Pickerl-Flut
Ungeliebte Fanliebe, No-go-Plätze für Aufkleber

Viele Botschaften sind in Innsbruck "dank" Pickerln und Aufkleber zu sehen. | Foto: Stadtblatt
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  • Viele Botschaften sind in Innsbruck "dank" Pickerln und Aufkleber zu sehen.
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INNSBRUCK. Eine wahre Pickerl-Flut ist an den diversen Verbots- und Hinweistafel in Innsbruck zu bemerken. Vor allem ein Fußballverein und seine Fangruppen werden mit den kostengünstigen Aufklebern beworben. Das stößt aber nicht nur auf Gegenliebe.

Aufkleber

Innsbruck ergeht es in der Frage Fußballfankultur wie vielen anderen Städten. Die Liebe zum Verein wird besonders gerne mit Aufklebern an den verschiedensten möglichen und unmöglichen Stellen zum Ausdruck gebracht. So gibt es eine Vielzahl von Aufklebern rund um den FC Wacker Innsbruck. Bei einer über hundertjährigen Geschichte auch nicht so besonders. Ob Vereinslogo, Tivoli Nord, Fangruppen wie VK91 und "wacker unser" oder "Kasimir" der als FCW-Cartoon auftritt. Und unzähligen Verkehrstafel-Stangen und Säulen sind die Aufkleber zu finden. Aber auch an Flächen, an denen die Aufkleber eigentlich nichts verloren haben. Verschiedene Hinweistafeln der Stadt und auch Verkehrstafeln sind Aufkleber zu finden. Nicht nur aus der Fanszene. Auch gesellschaftspolitisch motivierte Aufkleber aus der AntiFa-Szene und die berühmte Ablehnung der heimischen Justiz (ACAB) gibt es als Aufkleber. Verstärkt wird das Ärgernis durch diverse Schriftzüge, die nicht nur auf Hinweistafeln sondern auch zahlreichen Hausmauern zu finden sind. Weit entfernt von Graffitikunst sorgen die "Schmierereien" für beträchtlichen Schaden.

Unbeliebtheitsskala

Während der Störfaktor von Aufklebern auf den Haltestangen und Säulen eher minimal ist, ist das Unkenntlich machen der Hinweistafeln und der Verkehrsschilder in der Unbeliebtheitsskala der Bevölkerung schon sehr hoch angesiedelt und auch die Kostenfrage sorgt für Ärger. Die Reinigung der Tafeln auf Kosten der Steuerzahler ist nicht billig. Die Schmierattacken auf Hauswänden sorgen ebenfalls für massiven Ärger, die Hausbesitzer oder Mietgemeinschaften haben für eine Reinigung der Hauswände tief in die Tasche zu greifen. Je nach Große und Druckqualität halten sich die Kosten für Aufkleber im überschaubaren Rahmen. Ab 0,05 Euro ist man mit einem Aufkleber mit dabei. Bei besonderen Anlässen ist das Pickerl im Mittelpunkt. Nicht nur die Heimatstadt, sondern auch bei Auswärtsfahrten werden die Aufkleber gerne hinterlassen.

Hinweistafeln und Hausmauern sollten eine Tabuzone für Aufkleber und Schmiereien sein. | Foto: Privat
  • Hinweistafeln und Hausmauern sollten eine Tabuzone für Aufkleber und Schmiereien sein.
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Gegenmaßnahmen

"Bitte veranlassen Sie die Reinigung des Schildes und klagen Sie die angefallenen Kosten beim Fussballclub ein", war vor kurzen auf einer Meldungsseite zu lesen. Eine Forderung, die den Missmut der Bevölkerung zum Ausdruck bringt, wobei der Verein ja nicht Schuld ist. Neben den Appell, Schmierereien zu unterlassen und Pickerln nicht direkt auf den Tafeln anzubringen, gibt es immer wieder politische Diskussionen dazu. So wurde auch im Juli-Gemeinderat ein entsprechender Antrag eingebracht.  „Es sollte jedem klar sein, dass es sich dabei um eine Straftat handelt und man dafür zur Rechenschaft gezogen wird. Daher die Forderung an die Stadt, präventiv durch besondere Aktionen der MÜG eventuell gemeinsam mit der Polizei, schon im Vorfeld tätig zu sein und solche sinnlosen Schmierereien zu verhindern." So lautet der Antrag von Ersatzgemeinderätin Klara Neutrauter, den sie im Namen des GR Klubs ÖVP/Seniorenbund gestellt hat. Der Innsbrucker Verschönerungsverein hat eine umfassende Fotodokumentation über Vandalenakte vorgelegt. StR Rudi Federspiel hat im Frühjahr einen Stadtspaziergang des Vandalismus durch Innsbrucks Straßen veröffentlicht.

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