen Uni hat es gerade mal 8 Veranstaltungen gegeben. Heute sind es 80. Mir war von Beginn an wichtig, dass Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt stehen und, dass die Programme an die jeweilige Altersgruppe angepasst stattfinden“

, erinnert sich die langjährige Leiterin Silvia Prock zurück.

„Neben ihren etablierten Programmen sieht sich die Junge Uni auch als Experimentierfeld für neue Formate in der Wissenschaftsvermittlung und reagiert auf aktuelle Ereignisse und Bedürfnisse. So wurde im Jahr 2010 das Programm „Junge Uni multi culti“ mit dem Integrationshaus entwickelt und 2015 das Flüchtlingskinder-Programm „FlüKiPro“. In Pandemie-Zeiten bieten wir mit dem Format „Junge Uni im Netz“ Filme und Webinare für Schulklassen an“

, betont sie.

Junge Uni-Leiterin Silvia Prock | Foto: Ricarda Stengg
  • Junge Uni-Leiterin Silvia Prock
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Ein bewährtes Konzept

Auch für Bildungsstadträtin Elisabeth Mayr ist das 20. Jubiläum ein wahrer Freudentag:

„Ich kann mich noch gut an den 11. September 2001 erinnern, als ich mich selbst für die Uni Innsbruck eingeschrieben habe. Die Junge Uni spielt eine tragende Rolle in der Bildungslandschaft der Stadt Innsbruck, da sie einen frühen, unbefangenen und spielerischen Kontakt zu Forschung und Lehre ermöglicht und damit auch den Zugang zu einer späteren möglichen akademischen Bildung erleichtern kann. Das Ziel ist, dass Kindern so früh wie möglich ein unbefangener und spielerischer Kontakt zu Forschung und Lehre ermöglicht wird und sie die Freude am Entdecken finden.

Der Fuchs als Logo der Jungen Uni passt für sie übrigens wie die Faust auf's Auge, da er dafür steht, sich was zu trauen, Experimente zu wagen und Ängste abzulegen.

“Jedes Kind sollte die Chance bekommen, jegliche Ängste abzulegen. Vor allem wenn man aus einer Familie kommt, wo man vielleicht der erste Akademiker ist, bietet die Junge Uni das perfekte Angebot. Die Spannbreite an Programmen ist groß – von Fossilien bis zum botanischen Garten ist alles mit dabei“

, so Mayr abschließend.

Stadträtin Elisabeth Mayr | Foto: Ricarda Stengg
  • Stadträtin Elisabeth Mayr
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Wissensvermittlung auf Augenhöhe

In kleinen Workshops arbeiten die jungen Besucher mit pädagogisch geschulten Wissenschaftlern aller 16 Fakultäten zusammen und erhalten so einen authentischen Einblick in die Welt der Forschung. "Hands on", "Learning by doing" und wechselseitige Wissenschaftsvermittlung auf Augenhöhe stehen dabei im Vordergrund. Das geschieht durch niederschwellige Programme an der Universität, an Schulen und öffentlichen Plätzen. Ein wichtiges Ziel ist es auch, junge Menschen aus bildungsferneren Schichten anzusprechen. Die Kinder und Jugendlichen stehen dabei immer im Mittelpunkt und können als Kinderbeirat die Junge Uni direkt beraten.

Regionalisierung ist wichtig

Für Vizerektor Bernhard Fügenschuh für Lehre und Studierende der Uni Innsbruck steht besonders die Regionalisierungsfrage im Mittelpunkt:

„Zum Glück ist an der Uni Innsbruck eine gute soziale Durchmischung vorhanden. Trotzdem wollen wir alle Regionen Tirols erreichen, damit auch jeder einen Einblick in das Universitätsleben erhält. Die Universität ist stolz darauf, dass vor 20 Jahren in Innsbruck die Idee der ersten Kinderuni Österreichs entstand. Wir haben schon damals erkannt, dass es eine Zukunftsaufgabe der Universität ist, junge Menschen mit Wissenschaft und Forschung vertraut zu machen, und zu zeigen, wie Wissen dokumentiert und vermittelt wird.“

Vizerektor Bernhard Fügenschuh
 | Foto: Ricarda Stengg
  • Vizerektor Bernhard Fügenschuh
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Etablierte und experimentelle Formate

Die Junge Uni hat im Laufe der 20 Jahre insgesamt 16 verschiedene, innovative Programmtypen entwickelt, zum Beispiel „Junge Uni on tour“ (Wissenschaft in Parks und am Baggersee) oder der Schülerwettbewerb „Junge Forscher gesucht!“. Auch das Wimmelbuch „Meine Universität Innsbruck“ wurde für Kindergärten in Tirol entwickelt. Programme werden meist als Workshops in kleinen Gruppen durchgeführt, damit Kinder und Jugendliche und Wissenschaftler möglichst eng zusammenarbeiten können. Die einzige Großveranstaltung stellt der Aktionstag der Jungen Uni dar, eine „Wissenschaftsmesse“, an der alle zwei Jahre ca. 2.000 Schüler teilnehmen.

Im Sommer und auch international gefragt

Sehr beliebt ist auch die „Kinder-Sommer-Uni“ in den Sommerferien, die seit 2002 in Zusammenarbeit mit dem Ferienzug der Stadt Innsbruck stattfindet. Mittlerweile hat die Kinder-Sommer-Uni sich in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Tirol, der Kirchlich Pädagogischen Hochschule Edith Stein, der UMIT und dem Campus Osttirol auf ganz Tirol ausgeweitet. Auch international war die Junge Uni in den letzten Jahren sehr gefragt: So wurde sie zur „International Science Week of China“ in Peking eingeladen, zur European Researchers‘ Night in Mersin, Türkei, und zum „All Russian Science Festival Nauka0+“ in Moskau.

Ausblick

Die Junge Uni möchte einerseits die Kontinuität der beliebten, etablierten Programme erhalten, andererseits so innovativ wie möglich bleiben und sich an die Erfordernisse der Zeit und der Kinder und Jugendlichen anpassen. Sie betrachtet es auch als interessant, die Wissenschaftskommunikation als Studienrichtung zu etablieren und damit eine wissenschaftliche Begleitung und Aufarbeitung der Kinderuni-Bewegung zu erreichen, die sich gerade in Österreich so dynamisch entwickelt hat.

Zahlreiche Unterstützer

Die Junge Uni bedankt sich bei ihren zahlreichen Unterstützer und Kooperationspartner, darunter die Wissenschaftler und Mitarbeiter der Uni Innsbruck, externe Partner wie das bilding, die Bildungsdirektion, Natopia, das ScienceCenter - Netzwerk, Klangspuren Schwaz, das Österreichische Weltraum Forum, die Landesmuseen oder der Wipptaler Ferienexpress. Das Bildungsministerium, das Land Tirol, die Stadt Innsbruck, die Standortagentur und der Förderkreis 1669 unterstützen das Projekt finanziell, die Kinderuni Wien und das European Children's Universities Network sind wertvolle Ideengeber.

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