Waltherpark-WC (Umfrage)
Seit 10 Jahren (k)ein dringendes Bedürfnis
INNSBRUCK. Der Waltherpark und die WC-Anlagen. Eine von vielen Geschichten, die in Innsbruck auf lange Diskussionen verweisen können. 20212 wurde die damalige WC-Anlage abgerissen. Die nächste öffentliche Toilettenanlage befindet sich bei der Markthalle.
Eckdaten
Im September 2016 erklärte der damals verantwortliche Stadtrat, Gerhard Fritz gegenüber der Stadtblatt-Redaktion: "Das ist kein riesengroßes Problem. Wenn ein kleines Kind hinter dem Busch pinkelt, wird niemand was dagegen sagen. Mittel- bis langfristig haben wir schon die Überlegung, in den Grünanlagen öffentliche Toiletten zu errichten." Nachdem der Waltherpark immer mehr zum Treffpunkt und Veranstaltungsort wurde, gab es rund drei Jahre später weitere politische Überlegungen. „Für den Waltherpark, in dem sich eine sehr lebendige Kulturszene mit vielen Veranstaltungen entwickelt hat, werden wir uns um eine sanitäre Lösung bemühen. Dazu gibt es schon diese Woche ein Treffen mit dem Verein“, erklärte Stadträtin Uschi Schwarzl im August 2019 der Stadtblatt-Redaktion. Im Juli 2021 wurde eine Online-Petition eingerichtet und jetzt hat auch das Gerechte Innsbruck das Thema aufgegriffen.
WC Anlage
Bis 2012 war ein Kiosk und eine WC Anlage beim Waltherpark vorhanden. "Es ist nun vorgesehen den Kiosk und die öffentliche WC-Anlage abzubrechen. Die Trafostation bleibt bestehen, die Außenwende und Dachbereiche werden entsprechend adaptiert. Der Bodenbelag der frei werdenden Flächen im Außenbereich wird ergänzt." Die Baukosten beliefen sich auf € 50.000,00 netto. 2014 gründete sich die Interessensgemeinschaft „IG Klo“. Die "IG Klo" wechselte schließlich ihren Namen und ist heute als Verein „Vogelweide“ bekannt. Und auch politisch war das Thema Klo immer wieder ein Thema. Lorenz Jahn, ehemaliger Gemeinderat (ÖVP), war an der Sache vor ein paar Jahren schon dran: Vorgeschlagen wurden als Ergebnisse eines Bürgerbeteiligungsprozess von Anpruggen ein Café mit Plattform über dem Inn, eine Jausenstation oder Rad-Reparatur-Station (Vorschläge der Vogelweide), alles ohne Konsumzwang. Laut Jahn fand die damalige Regierung die Ideen gut, passiert ist aber nach der Schließung der Toilette nichts mehr.
Neuer Vorstoß
Im Juli 2021 wurde mit einer Petition einer neuer Vorstoß gewagt: "Der Waltherpark ist ein durchaus beliebtes Gebiet mitten in Innsbruck. Spielplatz, grosse Grünfläche, Veranstaltungen. Und trotzdem verabsäumt es die Stadt Innsbruck seit Jahren, eine Sanitäranlage zu installieren. Am Eingang des Parks gab es früher mal ein Toilettenhäuschen das der Stadt Innsbruck jedoch zu teuer wurde und somit wurde es geschlossen. Wir hoffen auf deine*eure Unterstützung." (Petition abrufbar unter diesem Link) Die Initiative "Kochen für Obdachlose" betont ihre Uneabhängigkeit und distanziert sich von GR Gerald Depaoli und dem Gerechten Innsbruck. In einem kürzlich veröffentlichten Videobeitrag fordert GR Gerald Depaoli vom Gerechten Innsbruck im Interesse der Spielplatz-, Sportplatz- und Parkbesucher ebenfalls eine Toilettenanlage.
Klo-Diskussion
Konzerte, Theorieabende oder Freiluftkino: der Waltherpark hat sich zu einem Veranstaltungsort entwickelt. 2016 war die Ausgangslage noch ein wenig anders und der damals verantwortliche Stadtrat, Gerhard Fritz erklärte gegenüber der Stadtblatt-Redaktion: "Das ist kein riesengroßes Problem. Wenn ein kleines Kind hinter dem Busch pinkelt, wird niemand was dagegen sagen. Mittel- bis langfristig haben wir schon die Überlegung, in den Grünanlagen öffentliche Toiletten zu errichten." Aber derzeit ist man auf Sparflamme und verwendet das Budget des Grünanlagenamtes dafür Spielplätze zu sanieren sowie Geräte und Bänke zu erneuern. Es gab schon einmal die Idee auf der Promenade in gewissen Abständen Toilettenanlagen zu errichten. "Aber das ist schweineteuer", erklärt Fritz, "die Errichtung – samt Kanalanschluss und fließendem Wasser – ist gleich einmal im hohen fünfstelligen Eurobereich." Die Forderung nach einem Klo wurde im Sommer 2018 durch eine "Kunst-Installation" wiederholt, die aber auch nach einer politischen Diskussion wieder entfernt. Im August meinte StR Uschi Schwarzl zur Stadtblatt-Redaktion: "Für den Waltherpark, in dem sich eine sehr lebendige Kulturszene mit vielen Veranstaltungen entwickelt hat, werden wir uns um eine sanitäre Lösung bemühen. Dazu gibt es schon diese Woche ein Treffen mit dem Verein." Inzwischen ist wieder einige Zeit vergangen. Knapp zehn Jahre nach Abriß der bisherigen WC-Anlagen ist das Thema Waltherpark-WC ein Dauerthema, deren Lösung ein wohl dringendes Bedürfnis wäre.
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