Jugend ohne Zukunft
Psychische Gesundheit von Kindern verschlechtert

Bei der Pressekonferenz am 24. Jänner haben Ann-Christin Jahnke-Majorkovits und Kathrin Sevecke (v.l.) das Ergebnis einer zweijährigen Studie vorgestellt, die Einblick in die psychische Verfassung von Kindern aus Triol und Südtirol gibt.  | Foto: Medizinische Universität Innsbruck
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  • Bei der Pressekonferenz am 24. Jänner haben Ann-Christin Jahnke-Majorkovits und Kathrin Sevecke (v.l.) das Ergebnis einer zweijährigen Studie vorgestellt, die Einblick in die psychische Verfassung von Kindern aus Triol und Südtirol gibt.
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Am 24. Jänner wurden die Ergebnisse einer Studie vorgestellt, die sich mit der psychischen Gesundheit von Kindern aus Tirol und Südtirol beschäftigt hat.  

INNSBRUCK. Mit Beginn der Corona-Pandemie wurde eine Studie gestartet, bei der rund 4500 Kinder, im Alter von drei bis zwölf Jahren, befragt wurden. Die Befragung hat auf freiwilliger Basis stattgefunden und wurde mit Fragebögen durchgeführt. Die Leiterin der wissenschaftlichen Untersuchung Kathrin Sevencke, Direktorin der Innsbrucker Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter und Primaria der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am LKH Hall, sowie die Kinder- und Jugendpsychotherapeutin Ann-Christin Jahnke Majorkovits, haben die Ergebnisse der Studie vorgestellt und neue Lösungsansätze vorgestellt. Die Studie zeigt auf, wie sich die Coronapandemie auf die Kleinsten ausgewirkt hat. Es gibt nicht nur negative Entwicklungen, sagt Kathrin Sevenke: 

„Es konnten Kinder mit Traumasymptomen und Covis 19 Ängsten festgestellt werden.  Kindern mit klinisch relevanten Traumasymptomen und COVID-19 bezogenen Ängsten identifizieren, die einer besonderen Unterstützung bedürfen. Dazu kommt, dass sich die Ergebnisse zur psychischen Gesundheit sowohl von Vorschul- als auch von Schulkindern im Untersuchungszeitraum deutlich verschlechtert haben. Die gute Nachricht ist, dass wir auch positive Veränderungen unter den Kindern festgestellt haben"

Kathrin Sevecke stellt das Ergebnis der zweijährigen Studie vor. Diese zeigt nicht nur negative sondern auch positive Entwicklungen auf.  | Foto: Medizinische Universität Innsbruck
  • Kathrin Sevecke stellt das Ergebnis der zweijährigen Studie vor. Diese zeigt nicht nur negative sondern auch positive Entwicklungen auf.
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Laut der Studie sind ein Drittel der befragten Kinder von Traumasymptomen betroffen und leiden an COVID-19 bezogenen Ängsten. Die Belastung der Kinder und Jugendlichen in der Pandemiezeit hat auch die Ressourcen von therapeutischen und stationären Einrichtungen an ihre Grenzen gebracht. Darum braucht es neue Lösungsansätze.

Tirol Vorreiter in Österreich 

Am 24. Jänner stellte die Psychotherapeutin das Konzept „VIPP-Video-Intervention" vor. Dass das Konzept funktioniert, wurde in mehreren Studien bestätigt. Es ist für Kinder zwischen ein und sechs Jahren geeignet und wird bei Verhaltensauffälligkeiten eingesetzt und gilt außerdem als Prävention für psychische Erkrankungen. Bei dieser Video-Intervention besuchen Experten eine Familie an sieben Terminen zu Hause und filmen Alltagssituationen. Die Eltern erhalten Feedback und Wissen über die kindliche Entwicklung. Außerdem werden sie dabei unterstützt, kindliche Signale zu erkennen und mit Feingefühl darauf zu reagieren. Mit dem Konzept ist Tirol ein Vorreiter in Österreich, erklärt Psychotherapeutin Ann-Christin Jahnke-Majorkovits: 

„Wir sind in Österreich die ersten, die eine Ausbildung in frühem Hometreatment* in Form einer bindungsbezogenen Behandlung von ein- bis sechsjährigen Kindern und ihren Eltern auf der Basis von Videos anbieten“

Das Konzept „VIPP-Video-Intervention" gibt es österreichweit nur in Tirol berichtet Ann-Christin Jahnke-Majorkovits.  | Foto: Medizinische Universität Innsbruck
  • Das Konzept „VIPP-Video-Intervention" gibt es österreichweit nur in Tirol berichtet Ann-Christin Jahnke-Majorkovits.
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