Taubenplage O-Dorf
Stimmung im Stadtteil wird zunehmend angespannter

Anrainerin Frau Damm, hat eine einfache Lösung. "Bringt den Taubenschlag zurück." | Foto: Michael Steger
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  • Anrainerin Frau Damm, hat eine einfache Lösung. "Bringt den Taubenschlag zurück."
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Die Kritik am politischen Wegschauen in Sachen Taubenproblem im olympischen Dorf wird lauter. Bei einer Kundgebung üben sowohl Anrainer, Tierschützer als auch Politiker der Kleinfraktionen scharfe Kritik am Vorgehen des Vizebürgermeisters und des Stadtoberhautpts. Die Taubensituation führt auch zu Streitereien unter den Anrainern. 

INNSBRUCK. Bei einer Kundgebung im olympischen Dorf haben Anrainer, Tierschützer und Politiker auf die Probleme seit der Übersiedlung des Taubenschlags aus dem Stadtteil aufmerksam gemacht. Anders als von den politischen Verantwortlichen gedacht, haben sich die Tauben im Olympischen Dorf nicht auf die Suche nach dem neuen Standort in der Rossau gemacht, sondern blieben, wie es laut Experten ihrer Natur entspricht, da, wo sie schon immer waren. Die Stimmung der Anrainer heizt sich momentan parallel mit den Temperaturen auf, denn während manche dem vermeintlichen Taubensterben mit Fütterungen, die eigentlich verboten sind, entgegnen, sollen andere wiederum schon beim Ausbringen von Gift beobachtet worden sein. Eine Spannung, die schnell behoben werden könnte, meinen die Redner bei der Veranstaltung. "Das Problem ist schnell zu lösen. Mein Appell geht an die Politiker, stellt den ursprünglichen Zustand wieder her und bringt den Taubenschlag zurück", meint beispielsweise die Anrainerin Frau Damm.

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Tierschützer 

Auch Tierschutzorganisationen waren bei der Kundgebung im Olympischen Dorf anwesend. Nicole Staudenherz vom Verein gegen Tierfabriken: "Wir unterstützen die Forderung, dass der Taubenschlag wieder zurückkommt, wo er war, damit die Tauben wieder ein Zuhause haben und die Bewohner des O-Dorfs in Ruhe am Balkon sitzen und die Sonne genießen können. Wir hätten auch freiwillige, die bei der Betreuung des Taubenschlags mitgeholfen hätten. Außerdem fordern wir auch im Westen der Stadt einen Taubenschlag, damit die Taubenpopulation dort in den Griff bekommen wird und fordern, dass als Überbrückung, bis der Taubenschlag zurück ist, es an gewissen Orten erlaubt ist, Tauben straffrei zu füttern. Genau diese Fütterungen sorgen momentan auch für Streit zwischen den Anrainern. Während manche nicht mit ansehen können, wie die Tauben in Grünflächen und Sandkisten nach Futter suchen, geht anderen die eigentlich verbotene Taubenfütterung zu weit. Eine Anrainerin berichtet sogar darüber, dass Menschen Gift ausbringen, um dem Taubenproblem Herr zu werden, und das an Orten, wo auch Kinder spielen. 

Was halten Sie davon, dass Anrainer tauben füttern.

Taubenplage groß

Monika Faccinelli wiederum berichtet, dass das Taubenproblem seit der Übersiedlung des Taubenschlags so groß wie noch nie ist: "Ich wohne seit 1982 in der Kajetan-Sweet-Straße und was hier gerade passiert, hab ich in den 40 Jahren noch nicht erlebt. Die Tauben kommen durch offene Fenster in die Wohnungen und fliegen sogar ins Kinderzimmer. Manche füttern Tauben und jetzt kommen noch mehr. Gerade vor wenigen Tagen bin ich am Balkon gesessen und habe 41 Tauben im Innenhof gezählt", berichtet die Anrainerin. Unter anderem aufgrund solcher Berichte sind auch die Vertreter von den Gemeinderatsparteien Ali und dem gerechten Innsbruck zur Veranstaltung gekommen. Sie unterstützen die Forderung nach der Rückkehr des Taubenschlags, wenn auch in unterschiedlichen Formen. Während Gemeinderat Mesut Onay, die Forderung der Anrainer nach der Rückkehr des Taubenschlags an den Ort, wo er zuvor stand, unterstützt, will GR Gerald Depaoli, dass ein neuer Standort, beispielsweise an der Innpromenade gefunden wird. Beide sehen jedoch die politischen Verantwortlichen, Vizebürgermeister Anzengruber und Bürgermeister Willi in der Pflicht. 

Foto: Michael Steger

Amtstierärztin

Berichte von geköpften und hungernden Tauben kann Innsbrucks Amtstierärztin nicht bestätigen. "Wir kontrollieren rund um und auf der Schule. Die letzte tote Taube wurde am 27. Mai gefunden. Wir haben zu Beginn als der Taubenschlag weggekommen ist, wenn überhaupt, nur eine handvoll schwache Tauben gefunden. Die haben wir entsprechend versorgt und zur Versorgung ins Tierheim gebracht. Wir fahren regelmäßig vorbei und haben nicht festgestellt, dass hier Tauben verhungern", so die Amtstierärztin, die außerdem berichtet, dass "am Montag, dem 13. Juni außerdem eine Infoveranstaltung angeboten wurde, wo der Büroleiter des Vizebürgermeisters, der Leiter des Gesundheitsamts, jemand von der Raumordnung, eine Tierschutzombudspersonen und ich selbst anwesende waren. Wir haben federführenden Tierschützer eingeladen, aber niemand ist gekommen. Wir hören natürlich die Vorwürfe, aber es wurde nie Fakten geliefert. Außerdem finden wir auch in anderen Stadtteilen vereinzelt tote Tauben, das ist also kein Spezifikum des O-Dorfs und steht nicht mit der Übersiedelung des Taubenschlags in Verbindung", weist die Amtstierärztin hin.  

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