Kindergarten ist gefährdet

3Bilder

Die Kirche in St. Norbert ist mehr als vierzig Jahre alt und sehr baufällig. Nach einer ersten sehr groben Schätzung wird mit Sanierungskosten in Mindesthöhe von bis zu 1,5 Mio. Euro gerechnet, damit sei aber nur das Allernotwendigste gedeckt. „Sollte eine Sanierung spruchreif werden, werden diese Zahlen dramatisch steigen“, ist Reinhold Sigl, Sprecher des Stiftes Wilten, sicher. Im Raum steht auch ein Abbruch des Gebäudes.

„Eine Katastrophe“
In diesem findet sich aber nicht nur ein Gebetsraum, auch ein Kindergarten mit drei Gruppen hat hier Unterschlupf gefunden. Die Eltern der 56 Kindergartenkinder sorgen sich nun um ihre Betreuungsplätze. „Der Kindergarten darf auf keinen Fall aufgelöst werden. Das wäre eine Katastrophe! Alle Plätze in der Umgebung sind schon voll. Diese Einrichtung muss erhalten bleiben“, so Wolfgang Plattner, eines der Elternteile. Er hat auch schon Eltern organisiert, die bei einer möglichen Sanierung mithelfen würden.

Neuer Kindergarten
Wie es weitergeht, ist aber noch völlig offen: „Letztendlich hängt es zu hundert Prozent daran, was das Denkmalamt entscheidet. Wird das Gebäude zum Abbruch freigegeben, kann überlegt werden, was man auf dem Grundstück neu errichtet. Auch eine Wohnanlage mit integriertem Gebetsraum und Kindergarten ist möglich“, macht Sigl Hoffnungen, stellt aber klar: „Fix ist noch nichts.“

Jedenfalls habe das Stift großes Interesse, den Kindern und der Seelsorge (Jugendchor, Seniorengruppen) Raum zu bieten. „Das muss aber künftig in Zusammenarbeit mit der Stadt passieren“, stellt Sigl klar. Die Betreuungseinrichtung sei seit vielen Jahren nicht kostendeckend zu führen. Das Stift stecke hier zehntausende Euro pro Jahr rein. „Es gibt bereits erste Gespräche mit der Stadt über eine Gesamtlösung für den Raum Amras und Pradl“, verrät Sigl.

Denkmalamt gibt rote Karte
Das Denkmalamt Innsbruck will die Kirche jedenfalls erhalten: „Ich halte die Kirche von St. Norbert als eine der wichtigsten Werke von Architekt Josef Lackner. Aus unserer Sicht werden wir das Gebäude sicher nicht zum Abbruch freigeben“, stellt Landeskonservator Werner Jud klar fest. Allerdings gibt es noch die Möglichkeit, beim Ministerium zu berufen, wo es dann auch zu einer politischen Entscheidung kommen kann.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.