Stiftgasse
Trotz Denkmalschutz ein erschreckender Anblick

- Ein Haus mit spannender Geschichte soll nicht weiter verfallen.
- Foto: Montage Stadtblatt
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INNSBRUCK. Der Hofzwerg Thomele ist vielen Innsbruckern bekannt, auch das Haus mit seinem Fresko in der Stiftgasse in der Altstadt. Das Erscheinungsbild des Hauses verärgert aber viele, der Wunsch nach einer Sanierung ist groß, es handelt sich beim Thomelehaus auch um das Erscheinungsbild an einem der wichtigsten Eingänge in die Altstadt.
Der Hofzwerg Thomele
Gemeinsam mit fünf weiteren Hofzwergen diente Thomele seinem Herrn Erzherzog Ferdinand II (1529-1595) am Ambraser Hof. Er war angeblich 65 cm klein und mußte die Gesellschaft unterhalten, mit Tänzen, Grimassen, Späßen und Witzen. Gelang es ihm nicht, die Leute zum Lachen zu bringen, gab es Ohrfeigen und Fußtritte. Auf einer Hochzeit musste Thomele zur Belustigung der Gäste beim Mittagsmahl aus einer Pastete springen.

- Hofzwerg Thomele: Angeblich 65 cm klein und musste mit Tänzen, Grimassen, Späßen und Witzen die Gesellschaft unterhalten.
- Foto: Stadtblatt
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Die Geschichte des Hauses
Das viergeschoßige Eckhaus wurde 1530 anstelle eines Vorgängerbaus aus dem 15. Jahrhundert errichtet und um 1680 vor allem im Inneren umgebaut. Die schmale Giebelfront mit ausgebautem Dachgeschoß ist zur Hofgasse, die breite Seitenfront mit Eingang zur Stiftgasse gerichtet. An der Fassade zur Hofgasse befindet sich zwei Erker sowie ein Fresko von Maria mit Kind und darunter des Hofzwergs Thomele, der im 17. Jahrhundert der Besitzer des Hauses gewesen sein soll. Das Rundbogenportal an der Stiftgasse weist eine Stuckrahmung aus dem 17. Jahrhundert und darüber eine Wappenkartusche des Auftraggebers für den barocken Umbau auf. Im Innen findet sich ein kreuzgewölbter Flur,der zu einer zweiarmige Treppenanlage aus der Zeit um 1680 führt. Die Treppenläufe sind tonnengewölbt, die Podeste mit zarten Kreuzgewölben versehen. Die Flure des ersten und zweiten Obergeschoßes weisen ebenfalls Kreuzgewölbe auf, die Erdgeschoßräume sind durchwegs tonnengewölbt. In jedem Geschoß finden sich profilierte Nagelfluhportale aus der Bauzeit. Das Haus steht im Privatbesitz.[
„Ein Gespräch des Bürgermeisters mit den Eigentümern wäre natürlich wünschenswert, um Verbesserungsmöglichkeiten auszuloten. Schließlich handelt es sich hier um das Erscheinungsbild an einem der wichtigsten Eingänge in die Altstadt.“
GR Lucas Krackl, Vorsitzender Bauausschuss

- Denkmalschutz als Herausforderung bei der Instandhaltung.
- Foto: zvg
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Wunsch nach Sanierung
Der Wunsch nach einer Sanierung des geschichtsträchtigen Hauses ist groß. "Toll wäre dieses “Thomelehaus”, wenn es endlich mal saniert würde - in diesem erbärmlichen Zustand ein Schandfleck für Innsbruck’s Altstadt. Gerade jetzt, anlässlich der ohnehin geschlossenen Geschäfte, wäre dies doch ein idealer Zeitpunkt für einen Sanierungsstart", teilt uns ein aufmerksamer Stadtblatt-Leser mit. Er wurde auch schon selbst aktiv: "Ich habe bereit an den Bürgermeister vor einiger Zeit ein paar Bilder geschickt. Nach langer Zeit, bzw. nach einem Urgenzschreiben von mir, kam ein Mail mit dem kurzen Kommentar, dass es sich um ein Privathaus handelt." Damit ist die Problemstellung auch schon bestens umschrieben. Trotz Denkmalschutz und Wünschen aus der Politik und der Bevölkerung obliegt es dem Besitzer, die nötigen Arbeiten zu beginnen und zu finanzieren. "Mir ist schon klar, dass wahrscheinlich kein Geld für eine Sanierung vorhanden ist, aber da müsste doch das Denkmalamt einschreiten, denn da bröckelt ja der ganze Putz vor sich hin", hält auch der Stadtblatt-Leser fest, aber nicht nur er hofft auf erfolgreiche Gespräche zwischen Eigentümer, Politik und Denkmalamt: "Die Einheimischen und die Gäste, die ja hoffentlich wieder mal kommen werden, sehen jetzt nur diese “Ruine." Aufbauend auf diesen Denkanstoß wird das Stadtblatt über die weitere Entwicklung des Thomelehauses berichten.

- Eine Sanierung des Hauses wünschen sich viele.
- Foto: zvg
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