Organisationschaos in Technik West

Tatiana Shibaeva-Grimm wohnt in der Gegend und kommt wöchentlich mehrmals, um den Flüchtlingen zu helfen.
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  • Tatiana Shibaeva-Grimm wohnt in der Gegend und kommt wöchentlich mehrmals, um den Flüchtlingen zu helfen.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

TECHNIK (acz). Seitens der Betreiberfirma so wie auch seitens der Einheimischen. Letztere wollen nämlich helfen, sie werden aber von den Mitarbeitern vom Gelände verscheucht: "Dabei haben mich die Flüchtlinge selbst mit in ihre Räumlichkeiten gezogen", erzählt Tatiana Shibaeva-Grimm über ihre Erfahrung. Sie wollte Schuhe bringen, Handcreme, einen Föhn. "Es fehlt an vielen Dingen, die den Aufenthalt – auch wenn es nur einige Wochen sind – angenehmer machen können", meint sie. Ein größeres Problem scheint jedoch die Einteilung der Leute in gemeinsame Zimmer zu sein. So kommen beispielsweise ein kurdisches Ehepaar mit einem arabischen auf engstem Raum zusammen. Das willkürliche Zusammenwürfeln schürt Konflikte.
Auch das STADTBLATT hat sich vor Ort ein Bild gemacht. Es gibt keine Schilder, die darauf hinweisen würden, dass das Gebiet nicht betreten werden darf. Kinder fahren mit Rollern herum, Männer und Frauen stehen in Schlapfen vor den Containern und unterhalten sich. Shibaeva-Grimm zeigt auf die nackten Füße und ist empört: "In dieser Kälte haben die Leute keine Schuhe."

Kontrolle geplant

Es dauert nicht lange, bis jemand von der Verwaltung des Bundesministeriums auftaucht. Robert Frena erklärt, dass Besuche nur nach vorheriger Absprache mit dem ORS (Organ, welches das Flüchtlingszentrum betreibt) möglich sind. Für die Zukunft ist eine Zugangskontrolle geplant, damit Unbefugte nicht einfach das Gelände betreten. Auch die Spenden müssen koordiniert ablaufen: "Viele bringen Sachen, die nicht gebraucht werden. Einige lagern sogar ihren Sperrmüll am Gelände ab", erzählt er. Annahme ist nur dienstags zwischen 9 und 12:30 Uhr.
Über den Besuch aber freuen sich die Flüchtlinge, trinken gemütlich den arabischen, würzigen Kaffee aus der Thermoskanne, den Shibaeva-Grimm mitgebracht hat. Die Mitarbeiter schauen genervt zu. Die Kommunikation zwischen Bevölkerung und ORS scheitert sichtlich. Dafür funktioniert sie, trotz unterschiedlichen Sprachkenntnissen, zwischen Einheimischen und Flüchtlingen.

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