Wohnungseigentum
Null Verständnis und massive Verärgerung über "Wucherpreise" - Umfrage

Garconnierenpreis in Innsbruck, über 11.000 Euro für 24 m2 liegen über der Schmerzgrenzen. | Foto: Bezirksrundschau
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  • Garconnierenpreis in Innsbruck, über 11.000 Euro für 24 m2 liegen über der Schmerzgrenzen.
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INNSBRUCK. 2020 kamen 686 Wohnungen netto neu zum Wohnungsbestand der Landeshauptstadt Innsbruck dazu, davon 603 durch Neuerrichtung. Die Preise für die Wohnungen in Innsbruck sorgen für eine massive Verärgerung. Eine wahre Erzählung.

Verärgerung

Emotional schildert ein junger Innsbrucker seine Verärgerung über die Preise für Wohnungen im Stadtblatt-Gespräch. Dabei steht auf der Wunschliste des Innsbruckers eine frei finanzierte Eigentumswohnung. "Seit meiner Geburt lebe ich in Innsbruck, aufgewachsen als Einzelkind in einer zwei Zimmer Wohnung, zusammen mit meinen Eltern. Mein Vater, Beamter bei der Österreichischen Bundesbahn und meine Mutter war im Einzelhandel tätig. Dass der Wohnraum in Innsbruck teurer war, als in vielen Teilen von Restösterreich ist nicht neu und so mussten auch wir uns mit dem wenigen Platz, den wir zu dritt hatten, arrangieren. Wir lebten in einem typischen Altbau aus der Jahrhundertwende, der schmale Balkon hatte seine besten Zeiten bereits hinter sich und geheizt wurde ausschließlich mit Holz. Irgendwann hieß es dann, dass dieser Wohnblock verkauft worden sei und wir ausziehen müssen. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits volljährig, beendete kurze Zeit darauf mein Studium und wurde selbst berufstätig. Es war mir wichtig Geld zu sparen, um eines Tages etwas Eigenkapital zu haben, um mir selbst einmal den Wunsch erfüllen zu können und eine zwei Zimmer Wohnung kaufen zu können. Man würde sich mit dem Platz schon arrangieren, das hat ja schließlich zwischen mir und meinen Eltern auch funktioniert."

Ein Blick auf die neu entstandenen Wohnungen in Innsbruck. | Foto: Stadt Innsbruck
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Leistbares Wohnen?

Zwischen dem Wunsch nach einer Wohnung und der Realität der Wohnungspreise liegt in Innsbruck aber eine mehr als große Spanne. "So habe ich über einige Jahre die Immobilienpreise in Innsbruck verfolgt. Unter vielen Regierungen wurde ein „leistbares Wohnen“ in Innsbruck versprochen. Von welchem Gehalt für die Berechnung des leistbaren Wohnens ausgegangen wird, ist mir jedoch ein Rätsel. So musste ich sehr schnell feststellen, dass für mich maximal eine Garconniere finanzierbar sein wird. Mit dem Ziel eine Familie zu gründen – verständlicherweise – viel zu klein", erzählt der Innsbrucker weiter.

Unglaubliche Preise

"Durch Zufall wurde ich auf das ein Wohnbauprojekt auf dem Grundstück, auf dem unser damaliges Wohnhaus stand, aufmerksam. Als ich mich schließlich erkundigte, wie hoch die Preise dafür wären, hat es für mich dem Fass den Boden ausgeschlagen. Für eine Garconniere mit 24,4 m² wird ein Preis in Höhe von sage und schreibe 269.000 € verlangt. Das entspricht einem Quadratmeterpreis ohne Nebenkosten in Höhe von 11.024,59 €", ist der Innsbrucker über den Preis erschüttert und verärgert. "Vielleicht ist es Ihnen egal, dass leistbares Wohnen in Innsbruck nicht mehr möglich ist, aber mir ist es nicht egal. Ich schreibe diese Nachricht nicht nur für mich, sondern auch für all diejenigen, die keine Kraft mehr dafür übrig haben, sich gegen derartige Unverschämtheiten aufzulehnen. Wie kann es sein, dass von der Stadt derartige Bauprojekte genehmigt werden und wie kann es sein, dass eine Regierung scheinbar machtlos davor ist, dass eine Stadt von Privatinvestoren enteignet wird? Fühlt sich niemand in der Regierung dafür verantwortlich das Wort für diejenigen zu ergreifen und diejenigen zu schützen, die sie auch wählen? Zum Arbeiten und zum Wählen sind wir anscheinend gut genug, aber wenn wir laut nach Gerechtigkeit rufen, verhallen unsere Stimmen ungehört im Nirgendwo?" richtet der verzweifelte Innsbrucker abschließend seine Fragen und seinen Appell an die Innsbrucker Politik.

Haben Sie Verständnis für einen Quadratmeterpreis von 11.000 Euro

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