Kulturquarantäne
Late Night in der Talstation

Late Night in der Talstation | Foto: Michèle Jost
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INNSBRUCK. Der Verein Kulturquarantäne startet die zweite Auflage seiner Online-Show. Kurz bevor mal wieder eine Ankündigung der Ankündigung in Sachen sehnsüchtig erwarteteter Lockerungen ansteht, startete Kulturquarantäne, also jener Verein, der sich gleich in den ersten Tagen der Tirolquarantäne vor einem Jahr formierte, Sonntagabend also mit der zweiten Staffel seiner Late Night Show.

Und gab damit auch ein beredtes Zeugnis davon ab, wie sich unser aller Verhalten in dieser Zeit verändert hat und wie kreativ und pragmatisch wir mittlerweile auch mit den Einschränkungen umzugehen imstande sind. Bogentheater-Obfrau Stephanie Larcher-Senn konnte etwa gleich zu Beginn die Kompetenz ihres Brotberufs einbringen, wo sich alle ShowteilnehmerInnen beidem von ihr durchgeführten Endlosstäbchen-Test filmen ließen. Sie übernahm auch gleichzeitig die Rolle der beherzt klatschenden „die Publikum“, wie Moderator und Kulturquarantäne-Obmann Johannes Schmid sie gendergerecht bezeichnen wird.

Wohnzimmer in der Talstation

Die Talstation der alten Hungerburgbahn hat sich für die Show in eine Art angedeutetes Wohnzimmer verwandelt, aus dem vormaligen Schalter zaubert Innpro-Pianist Philipp Chvatal den für eine Late-Show typischen relaxten musikalischen Underlay. Wie schon beim InnStrumenti-Neujahrskonzert ist auch hier die Stubnhocker-Crew für professionelle Aufzeichnung und coole Inserts verantwortlich. Sparring von Moderator Johannes Schmid ist Christopher Zierl, der als Captain Dichter unschwer an einen karibischen Piraten erinnert und zuletzt eindrucksvoll Fontanes „ John Maynard“ rezitiert.


Junge Künsterszene der Stadt

Schmids GästIinnen repräsentieren auf sehr sympathische Weise die junge Kulturszene der Stadt. So spricht er etwa mit der Künstlerin Nicole Weniger über ihr Patscherkofel-Mythos-Projekt „Vulcania“, das ab 6. März in der Galerie Kunstkiosk im Kulturzentrum Talstation zu sehen sein wird und mit dem Gitarristen Felix Kremsner über die neue CD „Colours“ seiner Formation The Acoustic_Project. Regisseurin Julia Jenewein erzählt unter anderem von ihrer aktuellen Theater Praesent-Produktion „Gespräch wegen der Kürbisse“ und darf eine Szene aus Romeo und Julia lesen. Freilich unter verschärften Bedingungen: Sie soll sich dabei die Julia als Gorilla und den Romeo als räudiges Stinktier vorstellen.

Der hyperaktive Außenreporter Dave kreiert als filmisch zaubernder „Star“-Koch aus vorgegebenen Zutaten ein Mühlviertler Menü und kriegt dank Abzugspunkte für die nächste Sendung gleich noch den Publikumsauftrag, seine Kochaufgabe dann auf Inlineskatern und ohne Salz zu schaffen. Den nächsten Ausstrahlungstermin konnte man zwar noch nicht vermelden, aber genau dieser kreativ entspannte, unaufgeregt zuversichtliche Grundton, der sich durch die ganze Show zog, den würde man sich derzeit häufiger mal wünschen. (cf)

Mehr Informationen finden Sie unter: http://kulturquarantaene.com/

Late Night in der Talstation | Foto: Michèle Jost
Der Verein Kulturquarantäne startet die zweite Auflage seiner Online-Show. | Foto: Michèle Jost
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