Covid-19
Verschiebungen von Routine-Operationen möglich

„Aufgrund der Tatsache, dass wir zusehends personelle Kapazitäten für die Behandlung von Covid-Patientinnen und Patienten vorhalten müssen, werden wir stufenweise planbare und nicht dringende Operationen wie etwa Magenband-OPs oder Kniespiegelungen verschieben müssen.“
Alexandra Kofler, ärztliche Direktorin vom Landeskrankenhaus Innsbruck | Foto: tirol kliniken
  • „Aufgrund der Tatsache, dass wir zusehends personelle Kapazitäten für die Behandlung von Covid-Patientinnen und Patienten vorhalten müssen, werden wir stufenweise planbare und nicht dringende Operationen wie etwa Magenband-OPs oder Kniespiegelungen verschieben müssen.“
    Alexandra Kofler, ärztliche Direktorin vom Landeskrankenhaus Innsbruck
  • Foto: tirol kliniken
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INNSBRUCK. 47 Patientinnen und Patienten werden aktuell in Innsbruck auf der Normalstation behandelt. Von den 24 Intensivpatientinnen und Patienten werden 15 an der Innsbrucker Klinik behandelt. Die Verschiebung von planbaren und nicht dringenden Operationen, wie etwa Magenband-OPs oder Kniespiegelungen,  sind bei einem Anstieg der Patientenzahlen möglich.

Anstieg

Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die aufgrund einer Coronainfektion in Tirol stationär behandelt werden müssen, steigt derzeit deutlich an: Noch vor zwei Wochen, Stand 15. Oktober 2020, waren 59 Patienten in stationärer Behandlung, für die ein positives Coronavirus-Testergebnis vorlag, davon acht Personen auf einer Intensivstation. Heute, Donnerstag, sind es 164 Patienten, 24 davon auf Intensivstationen. Die Zahl der stationären Corona-Patienten auf Intensivstationen hat sich innerhalb von 14 Tagen etwa verdreifacht. Nach wie vor gilt, dass für alle Tiroler Spitäler ausreichend Bettenkapazitäten auf den Normal- und Intensivstationen vorhanden sind. Bei steigenden Infektionszahlen steigt jedoch auch das Risiko, dass mehr Menschen – vor allem ältere sowie weitere Risikogruppen – stationär behandelt werden müssen.

„Aufgrund der Tatsache, dass wir zusehends personelle Kapazitäten für die Behandlung von Covid-Patientinnen und Patienten vorhalten müssen, werden wir stufenweise planbare und nicht dringende Operationen wie etwa Magenband-OPs oder Kniespiegelungen verschieben müssen.“
Alexandra Kofler, ärztliche Direktorin vom Landeskrankenhaus Innsbruck

Steigende Intensivzahlen = mehr benötigte spezialisierte MitarbeiterInnen

In den letzten Monaten wurden vom Einsatzstab Gesundheit gemeinsam mit den Tiroler Krankenanstalten Vorkehrungen getroffen, um auf die zweite Welle vorbereitet zu sein. Dabei haben die Experten etwa einen eigenen Stufenplan ausgearbeitet, der derzeit sukzessive verfolgt wird und der es den Krankenanstalten erlaubt, flexibel auf den steigenden Bedarf an Betten einzugehen.

Alexandra Kofler informiert: „Um flexibel reagieren zu können, ist auch eine mögliche stufenweise Reduktion planbarer Operationen nicht ausgeschlossen. Damit wird sichergestellt, dass alle coronabedingten oder sonstigen Notfälle auf unseren Intensivstationen behandelt werden können. Auch dafür laufen bereits Vorbereitungen. Grund ist vor allem, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem OP-Bereich, die für die Arbeit auf einer Intensivstation entsprechend spezialisiert und geschult sind, aufgrund der steigenden Corona-Patientinnen und -Patienten vermehrt in den Intensivstationen tätig sein müssen. Das heißt konkret: Es kann bereits in naher Zukunft zu Verschiebungen von Routine-Operationen kommen, die auch zu einem späteren Zeitpunkt möglich sind. Akute Fälle werden – wie dies im Laufe der Coronakrise bisher immer der Fall war – natürlich weiterhin sofort behandelt. Es wird von den Krankenanstalten individuell medizinisch zu beurteilen sein, ob einzelne Operationen auf einen späteren Termin verschoben werden können.“

Zudem sehe der Stufenplan auch vor, dass die tirol kliniken die Bezirkskrankenhäuser bei den Intensivkapazitäten entlasten, damit die Bezirkskrankenhäuser bestmöglich nicht an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen würden und ebenso für Notfälle weiterhin gerüstet seien.

Covid-Betten in Tirol

Zusätzlich zu den derzeit mit Covid-Patienten belegten 164 Betten werden derzeit 45 weitere Betten (40 auf Normal- sowie fünf auf Intensivstationen) explizit für Covid-Patienten vorgehalten. Die Bettenkapazitäten für Covid-Patientinnen und Patienten in Tirol werden von den Krankenanstalten in Abstimmung untereinander dynamisch und situationsbedingt angepasst. Bei Bedarf können in den Krankenanstalten Ressourcen speziell für Covid-Patienten bereitgestellt werden. Vonseiten des Landes werden die Kapazitäten und Auslastungen täglich erfasst, um die Entwicklungen genau zu beobachten und entsprechend reagieren zu können. Sollte über die Krankenhauskapazitäten hinaus Bedarf bestehen, wird die mögliche Einrichtung weiterer Infrastrukturen vonseiten des Landeseinsatzstabes umgehend geprüft und bei Bedarf schnellstmöglich umgesetzt.

Hospitalisierungszahlen

164 positiv getestete Corona-Patienten befinden sich mit Stand heute Vormittag in Tirol in Spitalsbehandlung. Davon werden 24 Patienten auf einer Intensivstation behandelt. Die 140 Patienten auf Normalstationen verteilen sich wie folgt: Neben 47 Patienten in Innsbruck, 25 in Schwaz, 25 in Kufstein und elf in Zams befinden sich 14 Erkrankte in Hall, acht in St. Johann, drei in Natters, fünf in Lienz sowie zwei in Reutte. Betroffen ist zudem auch ein positiv getestetes Kind auf der Kinderstation im Bezirkskrankenhaus Kufstein. Von den 24 Intensivpatienten werden 15 an der Innsbrucker Klinik, zwei in Schwaz, drei in Zams, zwei in Hall und jeweils eine Person im Krankenhaus Reutte und Lienz behandelt. Die Zahlen gehen aus der aktuellen Erhebung des Einsatzstabes am heutigen Donnerstagvormittag bei den Tiroler Krankenanstalten und Spitälern hervor.

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